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Ein spöttischer, ironischer Zug trat in ihre stolzon, ge lassenen Mienen, während sie fortsuhr: „Die Aeußerung ist wahr, nur die Schlußfolgerung ist falsch, die der Herr Staatsanwalt an meine Worte zu knüpfen die Liebenswürdigkeit hat." Der Staatsanwalt machte eine auffahrende Bewegung, und der Bor- sitzende verwies mit einer strengen, gebieterischen Geste: „Ich muß Ihnen bemerken, Angeklagte, daß dieser Ton der Situation, in der Sie sich hier befinden, durchaus nicht angemessen ist." Aber die Zurechtgewiesene reckte sich straff und repliziert mit stolzer Entschiedenheit: „Es ist nicht meine Schuld, daß ich mich hier befinde, sondern lediglich die der kriminalistischen Phantasie —" „Schweigen Sie!" unterbrach der Vorsitzende schroff, und auch der Verteidiger der so furchtlos Sprechenden drehte sich nach ihr um und redete dringlich, beschwichtigend auf sie ein. Der Vorsitzende wandte sich an den Angeklagten von Warneck. „Sein Blut bindet uns — diese Worte scheinen doch klar aus eine gewalttätige Absicht hinzudeuten. Wenn Ihre Darstellung richtig wäre, dann hätte doch gerade der angebliche Nnglücksfall, dem der Amtsrat Crusius erlegen sein soll, Sie beide zur Einkehr in sich selbst, zur Er- kenntnis Ihres Unrechts, zur Reue stimmen sollen." „Das hat er ja", entgegnete der Angeklagte, und in seiner Stimme zitterte deutlich der Ton tiefer, seelischer Bewegung. „Deshalb verließ ich ja doch Wittendorf, deshalb trennte ich mich ja doch von — von Frau Crusius." „Und Sie haben seitdem alle Verbindung mit Frau Crusius abge« krochen?" „Ja." „Die Tatsache, daß sich unter den während der letzten Wochen vor Ihrer Verhaftung an Sie gerichteten und von der Staatsanwaltschaft bei der Post beschlagnahmten Briefen kein einziger von der Hand Ihrer Mitangeklagten befand, und daß auch Sie in dieser Zeit an Frau Crusius nachweislich nicht geschrieben haben, könnte ja Ihre Erklärung be. stätigcn. Aber die Anklage steht auf dem Standpunkt, daß diese beider- seitige Zurückhaltung auf einer listigen Verabredung beruhte. Im Be wußtsein Ihrer Schuld sahen Sie eben Schritte der Behörde voraus und richteten sich danach. Wenn erst einige Zeit vorübergegangen wäre, dann würden Sie wohl, so nimmt die Anklage an, sich zueinander gefunden haben, um die Früchte Ihres gemeinsamen Verbrechens auch gemeinsam zu genießen." „Nie, nie!" rief der Angeklagte heftig. Der Vorsitzende wandte sich an die Angeklagte. „Und Sie — bestreiten auch Sie, daß Sie nicht die Absicht hatten, sich nach einiger Zeit mit dem Angeklagten wieder zu vereinigen?" „Nein! Das bestreite ich nicht. Es war nicht mein Wunsch, daß der arme Crusius ein solches Ende finden sollte. Aber da der Zufall eS einmal so gefügt hatte, so sehe ich nicht ein, warum ich mich nicht nach angemessener Zeit mit dem Mann, den ich liebte, hätte verbinden sollen." Die mit einem gewissen Trotze geäußerte Erklärung entfesselte in dem Auditorium eine sichtliche und hörbare Sensation. Aus aller Mienen sprach Unwille und Empörung. Einige halblaute Ausrufe, wie: „Schamlos! Frech!" erfolgten. Der Staatsanwalt lächelte befriedigt, und die Geschworenen sahen einander überrascht an. Selbst der Verteidiger der Angeklagten schüttelt« unwillig mit dem Kopf und wollte eine Bemerkung machen, als der Bor- sitzende in der Verhandlung fortfuhr: „Wenn Sie, wie Sie behaupten und wie man nach allem, was die Voruntersuchung ergeben hat, an- nehmen muß, dem Angeklagten in leidenschaftlicher