Vier bei ETERNA eingespielte LPs, zwei beim MDR und eine bei Berlin Classics produzierte CDs bieten einen repräsentativen Repertoire-Querschnitt und spiegeln zugleich das professionelle Format des Enesmbles wider. Aufgrund der gleichermaßen künstlerischen wie politischen Austrahlung und Aussagekraft der von ihm interpretierten Werke hat sich der Leipziger Synago galchor unter Leitung von Kammersänger Helmut Klotz nicht nur als weltweit gefeierter Konzertchor, sondern auch als kulturpolitischer Botschafter profiliert und ist gegenwärtig ein fester und bedeutsamer Bestandteil der Kulturlandschaft Leipzigs bzw. Sachsens. Der Leipziger Synagogalchor wurde mit dem Stern der Völkerfreundschaft in Gold und dem Kunstpreis der Stadt Leipzig geehrt. Seit 1991 ist er ein einge tragener Verein und wird von der Stadt Leipzig und dem Freistaat Sachsen geför dert. Das Ensemble besteht aus etwa 30 Mitgliedern, die keine professionellen Sän gerinnen und Sänger sind, zum großen Teil aber über eine private Gesangsaus bildung verfugen. Sie entstammen verschiedenmen Berufsgruppen und bringen einen Großteil ihrer Freizeit in die Chorarbeit ein. Dem persönlichen Engagement und besonderen Idealismus eines jeden einzelnen Mitglieds verdankt das Ensem ble einen Großteil seines Erfolges. Kammersänger Helmut Klotz ist es in mehr als 30 Jahren seiner künstlerischen Leitungstätigkeit gelungen, den Chor zu einem semi-professionellen Ensemble zu formen, welches einen professionellen künstlerischen Anspruch hat. Dieser spiegelt sich in Auftrittsorten weltweit und in der engen Zusammenarbeit mit anerkannten und gefragten Solisten und Orchestern wider. So ist es für ein solches Ensemble durchaus nicht selbstverständlich, dass es gemeinsam mit Solisten der Opernhäuser in Leipzig, Berlin und Zürich und mit Mitgliedern des Gewandhausorchesters oder des Orchesters des Mitteldeutschen Rundfunks in Konzertsälen wie der Berliner Philharmonie, dem Berliner Schauspielhaus, dem Münchner Gasteig, dem Leipziger Gewandhaus oder der Alten Oper in Frankfurt musiziert. Darüber hinaus war der Chor in den Synagogen von Warschau, Krakau, Prag, Paris und Breslau ebenso zu Gast wie in den Kathedralen von Oppeln und Lublin. Konzertreisen führten unter andern nach Israel, Südafrika, Spanien, Portugal, Belgien, Brasilien, in die Slowakei und gleich mehrfach nach Polen und in die USA. Hinzu kommen Auftritte bei internationalen Festvivals jüdischer Kultur und Musik - z. B. in Odessa, Leverkusen und in München. Eine besondere Herausforderung war auch die Mitwirkung an der internationalen Opernproduktion „Der Weg der Verheißung“ von Kurt Weill mit Vorstellungen in Chemnitz, New York und Tel Aviv. In seiner Heimatstadt Leipzig ist das Ensemble zweimal jährlich in der Veran staltungsreihe „Leipziger Ware“ zu hören. Diese musikalisch-literarischen Aben de werden gemeinsam mit der Ephraim Carlebach Stiftung in der „Alten Handels börse“ präsentiert. Hinzu kommt das seit über 25 Jahren traditionelle Mitwirken des Ensembles am ökumenischen Gottesdienst in der Leipziger Thomaskirche zum Gedenken an die Opfer der Reichspogromnacht vom 9. November 1938.