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Zwei Fehler Lcr französischen peercSIeitung. Lugano, 30. Juli. Im Heeresausschuk der Kamme, erklärte der französische Kriegsmimster, man sei auf einen fünften Kriegswinter vorbereitet. — Heros stellt als Ursache für das langsame Tempo der französischen Offensive zwei Fehler hin: erstens habe General Manin zu wenig Reserven gehabt und zweitens hätte der deutsche Rückzug über dl« Marne verhindert werden müllen. Tripolitanier, i« vollem Aufstaus. Lugano, 30. Juli. Die Italienische Regierung gab Er. tl irungen ab über -ie Lage in Libyen und Tripolis, die fi« als sehr erust bezeichnete. Die Regierung legte offen dar, daß die Kolonien sich in dollem Aufstand gegen die italienisch. He. . schäft befänden. > I. Letzte Orahtberichke bet „Wilsdruffer Tazeblattas"« 19VVV Brutto-Registertonnen versenkt. Berlin, 30. Juli. (tu. Amtlich.) Im Mittelmeer wurden 5 Dampfer von zusammen rund 18V0V Brutto- Registertonnen versenkt. Der Chef des Admiralstabes der Marine. Ein englischer Kreuzer vernichtet. Bern, 31. Juli, (tu.) Laut einer amtlichen Meldung vernichtete ein deutsches Unterseeboot den Kreuzer „Mar mor". Ein britischer Torpedojäger scheiterte an der eng lischen Küste. Bombcnattentat aus Generalseldmarschall von Eichhorn. Kiew, 3V. Juli. (Amtlich j Gegen General- feldmarschakvo« Eichhorn «nd seinen persönlichen Adjutanten Hauptmann von Dreßler wurde 2 Ahr nachmittags ans dem Wege vom Kasino zur Wohnung in deren unmittelbarer Nähe durch einen in einer Droschke an sie heranfahrenden Mann ein Bombenaltentat verübt. Beide sind sehr schwer verletzt. Attentäter «nd Kutscher find verhaftet. Die bisherigen Feststellungen deute« a«f Urheberschaft der sozialrevolutio nären Partei in Moskau, hinter der erfahrnngs- gemäß die Entente steht. Berlin, 30. Juli. (Amtlich.) Se. Majestät der Kaiser sandte an den Geueralfeldmarschall v. Eichhorn folgendes Telegramm: „Mein lieber Generalfeldmarschall! Mit Entrüstung «nd tiefem Bedauern erhalte ich die Meld«ngvo« dem verabscheuungswürdigen Ver brechen, das gegen Sie nnd Ihren Adjutanten begangen wurde. Seien Sie meiner aufrichtigen, herzlichen Teilnahme versichert. Ich hoffe und wünsche zu Gott, daß Ihnen baldige Wieder herstellung beschieden sei« möge. Er erhalte sie uns »nd unserem Vaterlande. Mit herz lichem GrutzIhr wohlgeneigter König Wilhelm." Kiew, am 30. Juli Generalseldmarschall von Eichhorn ist heute 11 Uhr abends seinen Verletzungen erlegen. Kurz nachdem desgleichen Hauptmann von Dreßler. Beileid der ukrainischen Regierung. Berlin, 31. Juli, (tu.) Der ukrainische Gesandte in Berlin Steinheil sprach in später Abendstunde beim Reichs kanzler Grafen Hertling vor und sprach ihm Las Beileid der ukrainischen Regierung wegen des Attentats aus. Ein «euer Kreditantrag. Amsterdam, 31. Juli, (tu.) Handelsblad erfährt aus London: Am Donnerstag wird Minister Bonar Law im Unterhause einen Kreditantrag von 700 Millionen Pfund Sterling einbringen. Dies ist der höchste Kreditbetrag feit A sbruch des Krieges. Der neue Kredit soll es der Regierung ermöglichen, den Krieg bis Ende Oktober sortzusetzen. »s Zum August. Wir halten durch! Wir stehen ohne Wanken, Ein Wall von Eisen, wie am ersten Tag, (o Wir zagen nicht, ob auch in Front nnd Flanken ff UnS Not bedräue«, Tod uns suche» mag. 0-0 Und ob uns aus des ErdbaNS fernsten Zonen x - Wildwiitend Volk um Volk eutgegcntritt, Wir spotten eurer Söldnerlegionen, /, Wir halten Wacht, wir weichen keinen Schritt. Der Bräute Tränen und Ler Mütter Klagen Erfülle» uns mit heißem, bittrem Weh, Xf Was sie geweint, gelitten und getragen, Schwillt himmelan wie sturmgepeitschte See. In goldnen Ähren stehen unsre Flure», ff Aus Ackerfurche» blinkt des PflugeS Sterz, Doch jeder Herd trägt dioseS Krieges Spure« Und seiner Wunden Male jedes