Angesichts des schlimmen Bauzustandes der Gebäude der Stadt, der ungeheuren Zerstörung der Umwelt in der Region und einer einseitig ausgerichteten Kulturpolitik wollten diese Frauen und Männer sich für Denkmalpfle ge, Stadtkultur und Umweltschutz einsetzen. Und auch die ungewisse Weiterentwicklung im Niemandsland zwischen den Zeiten sollte von diesem Kreis wach beob achtet werden, um Entgleisungen und Verwerfungen zu vermeiden. Und wieder war es Johannes Rau, der schon zur Frühjahrsmesse 1990 dieses neue Vorhaben unterstützte und seitdem interessiert und engagiert begleitete. So besteht schon seit dieser Zeit der Plan, den einmal be gonnenen Kulturaustausch fortzusetzen. Gerade weil dieser Prozeß des Zusammenwachsens der Menschen aus beiden Teilen Deutschlands sich er schwert und verlangsamt hat und noch immer Vorbehal te und Mißstimmungen zu überwinden sind, wollen wir gern die Gelegenheit zur Begegnung und zum Gespräch nutzen. Es ist ja nur zu verständlich, daß in Jahrzehnten der Trennung für die Bürgerinnen und Bürger am Rhein die Entwicklung der Kultur im Osten weithin fern und fremd geblieben ist, wenn nicht persönliche Interessen zusammenführten. Die Kulturstiftung Leipzig und das Kulturdezernat der Stadt danken der Landesregierung Nordrhein-West falen und der Stadt Köln ganz herzlich für die Verwirkli chung des lange schon geplanten Vorhabens, für die Einladung und für alle geleistete Vorarbeit. Als Vorsitzender der Kulturstiftung Leipzig und als Stadtpräsident von Leipzig wünsche ich den "Dialogen am Rhein” gutes Gelingen. f*,8y 2,—- Friedrich Magirius Stadtpräsident der Stadt Leipzig