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Vorwort zur zweiten Auflage. Beim Erscheinen der ersten Auflage dieses Heftes war die Theorie des Entwicklungsprozesses ein noch wenig bearbeitetes Gebiet. Die Kenntnis über die Eigen tümlichkeiten der verschiedenen Entwicklersubstanzen, die zweckmässigste Art ihrer Verwendung, ihr Verhalten unter verschiedenen Verhältnissen, ihr Einfluss auf die Beschaffenheit des Negativs u. s. w. beschränkte sich bis dahin fast ausschliesslich auf die in der Praxis erzielten Resultate. Erst seit einigen Jahren trachtet man, diese und ähnliche Fragen vom allgemein gültigen, theore tischen Standpunkt zu lösen, und beginnt sich eingehend mit der „Entwicklungschemie“ zu befassen. Aus diesem Grunde musste bei Bearbeitung der vorliegenden zweiten Auflage der theoretische Teil gänz lich umgearbeitet werden. Allerdings vermochten die bisherigen Resultate noch keinen besonderen Einfluss auf die Praxis der Entwick lung auszuüben, denn ein dem Experiment so leicht zugängliches Problem, wie das Hervorrufen des photo graphischen Bildes, konnte auch empirisch einen hohen Grad von Vollkommenheit erlangen. Die seiner Zeit empfohlene Praxis der Entwicklung ist daher unverändert geblieben, und obwohl die ver schiedenen Entwicklersubstanzen einer erneuerten Prüfung unterworfen wurden, behauptete doch das Glycin den