Herz. AlS heilge Waller nahen unsre Toten, Mit unverharschten Narben, Mann für Mann, Aus Gräbern wird uns ernster Gruß entboten, In feierlichem Zuge rauschts heran: Von Polens Blachfcld und aus welschem Lande, AuS der Karpathen Eisesschlucht und Schrund, Vom Golduen Tor, aus Asiens heißem Sande, ff Und mahnend klingts herauf vom Meeresgrund: ».0 Noch ist das Licht des Friedens nicht entglommen, ff Noch mäht mit blutger Sichel Schnitter Tod, »G Doch harret aus, der ndue Tag wird kommen, Schon kündet ihn ein fernes Morgenrot. Tragt nur ei» Weilchen Brünne noch «nd Wehre, Und drücken sie auch schwer, verzweifelt nicht, Denn höher als das Leben gilt die Ehre, Um Deutschlands Dasei» gehts: durch Nacht zum Licht! Max Schwarz, ff Aus GLa-e mrd LsiM Mitteilungen für diese Rubrik nehmen wir jederzeit dankbar entgegen. Wilsdruff, am 31. Juli — Das Kriegsgeschwätz steht wieder iu Blüte, aber es riecht übel! Zwar der Tod Hindenburgs wird vorläufig nicht mehr geglaubt, obwohl man doch nicht wissen kann!! Aber unserer Waschfrau ihr Sohn, der hat gesehen, wie ganze Regimenter zum Feind übergelaufen sind, und Müllers Gustav hat zusammengezählt, wieviel Tote und Gefangene wir bei der Offensive gehabt haben, 70—100000, es können auch noch ein paar mehr gewesen sein. Und Schmidts Fritz usw. usw. Schämen Sie sich denn nicht, solchen Und ähnlichen Unsinn zu verbreiten oder zu glauben? Von jenem Ariegsgeschwätz siedet sich in der von Havas und Reuter geleiteten Verbandspresse nicht ein Wort. Wenn es aber wahr wäre, so würde es überall mit den fettesten Buchstaben gedruckt zu lesen sein, ver schwiegen würde es ganz gewiß nicht! Aber die Lust zum Fabulieren sollte jetzt jedem guten Deutschen vergehen, die Tatsachen sind in diesem furchtbaren Kriege gerade traurig genug! Uebrigens sind solche Lügengeschichten strafbar. Man warne jeden, der welche erzählt, gleichviel ob er feld grau ist oder bürgerlich. — Die Wiedererhöhung der Brotration. Nach einer Ankündigung des Kriegsernährungsamtes beginnt mit der Woche vom 19. August die erste der im kommenden Vierteljahr eingeschobenen fleischlosen Wochen. Da die fleischlosen Wochen erst durchgeführt werden sollen, nachdem die Brotration wieder auf ihre alte Höhe gebracht worden ist, darf man annehmen, daß spätestens am 19. August die Herabsetzung der Brotration ihr Ende gefunden hat. Ur sprünglich hat wohl die Hoffnung bestanden, am 11., vielleicht schon am 4. August die Erhöhung durchzuführen. Die späte Ernte läßt das aber nicht zu. Mil dem 19. August jedoch wird das volle Quantum Brot wieder gegeben werdest. Darüber hinaus ist in den fleischlosen Wochen eine Extragabe an Mehl als für das Fleisch vor gesehen. — Das Rucksaütragen in der Eisenbahn verboten! Die zahlreichen, durch Rucksäcke entstandenen Fensterscheiben brüche haben die Eisenbahnverwaltung veranlaßt, das Tragen vollbepackter Rucksäcke auf dem Rücken beim Be treten und Verlassen der Wagen unter bahnpolizeiliche Strafe zu stellen. Daneben muß noch der verursachte Schaden ersetzt werden. 0 Verwendet kei-e verzinkten Einmachgefäße. Trotz aller Warnungen werden immer wieder die außerordentlich gesundheitsschädlichen verzinkten Töpfe (und besonders Waschkessel) zum Einkochen benutzt. Vor dem Genuß des in verzinkten Gefäßen gewonnenen Eingemachten ist drin gend abzuraten. Deshalb untersuche jede Hausfrau vor dem Einkochen ihr Geschirr und hole sich fachmännischen Rat beim Spengler oder in dem Geschäft, aus dem die Ware stammt. Im Zweifelsfalle unterlasfe sie das Ein- kochen. Zink, besonders neues, ist leicht zu erkennen. Es ist gemustert, ähnlich den Eisblumen, die sich im Winter am Glas bilden. Zinkhaushaltungsgegenstände, die zum Vergleich herangezogen werden können, befinden sich in Len meisten Haushaltungen, z. B. Putzeimer, Spül- und Waschwannen. — Da auch im