bilder galvanoplastisch in Kupfer absetzten. Die hellen Stellen des Daguerre’schen Bildes erschienen auf der Kupferplatte hell-fleischroth, die dunkeln Stellen erhielten eine tiefere Politur. Setzte man diesen galvanischen Abklatsch bei 60° R. Quecksilberdämpfen aus, so kam das Bild im feinsten Detail in allen Einzelheiten zum Vorschein und nach leichter Aetzung mittels Säuren war es möglich, einige Abdrücke in der Presse durch Einwalzen zu erzielen. — Eine allgemeine praktische Verwendung der Galvanoplastik für die Photographie wurde erst nach Bekanntwerden der lichtempfind- liehen Eigenschaften der Chrom gelatine ermöglicht. In jetziger Zeit versteht man unter Photo- galvanographie oder Helio graphie die Kunst, von einer Leim-, Chromat-, Asphalt- oder Silber-Photographie einen gal vanoplastischen Abdruck zu nehmen und solchen in eine druckfähige Kupferplatte um zuwandeln. Als Erfinder dieser Methode sind ziemlich zu gleicher Zeit in Oesterreich Paul Pretsch, in Frankreich Poitevin auf getreten. Diesen Experimen tatoren folgte eine ganze Reihe von Nacherfindern: Negre, Charnier, Placet etc. bis in neuerer Zeit Rousselon, der Direktor des Goupil’ sehen Fig. 363. Heliographie von Poitevin. (Nach einem Kupferstiche.) Kunstinstituts, Baldus, Dujardin und Amand Durand in Paris, Ringer und Werner in der deutschen Reichsdruckerei zu Berlin, G. Scamoni in der Expedition zur Anfertigung der Staatspapiere in St. Petersburg, Mariot im Kais. Oesterr. militärisch-geographischen Institut, Adalb. Franz und Klik in Wien, die Kunst der Helio graphie durch eine weitere Reihe von Erfindungen zu höchster Vollendung gebracht haben. Das von Pretsch ersonnene Verfahren bestand darin, dass er eine Glasplatte mit einer Mischung von Leim, doppeltchromsauerem Kali und Jodsilber überzog, diese Schicht im Dunkeln trocknete, dann