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Das Kreisturnfest in Meißen. Die Kinderfchauturnen am Fcstsonnabend: In den Nachmittagsstundcn bewegte sich abermals ein lan ger Zug von deutscher Jugend nach dem Festplatz. Diesmal waren es die Turneikinder aus dem Unterkreis Meißen. Hm Wiegen und Biegen, Recken und Strecken bewegen sich die ju gendlichen Leiber bei unvorbereiteten Freiübungen. Eine Mäd- chenschar flutet über den Platz und brachte reizende Volkstänze. Hindernis- und deutsches Gerätturnen folgen, so daß der Wert des deutschen Kinderturnens in den Turnvereinen der Deut schen Turnerschaft besonders hervortrat. Die Feierstunde auf dem Marktplatze. Zum ersten Male marschierten die alten Turnerfahnen des Kreises Dresden der Deutschen Turnerschast über die neue Meißner Elbbrücke und trascn zur festgesetzten Zeit auf dem wundervoll illuminierten Marktplatze ein- Bürgermeister Ried rich begrüßte im Namen der Stadt Meißen die deutschen Tur ner und Turnerinnen und wünschte ihnen den besten Erfolg ihres Festes. Kreisführer Dr. Grahl sprach ebenfalls Dank und An erkennung aus und wünschte allen Turnern in Meißen recht frohe Festtage. Dann ergriff Gauführer Martin Schneider das Wort. Seine Ausführungen gipfelten dahin, daß der Glaube an die deutsche Turnerei und damit als segenbringende Arbeit für Staat und Volk immer fester Fuß fasse und die herrlichen Worte des Führers in Stuttgart 1933 von der Deutschen Turnerschaft in die Tat umgesetzt werden. Sein Treugelöbnis zum Führer wurde stürmisch ausgenommen, worauf der Zap fenstreich mit den deutschen Liedern einen wundervollen Aus- klang der Feier brachte. Der Festsonntag: Massenturnen der neun Unterkreise. Wertungsturnen noch neuer Art. Der gesamte SonntaMormittag war dem Unterkreiswer tungsturnen vorbehalten. Schon in den frühen Morgenstun den rückten die Unterkreise geschlossen zum Festplatz, um dort in der Masse der Turner und Turnerinnen die geschlossene Leistung des Unterkreises vor aller Oeffentlichkeit zu zeigen. Hm Freiübungsturnen und dem Gemeinturnen an den Ge räten wurden teilweise ganz überragende Leistungen geboten, und auch die geschlossene Ausführung der volkstümlichen Wett bewerbe bot ein herrliches Bild. Ein Höhepunkt — der Festzug. Zum Turnfest gehört der Festzug, der immer wieder der Auftakt zum großen Schauturnen am Festsonntag nachmittag ist. Auf beiden Seiten der Elbe war je ein Festzug zusammcn- gestellt worden, der gegen 14 0VV Turner und Turnerinnen insgesamt vereinte. Auf dem Marktplatze, wo beide Festzüge zusammengeführt wurden, wurde unter Glockengeläut im Still verhalten der Gefallenen des Weltkrieges, der verstorbenen Turnbrüder nach Nachkriegszeit ehrend gedacht. Erhebend wirkte der Einmarsch des vereinigten Festzuges auf dem Fest gelände. Man bemerkte im Festzuge die Kameraden des Ar beitsdienstes und der Polizeischule, man bewunderte die Berg werksknappen Freibergs, die Weinbauern Meißens und andere- die Landschaft bezeichnende Gruppen. Nach dem Einmarsch des Festzuges in die Kampfbahn begann sofort die festliche Heerschau der Turner und Turnerinnen. In aufregenden Staffeln ging es zunächst rings um den Platz mit einer 3X1900 Meter-Staffel, die Tv. Frisch auf Meißen überlegen gewann. Das allgemeine Riegenturnen bot ein viel seitiges Bild vom echten Iahnschcn Turnen. An sämtlichen Ge räten wurde ununterbrochen geschwungen und gesprungen, ge dreht und gewendet. Dieses lebendige Bild wurde außeror dentlich beifällig ausgenommen. Krcissührer Dr- Grahl begrüßte die vielen Gäste und Ehrengäste, die von Regierungsseile und sämtlichen Parteiorganisationen herbeigeeilt waren. Ebenso freudig wurden die Vertreter der Reichswehr und Pölizei wie die befreundeten Verbände