Anleitung zur Anfertigung von Glas-Photographien für die Laterne, das Stereoscop, zum Fensterschmuck sowie von Diapositiven zum Zwecke des Vergrösserns und der Reproduction
lichtet und kräftig entwickelt, bei sehr dichten Nega tiven entsprechend reichlich belichtet und mit schwachem Entwickler hervorruft; wenn es aber angängig ist, die Ver besserung vorher am Negativ selbst vorzunehmen, sei es durch Verstärkung oder durch Abschwächung, so ist dies unzweifelhaft immer der empfehlenswerthere Weg. Kleine Löcher (sog. Nadelstiche), Flecken und andere Mängel im Negativ müssen durch Retouche beseitigt werden, weil sich solche Unvollkommenheiten in dem projicirten Bilde in vergrössertem Maasse zeigen und sehr störend wirken würden. Ist auf einem Landschaftsnegativ in Folge von Ueberbelichtung der Himmel zu dünn ge- rathen, so empfiehlt es sich, denselben völlig abzudecken, da er andernfalls mit copiren und bei der Projection wie ein mit grauen Regenwolken bedeckter Himmel wirken würde. Diese Operation ist oft ziemlich mühsam und zeitraubend, da sie aber auch angewendet werden muss, wenn Wolken in das Landschaftsbild einzucopiren sind, können wir deren Beschreibung nicht umgehen. Wenn die Umrisslinie des Horizontes einfach verläuft, d. h. durch in den Himmel hineinragende spitze Gegenstände nicht viel unterbrochen wird, kann man nach dem Negativ einen Abdruck auf irgend ein lichtempfindliches Papier machen, dann mit Hilfe einer scharfen Scheere den landschaftlichen Theil desselben wegschneiden, hierauf den zurückbleibenden Himmel am Lichte völlig schwärzen und denselben dann auf der Glasseite des Negativs an genau passender Stelle festkleben. Ist jedoch der Horizont zu ungleichmässig, um diese Methode zuzulassen, so ist es das Beste, das Negativ auf ein Retouchirpult (oder auch eine ähnliche Vorrichtung) zu legen und zunächst die Trennungslinie zwischen Landschaft und Himmel mittels einer feinen Feder mit Wasserfarben-Lampenruss, den man mit Wasser so