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Leipziger Synagogalchor Synagogale Gesänge und jüdische Lieder Markranstädt, St. Laurentius, 20. November 2013, 16 Uhr Kathleen Glose (Mezzosopran), Falk Hoffmann (Tenor) Ulrich Vogel (Orgel/Klavier) Ludwig Böhme (Bariton und Leitung) Programm Psalm 134 Chor, Orgel Louis Lewandowski (1821-1894) Wohlan, preiset den Ewigen, all ihr Diener des Ewigen, die ihr im Haus des Ewigen steht in den Nächten. Erhebet eure Hände zum Heiligtum und preiset ihn. Es segne dich der Ewige von Zion, der Schöpfer des Himmels und der Erde. Ki Io na'eh Soli, Chor a cappella Johann Stephan Rittangel (1606-1652) aus der Haggada (1644) Bearb.: Ludwig Böhme Die Haggada enthält die Texte, die im Kreis der Familie am Sederabend, dem Vorabend und Auftakt des Pessach-Festes, gelesen und gesungen werden. Ki Io na'eh ist eine alphabetisch angeordnete Litanei in acht Strophen. Jede Strophe nennt zwei Eigenschaften Gottes und eine Gruppierung, die ihn lobpreist (die Gläubigen, die Gerechten, die Engel etc.). Cantata ebraica in dialogo Solo, Chor, Orgel Carlo Grossi (1634-1688) Kantate zum Fest Hoschana rabba (dem letzten Tag des Pilgerfestes Sukkot/Laubhüttenfest), geschrieben von dem christlichen Komponisten Grossi im Auftrag der jüdischen Bruderschaft Schom'rim la-Boqer, den „Wächtern der Morgenröte", in Italien. Ihre Mitglieder versammelten sich in Nachtwachen und beteten für die Ankunft des Messias. In dieser dialogischen Kantate fragt ein Passant nach dem Anlass für die große Fröhlichkeit der Brüder, worauf der Chor den spirituellen Hintergrund der Festlichkeiten erläutert. Lamnazeach al hagitit Chor a cappella Salomone Rossi (um 1570-1630) Psalm 8 Herr, unser Herrscher, wie gewaltig ist dein Name auf der ganzen Erde ... Seh ich den Himmel, Mond und Sterne, die du befestigt: Was ist der Mensch, dass du an ihn denkst, des Menschen Kind, dass du dich seiner annimmst? ... Du hast ihn als Herrscher eingesetzt über das Werk deiner Hände, hast ihm alles zu Füßen gelegt: All die Schafe, Ziegen und Rinder und auch die wilden Tiere, die Vögel des Himmels und die Fische im Meer. Ki lekach tauw Solo, Chor, Orgel Samuel Lampel (1884-1942) Sprüche 4, 2; Klagelieder 5, 18, 17, 21 Denn ich gebe euch eine gute Lehre, bewahrt meine Gesetze. Ein Baum des Lebens ist die Weisheit jenen, die sie ergreifen, und wer sie festhält, ist glückselig. Ihre Wege sind Wege der Milde, und all ihre Pfade sind Frieden. Führe uns zurück zu dir, Ewiger, und wir werden umkehren. Erneuere unsere Tage wie ehedem. Adon olom Solo, Chor, Orgel Salomon Sulzer (1804-1890) Herr der Welt, der schon regierte, bevor alles erschaffen war ... Er ist einzig, und kein Zweiter gleicht ihm ... Er ist mein Gott, und mein Erlöser lebt, der Fels in Leid und Not... In seine Hand lege ich meinen Geist ... Der Ewige ist mit mir, ich fürchte mich nicht. Adon olom, vielfach vertont, ist eine der bekanntesten Hymnen der Synagoge über die Ewigkeit und Einheit Gottes und das Vertrauen der Menschen in seine Vorsehung. Enausch Chor, Orgel Louis Lewandowski (1821-1894) Psalm 103/16 Psalm 103, 15-17 Des Menschen Tage sind wie Gras, er blüht wie eine Blume auf dem Feld. Geht der Wind darüber, ist sie dahin; der Ort, an dem sie stand, kennt sie nicht mehr. Aber von Ewigkeit zu Ewigkeit ist die Gnade des Herrn mit jenen, die ihn fürchten, seine Gerechtigkeit mit den Kindeskindern. Psalm 16, 9-11 Darum freut sich mein Herz und frohlockt meine Seele, auch mein Leib wird sicher wohnen. Denn du gibst mich nicht der Unterwelt preis; du lässt deinen Frommen das Grab nicht schauen. Du zeigst mir den Pfad zum Leben. Vor deinem Angesicht herrscht Freude in Fülle, zu deiner Rechten Wonne für alle Zeit.