Anleitung zur Anfertigung von Glas-Photographien für die Laterne, das Stereoscop, zum Fensterschmuck sowie von Diapositiven zum Zwecke des Vergrösserns und der Reproduction
bei Tageslicht oder bei künstlichem Lichte exponirt. Diese letztere Methode ist nur verwendbar, wenn das Negativ schon das Format besitzt, welches das Projections- bild erhalten soll oder wenn aus dem grösseren Negativ ein Theil des Bildes verwendet werden soll, während die Camera-Methode auch dann benutzt werden kann, wenn das Diapositiv' kleiner oder grösser als das Negativ werden und doch das ganze Bild umschliessen soll. 1. Das Copiren in der Camera. Diese Methode wird von Vielen dem Contactdrucke vorgezogen, da die Ansicht vorherrscht, dass die in der Camera erzeugten Projectionsbilder im Allgemeinen den im Copirrahmen hergestellten überlegen sind. Ob dies in der That der Fall ist, möge dahingestellt bleiben, jedenfalls besitzt die Camera-Methode — abgesehen davon, dass sie es ermöglicht, von dem zu reproducirenden Gegen stände nach Belieben mehr oder weniger in das Bild zu bringen — dem Contactdrucke gegenüber den Vorzug, dass die absolute Schärfe des Bildes leichter zu erreichen ist. Dies hat seinen Grund wohl zunächst darin, dass bei der Reproduction in der Camera alles zerstreute Licht abgeschnitten wird, dann aber auch in dem Umstande, dass geringe Abweichungen in der Ebenheit der beiden Glasflächen (des Negatives und der Diapositivplatte) sich hierbei viel weniger bemerkbar machen. Man findet gegen wärtig im Handel Apparate, welche für dieses Verfahren besonders eingerichtet sind; sehr empfehlenswerth ist die hier (Fig. 1) abgebildete, aus echtem italienischem Nuss baumholz gefertigte Camera, deren Vorderkasten durch Stahlspindel verstellbar, und deren Mittel- und Hinterkasten