ein besonderer Vortheil erkennen. Bei Querstehen der Kassette steht ein Theil des Beutels quer vor und der Rest hängt herunter. (Erfinder: Koppe und Moh in Görlitz.) Bei einer anderen Form der neuesten Kamera’s und Kassetten ist das Prinzip des alten Talbot’schen Papierverfahrens wieder zur Geltung gekommen. Schon im Jahre 1875 wurde in der Wiener Zeitschrift „Photographische Korrespondenz“ ein Apparat des engli schen Erfinders L. Warnerke beschrieben, in welchem ein mit Brom silberemulsion bestrichener, auf eine Rolle aufgewickelter langer Papier streifen an Stelle der Glasplatten benutzt wurde. Unsere Abbildung Fig. 313 zeigt eine solche Warnerke’sehe Rollkassette an einem Apparate angebracht. An der unteren Rolle ist das Ende des Pa- pieres befestigt, das auf die obere Rolle aufgewickelt ist. Die Rollen können von aussen gedreht wer den , sodass es möglich wird, mehrere Auf nahmen hintereinan der durch Her um drehen des Papieres von einer Rolle auf die andere zu bewerk stelligen. An der Aussenseite der Kas Fig. 314. Eastman’s Rollkassette von innen. Fig. 315. Eastman’s Rollkassette von aussen. sette kann man ablesen, wie viel von dem Papiere für jede einzelne Aufnahme abgerollt ist und durch eine einfache Vorrichtung ist das selbe, nachdem es abgerollt, zu spannen. Das von Warnerke erfundene Prinzip wurde von den Ameri kanern Eastman und Walker neuerdings in sehr praktischerWeise vervollkommnet. Während früher ein Auseinanderschrauben des Me chanismus nöthig war, um frisches Papier einzulegen, wird letzteres bei der East man'sehen Kassette in einer sehr einfachen Weise er neuert. Das Papier läuft, wie aus Fig. 314 ersichtlich, auf zwei Walzen, wie bei vorher erwähnter Form, jedoch kann das Ganze nach Belieben auseindergenommen und wieder zusammengesetzt wer den. In Fig. 315 ist die Kassette mit ihrem Schieber ein wenig