Handel befindliche verzinkte Drahtgeflechte öfters zur Herstellung von Dörrhorden ver wendet werden, sei beim Kaufe von Drahtgeflecht für diesen Zweck zu besonderer Vorsicht geraten. Ermäßigung der Schuhware,-preise. Durch Beschlüsse Der Gutachterkommission für Schuhwarenpreise und des Uber- wachungsausschuffes der Schuhindustrie wurde eine Herab setzung der Kleinverkaufspreise der Schuhwaren herbelgeführt, so daß die höchstzulässigen Kleinverkaufspreise der Schuhwaren um etwa 5V- bis 6°/° verringert werden. Kräftig ermahnte Spitzbnben. In einem sächsischen Blatt ist folgende Anzeige zu lesen: Achtung, Spitzbuben in Copitz! Das Rüben- und Kartoffelfeld an der Wege biegung nach der Neumühl« gehört E. I. Er kämpft im Westen für euch. Trotzdem bemaust ihr seine Felder wie im vorigen Jahre. Das soll wohl Heimatdank fein? Schämt euch, ihr traurigen Spitzbuben! — Kleinschönberg. Hier wurden zwei wertvolle Pferde am Sonnabend auf dem Felde vom Blitz getroffen und mußten sofort getötet werden. Am gleichen Tage wurde ein Pferd in Hühntorf bei Wilsdruff durch einen Bli^ scheu und stürzte mit dem Wagen eine zirka 20 Bieter hohe Böschung herunter. Auch dieses wertvolle Tier mußte sofort getötet werden. In beiden Fällen sind Personen nicht ver letzt worden. — Neukirchen. Dem bei der Rönigl. Bezirk-steuer in Meißen angestellten Expedienten Iohannes Müller, Sohn des Herrn Rantor Wüller in Neukirchen, welcher bereits Inhaber des Eisernen Rreuzes ist, wurde die Friedrich- August-Medaille am Bande für Rrirgsverdienste verlieben. Dresden, 30. Juli. In einem Vortrage hob Reichs- kommissar Dr. Beutler hervor, daß die Rohstosfnot hin sichtlich der Kleidung bald behoben sein werde, da es gelungen lei, einen zufriedenstellenden Ersatz herzustellen. Dresden, 80. Juli. In letzter Zell hat eine Anzahl litauischer Führer verschiedene Wünsche in Dresden vor gebracht, die Sachsen aus Gründen der Zuständigkeit nicht erfüllen kann, zu deren Erfüllung aber gewisse Schütte getan werden. — Großenhain. Dem Vaterland geopfert wurden das Raisrr-Wilhelm-Denkmal auf dem Airchplatz und das Bismarck-Denkmal am Sachsenhof. Die heutige Nummer umfaßt 4 Seiten. Herausgeber, Verleger und Drucker: Arthur Zschunke in Wilsdruff. Verantwortlich für die SÄristleitung: Oberlehrer i. R. Gärtner, für den Inseratenteil: Arthur Zschunke, beide in Wilsdruff. Arbeiterinnen dei gutem Lohn und Verpflegungs-Zuschüssen für dauernde Arbeit sofort gesucht. 2,» Namphitzelmerk Grumbach. Einen LekrUng sucht für nächste Ostern Wilhelm Hombsch, M8 Glasermeister. drMss»rnsjs.M liefert fauber und preiswert die BuchdrnckereiBl. ! 2»S» Im Ramen der Kompanie Dinier Leutnant und Kompanie-Führer 2. Res.-Pionier-Komp. 12. » Am 22. Juli 1918 verschied an seiner schweren Ver- U wundung, welche er 3 Tage vorher erhalten hatte, in einem Feldlazarett der Sergeant der Reserve Otto Linas Lsrrarüork aus Unkersdorf Inhaber der bronzene« ««d silberne« Friedrich August- Medaille «ud des Eisernen Kreuzes 2. Klaffe. Wir betrauern in dem Verstorbenen einen lieben, treuen Kameraden, der seit 1914 in schrperen Kriegsjahrcn der Kompanie angehört hat und uns jederzeit ein leuchtendes Beispiel von Tapferkeit und Pflichttreue gewesen ist. Sein Andenken wird die Kompanie stets in Ehren halten. UWUG W DUDU Suche für den Haushalt meiner Tochter nach Meißen für September ein HstlSUliWn. Zu melden bei Pfarrer Wolke, Wilsdruff. 2«>4 Grumbach. Lebensmittelversorgung. Donnerstag den 1. August bei Rode Sonuabeud den 3. August bei Kaubisch Kartoffel«, 2 Pfund auf den Kopf, auf die abgestempelte Bezugsmarke Nr. 20 bezw. Nr. 22. Das Pfund für 15 Pfg. Freitag den 2. August: Eier-Abgabe bei Kaubisch. 1 Stück auf den Kopf für 39 Pfg. auf Eierkarten-Abschnitte vom 22. Juli—4. August 1918. Grumbach, am 31. Juli 1818. Der Nahrnngsmittel-Ansschnß.