zu Zwecken graphischer Künste. 117 von Nordamerika nimmt die Originalradirung unter den re- prodneirenden .Künsten eine geradezu herrschende Stellung ein; auch in Frankreich wird ihr stark gehuldigt. — Künstlerische Beigaben zn den Werken der schöngeistigen Literatur, wie sie während des 18. Jahrhunderts stark im Gebrauche waren, werden jetzt namentlich in Frankreich wieder durch die Ra- diruug geliefert. Die Lithographie, während des zweiten Viertels des 19. Jahrhunderts die populärste unter allen vervielfältigenden Künsten, hat gegenwärtig mit dem photomechanischcn Repro- dnetivnsverfahrcn einen harten Kampf zu bestehen. Die Litho graphie in ihren zumeist schwarz gedruckten Erzeugnissen ist jetzt für künstlerische Zwecke fast gänzlich außer Anwendung gekommen. In Frankreich wird indessen noch gelegentlich von der lithographischen Kreide Gebrauch gemacht, und es sind zumeist Künstler, welche sie in die Hand nehmen, nm ihren eigenen Entwürfen mit diesem leicht zu handhabenden Vervielfültigungs- mittel freien Ausdruck zu leihen. — Auch iu Belgien nnd in Holland ist die Lithographie noch im Gebrauche. Die Chromolithographie behauptet allerdings noch das Feld nnd wird in österreichischen, deutschen, französischen nnd englischen Anstalten zu künstlerischen nnd kuustgewerb liehen Zwecken gepflegt: allein auch die Chromo-Lithographie ist durch die große» Fortschritte der farbigen Reproduktion ans phvtvmechanischem Wege mit dem Niedergange bedroht. Auch der Holzschnitt oder die Jhlographie ist, seiner großen Vorzüge, ans seinem eigensten Gebiete, der populären Illustration, von den Derivaten des Lichtbildes arg bedrängt, deren Verwendbarkeit für die Buchdrnckpresse gerade während der letzten drei Jahre ungeheuer vervoll-