IO hervorgebrachte Neigung zum Schleiern macht die Platten unbrauchbar. In früherer Zeit konnte man diesen Fehler häufig beobachten, gegenwärtig ist aber die fabriksmässige Herstellung der Trockenplatten derart ausgebildet, dass diese krankhafte Schleierbildung bei den Platten des Handels kaum vorkommt. Die Eigenschaften des Bromsilbers werden durch den Umstand, dass es nicht freiliegt, sondern in eine Gelatineschicht eingebettet ist, wesentlich abgeändert. Das aus einer Silbernitratlösung mit überschüssigem Bromid gefällte Bromsilber wird auch durch wenig energische Entwickler rasch geschwärzt, und ebenso verhält sich das aus einer Emulsion durch Centrifugieren getrennte Bromsilber; wird es jedoch in Gelatine oder Kollodium verteilt, dann widersteht es selbst kräftigen Entwicklern durch geraume Zeit. Alle chemischen Reaktionen verlaufen in mit Gummi, Stärke u. s. w. verdickten Lösungen nur langsam, und in ähnlicher Weise wirkt das Bindemittel des Bromsilbers verzögernd auf den Reduktionsprozess. Je grösser der Gelatine- oder Kollodiumgehalt im Vergleich zum Bromsilber, desto länger widersteht die Schicht dem Reduktionsmittel, desto geringer ist daher die Neigung zur Schleierbildung. Die Neigung zur Schleierbildung hängt aber auch von der Natur und Zusammensetzung der Entwickler lösung ab. Kräftige Reduktionsmittel rufen im all gemeinen leichter Schleier hervor als solche, die langsam wirken, doch gibt es auch träge Entwickler, die schon nach kurzer Einwirkung das nicht belichtete Bromsilber angreifen. 2. Die Charakterisierung der Entwicklereigenschaften. Als Entwickler benutzt man gewöhnlich organische Substanzen, meist die Hydroxyl- und Amidoderivate des Benzols, und in der Regel muss ihre reduzierende