188 Die zu den beschriebenen Arbeiten und Verfahren in bemerkbarer Weise zu läsen. Im warmen Wasser löst sie sich, welche Lösung beim Erkalten, wenn das zum Lösen ver wendete Wasser nicht mehr beträgt als das hundertfache des Gewichtes der Gelatine, wieder stockt. Durch doppeltchrom saures Kali wird die Gelatine am Lichte derart verändert, daß selbe im kalten Wasser nicht mehr quillt, und im warmen Wasser sich nicht mehr löst. Gelatine im feuchten Zustande der Luft ausgesetzt, zer setzt sich, sie wird zuerst sauer, dann iu Folge der Ent wickelung von Ammoniak alkalisch. Wenn demnach eine Gelatinesorte sauer reagirt, so ist dies ein Zeichen, daß die Zersetzung begonnen hat. In einer Temperatur von 32» C. beginnt die Zersetzung der feuchten Gelatine gewöhnlich nach 24 Stunden; trockene Gelatine aber, an einem trockenen Orte aufbewahrt, scheint sich unbegrenzt lange Zeit zu halten. Die Gelatine findet in der Galvanoplastik zum Ab- formeu und im Reproductionsverfahren der Photo-Galvauo- graphie zur Herstellung des Gelatinereliefbildes ihre Ver wendung. Am besten eignet sich für diese Processe die feinste Sorte derselben, welche als »Nelson-Gelatine« und »Weiß extra« im Handel vorkommt. Sie enthält mehr Glutin als Chondrin und wird schon in selbst verdünnten Lösungen durch Bleisalze, Chromalaun, Thonerde rc. gefällt. Sie gelatinirt selbst noch aus einer 1»/„igen Lösung ziemlich fest und hat das Vermögen, sehr hohe Reliefs durch große Wasseraufnahme zu bilden. Die erste Niederschlagsarbeit von Kupfer im galvanischen Bade für die Gelatinereliefplatte der Photo-Galvanographie und eventuell der mit Leim abgeformten Gegenstände, muß, wie schon auf Seite 152 erwähnt wurde, möglichst rasch