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Seit morgens 8.30 Uhr liegt der Generalfeldmarschall, unser Hinden burg, darin aufgebahrt. In dem weiten Rund der Mauern und Türme ist der grüne Rasen umrahmt von schwarz verhangenen Bänken, Lie sich mehr und mehr mit den geladenen Trauergasten füllen. Inmitten ragt hoch das Kreuz; die Hänge der Grabeshügel bedecken sich mit unzähligen riesigen Kränzen, und immer wieder tragen SS.-MännÄ neue Zeichen der Liebe und Verehrung herbei. Nun bekommen die roten Umfassungsmauern einen feldgrauen Schein: R e i ch s w e h r s o l d a t e n im Stahlhelm reihen sich dort auf, stehen unbeweglich, wie in Erz. Matrosen in Paradeuniform setzen die Reihen fort. Es geht auf elf Uhr. Die Tribünen vor dem Redner pult haben sich mit den Ehrengästen gefüllt. Die wenigen überlebenden alten Freunde des Verewigten sind dabei; Unter ihnen Generalfeldmarschall von Mackensen. Die Mitglieder der Reichsregierung begrüßen das Diplo matische Korps in seinen goldübersäten Galauniformen. Neben dem Rednerpult wächst Beet um Beet aus den herrlichsten Kränzen der fremden Staatsvertretungen; die Botschafter und Gesandten bringen persönlich unter Ehrenbezeigungen die Kränze an den Platz. Dann erheben sich die Tausende in stummer Achtung, grüßen die Angehörigen des Heimgegangenen und gleich daraus die einmarschierenden Fahnen. Wieder stehen sie auf: Adolf Hitler betritt die Ehrentribüne, begrüßt stumm, mit innigem Händedruck, die Angehörigen Hinden burgs. Leiser Trommelwirbel: langsam wird der mit der Kriegsflagge bedeckte Sarg von Offi zieren aus dem Turm herausgetragen, voran auf schwar zem Samtkissen die Orden des Feldherrn. Die Truppen präsentieren, die Fahnen haben sich gesenkt, wir stehen mit erhobener Hand. Des Führers Züge sind erstarrt in schmerzlicher Trauer. Wieder steht er vor Hindenburg, wie so oft in den letzten anderthalb Jahren. Aber nun verkörpert der Lebende allein die wundervolle Einheit, zu der sich diese beiden so verschiedenen deutschen Schicksals formen zusammengefunden hatten. Der Heimgegangene hat keine Lobrede an seinem Sarge gewünscht, hören wir von dem Feldbischof v. Dohr mann: „Befehlt mich der G«ade Gottes!" Hier ersteht die innere Größe Hindenburgs noch an seinem Sarge. Sein Weltruf, seine Autorität als Feldherr und Staats lenker müssen zurücktreten hinter der wahren Bescheiden heit. Dieser Mann, der nichts kannte als Pflicht und persönlichen Einsatz, und der jede Herausstellung seiner Person ablehnte — wieder eine Parallele zu dem inneren Wesen unseres Führers und Kanzlers. Auf der Rednertribüne ruft der Führer die Erinne rung wach an die brüllende Schlacht vom August 1914 und an den jubelnden Glockenklang, der den kaum glaub- lichen Sieg über die russische Riesenarmee kündete, und der Führer folgt einem ausdrücklich ausgesprochenen Wunsch des verstorbenen Feldherrn, wenn er in dieser ans Herz greifenden Grabrede nicht zuletzt auch der in der Welt einzig dastehenden Leistungen der deut schen Krieger gedenkt. Wieder läuten die Glocken wie vor 20 Jahren, — diesmal nicht mehr nur dem Sieger der größten Schlachten des Weltkrieges, — diesmal rufen sie unsere stolze Trauer dem zur großen Armee einberufene« Toten nach. Unter dem Donner der Geschütze und dem Klang der Nationalhymnen wird der Sarg des toten Feldherrn und Staatsoberhauptes in den Turm getragen. Hinter dem Feldbischof schreiten der Sohn Hindenburgs und der Führer. Greise Freunde des großen Toten folgen, wäh rend die Musik in den Parademarsch des m. Garde-Regi mentes übergegangen ist. In der schwarzen Toröffnung der Gruft sieht man noch lange die Angehörigen und die Generalität im Gebet verharren. Hindenburg ging in die Ruhe ein, in das letzte Große Hauptquartier, wie es Adolf Hitler nannte. — Nun zieht der endlose Strom der Deutschen an seinem Grabe vorbei, bei dem die Reichswehr Wache hält. B.A.R. Adolf Wer am Sarge Hindenburgs Vor der vieltausendköpfigen tief ergriffenen Menge rief Adolf Hitler dem toten Feldherr» Worte des Abschieds und Gedenkens nach. An Herrn und Frau Oberst von Hindenburg, die Traucrgäste, die Generäle, Offiziere und Soldaten der Wehrmacht wandte sich der Führer und führte folgendes aus: Zweimal in seinem Leben wird der Soldat zumeist in Ehren genannt: Nach einem Siege, nach seinem Tode. Als derRamedesGeneralfeldmarschalls und Reichspräsidenten zum ersten Male im deutschen Volke erklang, da lag hinter ihm schon ein langes abgeschlossenes Leben an Kampf und Arbeit. Als junger Offizier des großen Königs stritt der 17jährige auf dem Schlachtfeld von Königgrätz und erhielt die Weihe der ersten Verwundung. Vier Jahre später erlebt er als Zeuge die Proklamation seines könig lichen Kriegsherrn zum Deutschen Kaiser. In den Jahren darauf arbeitet er mit an der Gestaltung Die Ankunft des Führers. Reichskanzler Wolf Hitlers Ankunft zu den Beisetzungsfeier- lichkeiten im Tannenderg-Nationaldenkmal; Ehrenwachen der Reichswehr und der Reichsmarine stehen Spalier. Die große Trauerfeier im Tannenberg-Nationaldenkmal. Der Führer bei seiner Gedenkrede im feierlich geschmückten Tannenberg-Nationaldenkmal — im Vordergrund der Sarg mit der sterblichen Hülle des großen Toten.