Liebe zugetan waren, warum haben Sie ihn denn nicht geheiratet, anstatt den viel älteren Amtsrat Crusius, dessen Tod Sie, wie wir eben selbst von Ihnen gehört haben, für einen Glücksfall ansehen?" „Weil ich arm war und Herr von Warneck ebenfalls." „Aber er war, wie wir aus seinen an Sie gerichteten Briefen wissen, bereit, Sie trotzdem zu heiraten." „Jawohl, aber ich besaß mehr Ueberlegung und Voraussicht als er. Ich war von Hause aus an Wohlleben gewöhnt. Erst später gerieten meine Eltern in Vermögensverfall. Auch Herr von Warneck hätte sich in der Armut und Dürftigkeit, in der wir hätten leben müssen, nicht glücklich fühlen können. Ich wollte nicht, daß wir einmal dahin kommen würden, uns gegenseitig Vorwürfe zu machen und daß unsere Liebe unter Kummer und Sorgen dahinsiechen sollte." „Deshalb zogen Sie vor", bemerkte der Vorsitzende sarkastisch, „zwar auf die Ehe mit Ihrem Mitangeklagten, aber nicht auf die Liebe mit ihm zu verzichten." Wieder reckte sich dir Angeklagte keck, selbstbewußt. „Ich tat nur, waS andere auch tun. Ich nahm mein Menschenrecht in Anspruch. Daß unsere sozialen Verhältnisse so unvollkommen sind, daß viele Mädchen darauf verzichten müssen, ihr LiebeSglück zu legitimieren, ist ja nicht ihre und meine Schuld." Der Vorsitzende machte eine abwehrende Handbewegung. „Wir sind nicht neugierig, Ihre Liebesphilosophie kennen zu lernen. Halten wir uns.an die konkreten Tatsachen, die uns hier zu beschäftigen haben! Die Briefe, die bei Ihnen vorgefunden wurden, beweisen, daß der Angeklagte allerdings bestrebt gewesen ist, durch die Vergangenheit einen Strich zu machen und seine Liebe zu Ihnen zu bekämpfen, daß Sie aber Ihre Macht über ihn dazu mißbrauchten, ihn von neuem gegen Sitte und Gesetz an sich zu fesseln. Diese Tatsache beweist auch, eine wie starke Macht Sie über den Angeklagten besaßen. Die Anklage folgert aus alle dem, daß Sie auch bei dem letzten Akt des Dramas, daS sich am fünften Mai vorigen Jahres abgespielt hat, die treibende Kraft gewesen sind. Sie haben den Angeklagten so lange bearbeitet, bis Sie ihn dahin hatten, wo Ihr energischer, skrupelloser Sinn ihn haben wollte, bis er ein- willigte, den Ihnen unbequem gewordenen Gatten zu beseitigen —" Der Angeklagte von Warneck schnellte nach vornüber und machte eine heftig protestierende Geste, während sich die Angeklagte begnügte, ironisch zu lächeln. „Als Sie nun Ihren ahnungslosen Gatten", fuhr der Vorsitzende fort, „den Sie listigerweise allein vorauSgeschickt hatten — Sie mußten ja bei dem Angeklagten bleiben, um auf ihn unablässig einzuwirken, daß er nicht den Mut verlor, und noch im letzten Augenblick versagte —, alS Sie nun Ihren Gatten bei den hohen Fichten trafen, wohin Sie sich wahrscheinlich von Anfang an verabredet hatten und nicht bei der Er- innerungseiche, wie Sie angegeben haben, da erhob Ihr Galan gegen den nichts Böses vermutenden, sich Ihnen freundlich nähernden Mann plötz lich das Gewehr und schoß den in seinem Schreck und in seiner Ueber- raschung Wehrlosen aus nächster Nähe nieder —" Der Angeklagte sprang mit einer impulsiven Bewegung auf seine Füße. „Das habe ich nicht getan, bei Gott, das habe ich nicht getan." Auch der Verteidiger des Angeklagten erhob Einspruch. „Ich möchte mir darauf hinzuweisen erlauben", sagte er, „daß ja ine gerichtliche Untersuchung ergeben hat, daß das Gewehr des Amtsrats Crusius ebenfalls abgeschossen war, und daß damit die Angaben des An- geklagten, der Amtsrat habe aus Eifersucht zuerst