samere Aufnahmen bei trüber Witterung mittelst eines Handverschluss brettes geschehen. Durch Verschieben der Kassette c und aufeinan derfolgendes Aufziehen der beiden Deckel a und b kann man rasch hintereinander 18 Aufnahmen auf einer einzigen Platte gewinnen. Die oben erwähnten, mit dem Apparate Fig. 307 aufgenommenen direkten Positive müssen entweder, wenn man solche sofort als voll endet betrachten will, mit schwarzem Asphaltlack oder schwarzem Lackpapier überzogen werden. Meist jedoch werden solche auf Wachs leinwand abgezogen, die betreffenden Bilder werden Pannotypien (von Pannus = das Tuch) genannt. Ein in der Grösse des Glasbildes abge schnittenes Stück Wachsleinwand wird mittels eines Wischers aufdie Platte aufgedrückt, nachdem es in verdünnter Essigsäure (1 zu 10) einge taucht worden war. Das Kollodium haftet infolge dieser Prozedur fester an der Wachsleinwand, als an dem Glase und wird alsdann das ab gezogene Bild, selbstverständlich ohne Verwechselung der beiden Sei ten, in richtigen Lageverhältnissen gewonnen. Das Abziehen der Kollodiumschicht ist übrigens auch zu anderen Zwecken vielfach in Gebrauch, um zu verhüten, dass an vollendeten Bildern rechts und links vertauscht sei. Das Kollodium der Negativ bilder, welche später zum Abziehen bestimmt sind, muss auf sehr reine und fein polirte Glasplatten aufgegossen worden sein. Das Ab ziehen geschieht durch Uebergiessen des Bildes mit einer Lösung von: Gelatine 50 Theile Glycerin 15 „ Eisessigsäure 30 „ Salicylsäure 0,5 Theile Alkohol 100 „ Wasser 500 „ Diese Mischung giebt, in dünner Schicht aufgegossen und getrocknet, eine lederartige Masse. Die Salicylsäure wird, um Schimmel zu ver hüten, beigesetzt. Die Lösung wird erwärmt und ebenso wie Kollodium über das lackirte Negativ gegossen. Nach Erstarren und Antrocknen der Gelatine wird die Platte schwach erwärmt und Rohkollodium oder Ne gativlack über dieselbe gegossen. Nach Trocknen auch dieser Schicht schneidet man etwa einen halben Centimeter vom Rande die ganze Schicht durch und zieht solche mit dem Bilde vom Glase ab. Die abgezogenen Häute werden am besten zwischen Papier in einem eigens hierzu vorhandenen Buche verwahrt. Auch noch andere Me thoden des Abziehens sind da und dort angegeben, jedoch ist die ge schilderte die am meisten gebräuchliche. Von solchen abgezogenen Negativen kann man direkte Kopien anfertigen, meist jedoch werden dieselben zum Anfertigen von Lichtdruckplatten benutzt, wie in dem betreffenden Paragraphen des Weiteren mitgetheilt werden wird.