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Jiddische Gesänge Die Nacht - Chor, Klavier - (Josef Dorfman) Es ist keiner mit mir in der Nacht, die Nacht ist allein nur mit mir, auf Wegen mürrisch und stumm die Stille allein wandert um. Ich geh also weiter den Weg, bewölkt und taub ist die Nacht. Wohin - frage den Rhythmus des Tritts, er gibt keine Antwort dir. Es ist keiner mit mir in der Nacht, die Nacht ist allein nur mit mir, es geht weiter und weiter dahin, wohin, stille Wege, wohin? Ghetto Varsha - Chor, Klavier - (Joseph Dorfman) Es vergeht nicht die Nacht und der Tag fangt nicht an, ein blutiger Ball wird die Erde. Ein Jude steigt auf wie eine stürmische Fahne, eine Fahne im Tal der Toten, im Ghetto Warschau! Vergessen wir nie unseren Schmerz, unseren Mut, daß Glut unsere Seele entfache! Ritzt euch in die Herzen drei Worte aus Blut: Rache, Rache, Rache - im Ghetto Warschau! Stiller, stiller - Alt, Chor a cappella - (Arr. Bonia Shur) Stiller, stiller, laßt uns schweigen, Gräber wachsen dort, haben sie auch die Feinde gegraben, grünen sie doch fort. Es führen Wege hin nach Ponar (ehemaliges Vernichtungslager in Litauen), es führt kein Weg zurück. Vater ist dorthin verschwunden und mit ihm das Glück. Stiller, mein Kind, weine nicht weiter, es hilft kein Weinen. Unser Unglück wird für Feinde nicht zu fühlen sein. Es haben Meere ihre Säume, es haben Lager hohe Zäune, nur für unser Pein soll kein Ende sein.