auf ihn angeschlagen, ihre Bestätigung finden." „Ich wäre von selbst zu diesem Punkt gekommen", erwiderte der Vorsitzende. „Die Tatsache, daß das Gewehr des Toten bei der Aufnahme des Tatbestandes abgeschossen vorgefunden wurde, beweist noch nicht, daß eS der Amtsrat gewesen ist, der den Schuß abgegeben hat. Die Anklage nimmt vielmehr an, daß der Angeklagte listigerweise die Waffe deS von ihm Ermordeten nachträglich abgcdrückt habe, um das Märchen, daß die Anstifterin des Mordes wahrscheinlich vorher ausgeklügelt halte, glaub- haft zu machen. Daß überhaupt ein wohlberechneter Plan vorlag, geht, so behauptet die Anklage, auch aus der anderen Tatsache hervor, daß der Angeklagte von Warneck sich an jenem verhängnisvollen Nachmiltag nicht um halb sechs Uhr, wie zwischen ihm und dem Amtsrat verabredet wor den war, im Herrenhause zu Wittendorf eingefunden hatte, sondern erst nach viertel sieben, also fast eine volle Stunde später. In dieser starken Unpünktlichkeit, die, wie erwiesen ist, nicht in der Gewohnheit deS sonst in seinen Pflichten pünktlichen Angeklagten lag, sieht die Anklage eine wohlberechnete Absicht. Er wollte eben den Amtsrat oorausgehen lassen und mit seiner Mitschuldigen folgen, bei der sich ebenfalls sehr merk würdigerweise zur rechten Zeit ein Kopfschmerz eingestellt hatte, der sie verhinderte, ihren Gatten wie sonst zu begleiten. Es ist in der Vorunter suchung dem Angeklagten nicht gelungen, eine plausible Erklärung für seine auffallende Unpünktlichkeit.anzugeben." Der Vorsitzende heftete den Blick fragend auf den Angeklagten: dieser senkte in sichtlicher Verlegenheit den Kopf. „Nun, Angeklagter von Warneck", wandte sich der Vorsitzende jetzt direkt an den schweigend zu Boden Starrenden, „wollen Sie sich einmal über diesen Punkt näher äußern." Der Angeklagte schwieg. „Nun, wo haben Sie die Zeit zwischen halb sechs Uhr und viertel sieben zugebracht?" formulierte der Vorsitzende seine Frage klar und präzis. „Das — daS weiß ich nicht mehr so genau." Der Staatsanwalt lächelte, die Geschworenen reckten die Hälse und beobachteten den Angeklagten, der sich ofsenbar in ratloser Verlegenheit befand und wie das böse Gewissen aussah. „Haben Sie vielleicht irgendeine wirtschaftliche Funktion in dieser Zeit ausgeübt?" „Ich — ich erinnere mich nicht." Der Vorsitzende zuckte mit den Achseln. „Ihre Gedächtnisschwäche", bemerkte er sarkastisch, «die Sie immer nur gerade bei dieser Frage auch in der Voruntersuchung befallen hat, ist sehr fatal für Sie. Strengen Sie noch einmal Ihr Gedächtnis an, Angeklagter! . . . Nun, erinnern Sie sich nicht?" „Nein." Die kurze Antwort kam so auffallend zaghaft heraus, daß ein Lächeln fast über alle Gesichter huschte und daß ein hörbares Raunen durch den Saal ging. Alle ahnten instinktiv, daß hier ein dunkler Punkt war, der dem Angeklagten verhängnisvoll werden konnte. Die Spannung, die zeit weise bei den Zeugenaussagen und den Erörterungen durch den Vor sitzenden nachgelassen, fachte sich rasch an. (Fortsetzung folgt.) . « . fllnf Wunsch wird der Anfang diese» Roman» neu -inMretende» Abonnenten kostenlos nachqeliefert.s oe. Sv°/o ösesropornie. v »II« l»«!»Ui!I»°,^,cUtt« »kUUisi, Sorlin 0. 17. kost»» sseb unton dronnsncko» (Zasglllkilebt. o». S0°/o Sooerrpernl». riesig billig. Große AuSwabl, auch neueste DesfinS, von 17.00 »iS ^l LS.OO. Einig« größere fehlerfreie krim lMed-Veppiede 190x300 und 250x350 cm für 50-75 - (sonst 100-150). 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