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III- Psalm 131 /133,1 Herr, mein Herz ist nicht hoffärtig, und meine Augen sind nicht stolz. Ich gehe nicht um mit großen Dingen, die mir zu wunderbar sind. Fürwahr, meine Seele ist still und ruhig geworden wie ein kleines Kind bei seiner Mutter; wie ein kleines Kind, so ist meine Seele in dir. Israel, hoffe auf den Herrn von nun an bis in Ewigkeit. Siehe wie fein und lieblich ist’s, wenn Brüder einträchtig beieinander wohnen! Omar Rabbi Elosor Bariton, Chor, Klavier (Josef Rosenblatt) Rabbi Elosor und Rabbi Akiba, die beiden großen Talmudgelehrten, verheißen Frieden all denen, die Gottes Gebote halten. Friede sei in deinen Mauern und Sorglosigkeit in deinen Wohnungen. Der Herr möge seinem Volk Kraft geben und sein Volk mit Frieden segnen. Pißchuli Sopran, Alt, Chor, Klavier (Arr. Werner Sander) Aus Psalm 118 - Ausdruck des Wunsches um Einlass in die heilbringenden Pforten und Dank für göttliche Hilfe: diesen Tag hat der Ewige geschaffen, jubeln wir und freuen wir uns an ihm. T almud-Rhapsodie Chor, Klavier (Abraham B. Birnbaum) Vorschriften aus dem Talmud über rituelle Bräuche am Sabbatabend. Für die Sabbatlichter darf nur Öl vom Ölbaum verwendet werden, kein Erdöl, Fischöl oder andere Fette. Und wer die Lichter löscht aus Angst vor Heiden, Räubern, bösen Geistern oder um einem Kranken den Schlaf zu ermöglichen, der wird freigesprochen. Wenn er aber nur Öl oder Docht sparen will, bricht er die Sabbatgesetze. Teil 2: Jiddische und hebräische Folklore in freier Bearbeitung Jakoiw Tenor, Chor a cappella (Arr. Werner Sander) Das hebräische Kehrreimlied sang man ursprünglich im Kreise der etwas mystisch betonten und enthusiastischen Sekte der Chassidim in den osteuropäischen Ländern. Sein tänzerischer Rhythmus passt zu dem tröstlichen Inhalt, dessen immer wiederkehrender Kernsatz ein biblisches Zitat ist. „Fürchte Dich nicht, mein Knecht Jakob!“ ruft die Gottesstimme und weist auf die dem biblischen Jakob, und damit dem Judentum, erwiesenen Wohltaten hin. Wie trinkt der Kejßer Tee? Bariton, Chor, Klavier (Arr. Werner Sander) In diesem jiddischen Scherzlied wird die majestätische Lebensart des Kaisers mit humorvoller Übertreibung verspottet. Der Tee wird ihm serviert, indem man ein Loch in einen Zuckerhut bohrt, heißes Wasser hineingießt und seine Majestät hat diese Mischung auszulecken. Heiße Kartoffeln (Bulbes) schießt ein Kanonier durch eine Butterwand direkt in des Kaisers offenen Mund, und zur Nacht schleudert man ihn in einen mit Federn gefüllten Raum, vor dem drei Rotten Soldaten Aufstellung nehmen und laut „scha“ (still) schreien, damit niemand des Monarchen Ruhe störe. Du sollst nischt gehn mit kejn andere Mejdelach Sopran, Chor, Klavier (Arr. Friedbert Groß) Ein eifersüchtiges Mädchen will den Geliebten ganz für sich allein haben. Aber sie ist weit fort in der Fremde und sieht ein, dass die Liebe, die mit einem Lächeln und einem Kuss begann, ihr den Verstand geraubt hat. 2