des Deutschen Reichsbundes für Leibesübungen begrüßt- Dr. Grahl schloß seine kurzen, mar kanten Ausführungen mit den Worten: Ich brauche Ihnen über unsere Ziele nichts zu erklären, denn die Tat wird es beweisen. Weiter gab Dr. Grahl Telegramme an Reichsstatthalter Mutschmann und an den Reichssportführer und Führer der deutschen Turnerschaft von Tschammer und Osten bekannt. In der folgenden Vorführung wurde den 12 000 Zu schauern ein Bild gezeigt, was wohl nur auf großen Turnfesten zu sehen ist. 7000 Turnerinnen bildeten in ihren langen weißen Tanzkleidern riesengroße Tanzkreise. Dann ging es im Walzer ¬ takt links und rechts herum, es wurde wundervoll gedreht und die weiten Röcke slatterten im Wind wie tausende von Sturm fahnen. Rauschender Beifall wurde den Turnerinnen für diese geradezu musterbildlichen Vorführungen gezollt, die Kreis- frarrenturnwart Albert einstudiert hatte. Die nun folgenden Vorführungen waren zum Teil ganz überragende Leistungen. Jede Gruppe, die auftrat, sei es nun die Polizeischule Meißen mit den Rhönradvorführungen oder dem Bodenturnen, seien es die musterhaften Stabvorführungen des Atv. zu Dresden oder das Kunstturnen an den Ringen, ferner die wundervollen Bauerntänze der Turnerinnen von Coswig, alle diese Vorfüh rungen waren ein lebendiges Zeugnis für die zielbewußte und in jeder Beziehung vorbildliche Breitenarbeit der deutschen Turnerschast. -Während die ersten Stunden des Festnachmittags in schönstem Sommerwetter durchgeführt werden konnten, verdun kelte sich der Himmel später immer mehr und mehr. Blitze zuckten um Meißen, die Zuschauerdämme leerten sich, immer dichter wurde der Gewitterregen, und trotzdem standen die Turner und Turnerinnen unentwegt auf dem Platz, um den Höhepunkt, die allgemeinen Freiübungen durchzuführen. Das lange sieben in den Vereinen hatte sich doch noch gelohnt. Mei sterhaft turnten die Turnerinnen, und öbenso prachtvolle Lei stungen sah man bei den allgemeinen Freiübungen der Turner. Das Fest neigte sich seinem Ende zu. Da sprach Kreis- oberturnwart Kadner mit herzlichen Worten an die Sieger und Siegerinnen. Er bekränzt den Zwölfkampfsieger Stoppa und die Siegerin im Siebenkampf Turnerin Appelt. Dann setz ten auch die Sieger, die in einem großen Block inmitten auf dem Platz Aufstellung genommen hatten, den Siegerkranz aufs Haupt. Gauoberturnwart Kurth-Leipzig brachte seine vollste Anerkennung aus über das prachtvolle Gelingen des Festes und hob die geradezu mustergültige Organisation hervor. Zum Schluß sprach der Gaureferent der Deutschen Arbeitsfront, Pg. Zingel. Sein Sieg Heil auf den Führer brauste aus zehn tausend Kehlen in den dunklen Gewitterhimmel. In das Deutschland- und Horst-Wessel-Lied sielen immer noch schwere und doch segenbringende Regentropfen. Aber alles das konnte keinen Schatten auf die herrlichen Festtage in Meißen werfen, denn das Meißner Kreisturnfest war ein Fest von unerhörter Kraft und Schönheit, von Freude und Zuversicht für alle die, die es mit erleben durften- Die Deutsche Turnerschast kann stolz sein auf diese Turner und Turnerinnen sowie auf die Mitar beiter, die unerschütterlich den Glauben mit fortgenommen ha ben, daß nunmehr und für. alle Zeiten die deutsche Turnerschast felsenfest im Dritten Reich bestehen wird. Tagungen in Sachsen Sorgen und Wünsche des Transportgewerbes. In Gegenwart von Vertretern der sächsischen Regie rung, der staatlichen und städtischen Behörden, der politi schen Organisationen, des Landesarbeitsamtes, des Lan desfinanzamtes und der NS.