Berlin Open - 16. Jüdische Kulturtage Die Künstlerische Leiterin der 16. Jüdischen Kulturtage „Berlin Open", die Schauspielerin, Regisseurin und Autorin Adriana Altaras, hat Künstler wie Politiker gefragt: Was ist euer Berlin? Wie würdet ihr es filmen, beschreiben? Gibt es jüdische Kunst auch hier oder nur in Israel, London, New York und Russland ? Die Kulturtage im Jahre 5763 des jüdischen Kalenders präsentieren kaum "Eingekauftes", fast ausschließlich Auftragsarbeiten und neue Koproduktio nen, gemeinsam erarbeitet mit Berliner jüdischen Künstlern und ihren Freunden, mit vielen etablierten Spielstätten der Hauptstadt. Öffnung und Transparenz sind dabei ein besonderer Schwerpunkt. Eine „Lange Nacht der Synagogen" veranstalten wir zum ersten Mal: Rabbiner werden die liturgischen Besonderheiten und die Geschichte des synagogalen Gottes dienstes erklären, Kantoren und Chöre singen, Beter werden an Informa tionsständen über das moderne Judentum mit den Gästen der Nacht sprechen, die Gabaim die Architekturen der Synagogen erläutern, von denen vor der Kristallnacht 23 in Berlin bestanden, heute sind es noch sechs. Die Berliner Synagogen stehen einen ganzen Abend lang allen Interessierten offen, um Judentum in Berlin ins rechte Licht zu rücken, die Scheu vor dem Zu-sammenleben mit unserer Tradition zu nehmen jüdische Religion und Geschichte in unseren Gotteshäusern für alle erlebbar werden zu lassen. Viel zu oft wird jüdische Kultur mit Tradition gleichgesetzt oder man ver wechselt jüdische Religion mit Lebensweise. Juden scheinen vielen Mit bürgern altbacken und traditionell, ihr Leben ausschließlich osteuropäisch, ihre Kleidung schwarz, ihre Bärte lang. Die 16. Jüdischen Kulturtage werden das alles nicht in Abrede stellen. Es gehört zu unserem Leben und zu unserer Geschichte. Auch synagogale Chor musik, die bis in das vorige Jahrhundert noch ohne Orgelbegleitung dar geboten wurde, ist ein unverzichtbarer Bestandteil jüdischer Religiosität. Mit dem Leipziger Synagogalchor haben wir Freunde gefunden, die unsere Tradition in der heutigen Zeit nicht nur aufheben und bewahren, sondern aktiv zu den Menschen bringen, die unserer Kultur noch fremd gegenüberstehen.