19 substanzen sind bezüglich ihrer Neigung zur Schleier bildung Unterschiede wahrnehmbar, die wenigstens zum Teil mit ihrer Reduktionskraft im Zusammenhänge stehen. Eine weitere Eigentümlichkeit der Entwickler wurde von Dr. M. Andresen 1) als „Reduktionswert“ bezeichnet. Der „Reduktionswert“ ist eine Zahl, die uns an gibt, welches Quantum Bromsilber von einer bestimmten Menge einer Entwicklersubstanz zu metallischem Silber reduziert werden kann. Mischt man z. B. eine Lösung von i g Hydrochinon, resp. Brenzkatechin und Pottasche mit überschüssigem Bromsilber und ermittelt nach Ablauf des Prozesses die Menge des reduzierten Silbers, so findet man, dass i g Hydrochinon i „ Brenzkatechin 74 8 ! Bromsilber 3,3 » * zu reduzieren vermag. Diese Zahlen zeigen den Reduktionswert der Ent wicklersubstanzen an. Benutzt man Entwicklerlösungen, die bei sonst gleicher Zusammensetzung gleiche Mengen Hydrochinon, resp. Brenzkatechin enthalten, so müssen Negative von verschiedener Deckung resultieren. Tat sächlich erzielt man auch bei Verwendung von Hydro chinon wesentlich dichtere Matrizen als bei Benutzung von Brenzkatechin. Jede Entwicklersubstanz dürfte sich daher durch folgende Eigenschaften charakterisieren lassen: i. Durch die Rapidität, 2. die Stärke, d. h. die reduzierende Kraft, und 3. den Reduktionswert. Wenn auch der Verlauf des Entwicklungsprozesses und die Beschaffenheit des entstehenden Negatives sehr wesentlich von der Anwendungsweise der Entwickler- i) „Photographische Korrespondenz“ 1898, S. 445. 2*