-Hago hielt de. Landesver band Sachsen des Rcichsverbandes des gewerblichen Kraftverkehrs und der Fuhrbetricbe in Dresden eine Tagung ab, mit der eine öffentliche Kund gebung verbunden war. Der Landesverbands führer Güllich (Chemnitz) bezeichnete in einer Begrüßungs ansprache die Durchsetzung des Gewerbes mit national sozialistischem Geiste als Hauptaufgabe des Verbandes und wies daraus hin, daß nunmehr der einheitliche Zu sammenschluß aller Sparten des Gewerbes vollzogen sei. In Sachsen zähle der Verband jetzt 32 Ortsgruppen mit 3000 Kraftverkehr- und Fuhrgewerbebetrieben. Der Prä sident des Reichsverbandes und Mitglied des Reichsver kehrsrates Strebel (München) kündigte in einem Vortrag über „Ziele und Aufgaben des Transportgewerbes im neuen Deutschland" sür das ganze Gewerbe eine große Reinigungsaktion an. Um die Uneinigkeit im Transport- - gewerbe zu beseitigen, seien die einzelnen früheren Ver bände im jetzigen Reichsverband zusammengeschlossen worden. Das Gewerbe bedürfe einer vorübergehenden Sperre. Man erstrebe die Einführung einer Unternehmer karte und das Verschwinden der Regiebetriebe, die Besei tigung der Schmutzkonkurrenz und der Schwarzarbeit Zwischen Reichsbahn und Fuhrgewerbe fei endlich Frie den geschlossen. Das Gewerbe könne aber erst gesunden, wenn jeder einzelne im nationalsozialistischen Sinne an sich selbst arbeite und immer nach dem Grundsatz handele. MM. Vknti8l Lrart Hsrtmsnn Vom 1S.-31. -Juli Lproedslaaüe» nur ILjUed von 8-!2 vkr Losasbenür 2-6 vdr »tt Araftbetrieb eurt Siering Telephon Freital 2151 —:— Telephon Freitai 215- Kaust lausend MaWerde zu höchstem Tagespreis. Kei tlotlchlachtungen mit Trans- portauto Gag und stacht zur Stelle. Kaufe jede» Weu kerkel men Me Lliiiv Msui pretzMenaorf Familien« Drncksaehen sür alle Gelegenheiten liefert schnell, sauber und preiswert stets die Druckerei A. Zschunke All ist es mit 6er sifeubeswftunZ unserer AeitunA no<P viebt. Zämtlicsis HPstsnstsii- i> ctes cleutscsisn Ueicftes sowie unsere Zusträzer auO unsere OssesiLktsstsHs nehmen noch fortwährend ljestellunZeu auf clas „VVilsclruf- ksr PsgsblLtt'' eutxegsu. daß das Wohl des Volksgänzen oberstes—Gefetzi sA^Dei Redner gab bekannt, daß Landesverbandsfübrer Güllich zum stellvertretenden Präsidenten des Reichsverbandes ernannt sei. Sächsische Lebensmittelhändler. Der Landesverband Sachsen im Reichsverband Deut scher Kaufleute des Feinkost-, Kolonialwaren- und Lebens mittel-Einzelhandels hatte seine Mitglieder nach Dres den berufen. Die Versammlung wurde durch den Landes verbandsvorsitzenden Hielscher eröffnet, der Vertreter der Behörden, der Gewerbe- und Handelskammern, der Ban ken tmd der Parteiorganisationen begrüßen konnte. Gleichzeitig übermittelte er beste Wünsche des Wirtschafts ministers Lenk. Dann nahm Dr. Hayler (München), der Reichsbcauftragte für den Einzelhandel und Präsident des Rekofei, das Wort zu einem Referat, in dem er seinem Bedauern darüber Ausdruck gab, daß im Einzelhandel noch wenig Berufsgesinnung vorhanden sei. Dies sei z. T. darauf zurückzuführen, daß dem Handel mitunter noch die nötige Anerkennung versagt werde. Ein tadelloses Arbeiten des Verteilungsapparates sei aber für die Ver sorgung des deutschen Volkes mit Lebensmittel unent behrlich. Jetzt handele es sich zunächst darum, den Be rufsstand vollzählig organisatorisch zu erfassen und ent sprechend dem Gesetz zur Vorbereitung des organischen Aufbaues der deutschen Wirtschaft die Fundamente für die weitere Arbeit zu legen. Dr. Hayler schloß seine Aus führungen mit einem eindringlichen Appell zur freudigen Mitarbeit am Aufbauwerk der Reichsregierung. -- ' Börse, Sandel, Wirtschaft. Börsenfreier Sonnabend. Auch an diesem Sonnabend fand nach dem seiner- zeitigen Beschluß des Börsenvorstandcs kein Geschäfts verkehr an der Berliner Börse statt. Demzufolge wurden auch im Freivcrkehr leine Umsätze getätigt. zweizeilig 184—192, do. vierzeilig 164—174, Hafer und weiß 202—208, Mais La Plata 214—216, do. Amtliche sächsische Notierungen vom 14. Juli. Leipziger Getrcidcgroßmarkt. Weizen inl. 76 bis 77 Ka. 199, Festpreis 193, Roggen hiesiger 72 bis 73 Kg. 174—176 ^estprers 165, Industrie- und Futtcrgcrste sowie Wintergerste Zweizeilig 184—192, do. vicrzeilig 164-174, Hafer inl gelb >>nd Werg 202—208, Mais La Plata 214—216, do. Cinau W—224, Raps 310 -320, Erbsen inl. Viktoria 440—500. Gei schaftsgang: Weizen ruhig, Roggen abwartend, übr. behaupte^ Meißner Getreide- und Landesprodultenpreise 14. Juli 1934. Weizen 76 Kilo effektiv Juli-Festpreis 9-75; Roggen alt 72 Kilo Festpreis 8.35; Sommergerste 8—8.20; Wintergerste neu 9.25—9.50; Hafer 10.50; Raps trocken 15; Mais verzollt 11.20; Maisschrot 12.30; Wicken (Gemenge) 13; Erbsen 20; Rotkleesaat alt 102—105; Trockenschnitzel 8-40; Wiesenheu neu 5.50—3; Weizen- und Roggenstrost 1.40; Preßstrost 1.50; Kaiserauszug mit Auslandsweizen 18.8744; Auszug Type 405 0/40^ Asche 04^ mit 30?L Ausland 17.1244; Roggenmehl Type 700 0/65A Asche 0-730 13.1244; Roggen kleie 7—7-10; Weizenkleie 7—7.10; Speisekartoffeln ohne Ge schäft; Kartoffelflocken 9.75; Landeier Marktpreis 1 Stück 0.08 bis 0.12; Landbutter Marktpreis 0.75. Feinste Ware über No tiz. — Stimmung: Ruhig. Dresdner Schlachtviehmarkt vom 18 Juli Aus- trieb Wertklassen Preise s. .1 Ztr. in Goldmark i. Lebendgem. 107 330 399 53 48 1382 1095 3608 1. Ochsen, a) Vollfleisch, ausgemästete höch sten Schlachtwerles, 1. junge .... 2. ältere b) sonstige vollsleischige, 1. junge . . 2. ältere c) fleischige 2. Bullen, a) jüngere vollsleischige ausge mästete höchsten Schlachtwertes . . . b) sonstige vollsleisch. od. ausgemästete., o) fleischige . . ä) gering genährte ........ 3. Kühe, a) jüngere vollsleischige höchsten Schlachtwertes d) sonstige vollfleisch, od. ausgemästete . c) fleischige ck) gering genährte ....... 4. Färsen (Kalbinnen), s) vollfleisch, aus- aemästeie höchsten Schlachtwertes . . , b) sonstige fleischige , 5. Fresser. Mäßig genährtes Jungvieh . . 6. Kälber, s) Doppellender d. Mast . , . st) beste Mast- und Saugkälber . , . c) mittlere Mast- und Saugkälber . . ct) geringe Kälber sj geringste Kälber . . . . » . . 7. Schafe, a) Beste Mastlämmer und jung. Masthammel. 1. Weidenmast . . . . 2. Stallmust d) mittl. Mastlämmer, ältere Mastham- mel und gutgenährte Schafe . . . . o) fleischiges Schasvieh ....... ck) gering genährte Schafe und Lämmer 8. Schweine. s) Fettschweine über 300 ..... . b) vollfleisch. Schweine von 240—300 . o) vollsleisch. Schweine von 200—240 . 6) vollsleisch. Schweine von 160—200 . s) fleischige Schweine von 120—160 k) fleischige Sauen unter 120 Pfund . L) Sauen 32—34 (60) 28—30 (56) 24-27 (51) 30—32 (54) 27-29 (bl) 24—26 (48) 21-23 (47) 27-30 (52) 23—26 (48) 18-22 (43) 19-16 (3b) 30-32 (57) US—28 (51) 32-37 (66) 26-31 (48) 22-25 (43) 18-21 (39) 42—4b (87s 36-40 (82) 82—35 ,82) 28-30 (77) 44-45 l5S) 42-43 >55) 4l—42 (L6) 39-40 (L5) 36—38 (S3) 89—42 (54) sieberstand: 9 Ochsen, 70 Bullen, 53 Kühe, 2 Kälber, 61 Schafe, 139 Schweine. Lieber Höchstnotiz verkaufte Schweine: 23 zu 48.—, 39 zu 47—, 106 zu 46.—. Geschäftsgang: Rin der, Schweine langsam, Kälber schlecht, Schafe mittel. Die Preise find Marktpreise für nüchlern gewogene Tiere und schließen sämtliche Spesen des Handels, Markt- und Verkaufskosten, Umsatzsteuer sowie den natürlichen Gewichtsverlust ein, erheben sich mjo wesentlich über die Stallpreise. Die heutige Nummer umfaßt 8 Seiten Hauptschriftleiter Hermann Lässig, Wilsdruff, zugleich verantwortlich für den gesamten Tertteil. Stellvertreter: Schrisil. Rudolf Leonhardi, Dresden-V- Verantwortlicher Anzeigenleiicr: Erich Reiche, Wilsdruff. Druck und Verlag: Buchdruckerri Arfthui Zschunke,