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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 10.08.1908
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1908-08-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19080810026
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1908081002
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1908081002
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1908
-
Monat
1908-08
- Tag 1908-08-10
-
Monat
1908-08
-
Jahr
1908
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«»»la«, 1«. ««««ft 1S«8. Leipziger Tageblatt. SS«. 1«L J«hrg. verübt haben mag, sind noch immer in Dunkel gehüllt. Sie hatte den Mann doch ganz unter ihrer Gewalt und solange er lebte, besaß sie Geldmittel genug. Wie Giegler sie hielt, konnte man in der Verhandlung gegen die Hochmuth sehen, Giegler hat ihr Seidenkleider für mehr wie hundert Mark das Stück geschenkt, die die Düll im Geschäfte trug und die spitzenbesetztcn Unterkleider waren nicht weniger wertvoll. ES ist übrigens noch immer nicht ganz sicher, wie Giegler seinen Tod gefunden hat, darüber mutz erst die Schwurgerichtsverhandlung Licht bringen. * Jener Schwindler, der in Bnchhandlnngen speriert, trat wieder auf. Auf Grund eine» gefälschten Perlangzettels einer Eilenburger Buchhand, lung, versuchte er bei einem hiesigen Kommissionär verschiedene wissen schaftliche Werke zu erlangen. Letzterer war aber vorsichtig genug, diese nicht herauSzugeben. Der Schwindler, der einen Schulknabrn al» Boten benutzte, wird geschildert al» etwa 30 Jahre alt, zirka 1,70 Meter grotz, von schlanker Gestalt, hat längliche», gesundfarbigcS Gesicht, trug dunkel- blauen Jackcttanzug und Hellen Strohhut. * Taschendiebe traten auf in der Markthalle in Geschäften in Linde nau, der Grimmaischen Straße und in einem Straßenbahnwagen und erlangten Portemonnaies mit teilweise recht ansehnlichen Beträgen. * Herrenlose Gegenstände. Ausgefunden wurde in einem Grund stück der Borksiraßc eine Partie Wasche, als Hand- und Taschentücher, Kragen und weiße Jacken, sowie in der Albertstraße in einem Fenster ein braunes Leoerbandtäschchen, enthaltend einen Schlüssel und ein Paar schwarze Handschuhe. Die Gegenstände scheinen von Diebstählen herzurühren und können die Eigentümer sich beim Polizeiamt melden. * Die „weise Frau". Verhaftet wurde eine 55 Jahre alt« frühere Hebamme aus Oberwiesenthal, die dringend verdächtig ist, sich in mehreren Fällen des Verbrechens gegen 8 218 des R^stGB. schuldig ge macht zu haben und wegen des gleichen Verbrechens schon schwer vor bestraft ist. * Verhafteter Entführer. Ein 23 Jahr« alter Schneider auS Kattenberg, der von der Gerichtsbehörde in Prag wegen Entführung verfolgt wird, wurde hier ausgemittelt und verhaftet. * ES zog in die Ferne . Ausgegriffen wurde in Hamburg ein 15 Jahre alter Schreiber von hier, der fluchtig geworden war, nach dem er seinen Eltern ein Sparkassenbuch entwendet hatte. Außerdem hatte der Bursche von einem hiesigen Fahrradhändler ein Fahrrad leih weise entnommen und es unterschlagen. * Das böse Tippen. Beim Glücksspiel überrascht wurden in einem Lokal in der Secburgstraße 8 Personen, deren Namen polizeilich festgestcllt wurden. * Einbrüche und Diebstähle. Mittels Nachschlüssels drangen Diebe in zwei Geschäftslokale in der Albertiner st raße ein und ent wendeten eine Partie Zigarren, Zigaretten, Postwertzeichen, Schoko ladewaren u. v. a. im Werte von über 100 .<l. — Gestohlen wurde in der Leplaystraßc einer Händlerin ein vierrädriger, braunge strichener Handwagen mit 2 Kisten Wein, 2 Körben Pflaumen und je einem Korbe mit Birnen, Kirschen und Blumenkohl; während der Fahrt vom Eilenburger Bahnhof bis zum Brühl ein Ballen mit Tuch von einem Nollgeschirr; aus einer Gastwirtschaft in der Oder mann st raße ein Kanarienvogel mitsamt dem Bauer; aus Woh nungen in der, E i s e n b a h n stra ß c eine Anzahl Unterröcke, HauZ- schürzen und Damcnhemdcn; in der Äleisstraßc ein Portemonnaie mit 40 .E; in der Querstraße eine kurze goldene Halskette mit einem goldenen Medaillon in Buchform, in dem sich drei Blätter mit 5 Photographien befinden: in der Jakobstraße ein Deckbett, ein Unterbett und zwei Kopfkissen; aus einer Kellerabteilung in der Könneritz st raße eine Anzahl Flaschen Rot- und Weißweine; aus einem Kellerraum in der Kronprinz st raße ein Fahrrad, Marke „Claes L Jlentje": im Brühl ein dal. Marke „Elegant-Panzer" Nr. 43991; in der Querstraße ein Zweirad, Marke „Pfeil"; in der Windmühlen st raße desgl. Marke „Diamant": am S t ö t t e. ritzer Weg und in der Frankfurter Straßeje ein Zweirad. Letzteren Diebstahl verübte ein Unbekannter, etwa 33 Jahre alt, mit kleinem blonden Schnurrbart, bekleidet mit hellgrauem Anzug und 'chwarzem steifen Hut. * Strnhcnunfälle. Am Grimmaischen Steinwcg sprang ein 18 Jahre alter Maler von seinem Fahrrade, um einem Straßenbahnwagen auZ- zuweichen. Dabei kam er zu Falle und brach den rechten Unterarm. Ter Perletzte wurde nach der Sanitätswache gebracht. — Ein in der Alexander, jtraße wohnhafter 51 Jahre alter Arbeiter war auf der Straße cn Alkoholvergiftung erkrankt und mußte nach dem Krcmkenkaus geschafft Dresden, 10. August. (:) Eine Erhöhung de» WasserzinsrS ist seitens des Nates zu Dresden geplant und zwar ist beabsichtigt, den Wasserzins von 12 auf 15 Pf. pro Kubikmeter zu erhöhen. Seitens der Dresdner Hausbesitzer soll gegen diese neue Steuererhöhung Protest eingelegt werden. i. Thalheim, 10. August. sS einen Verletzungen erlegen.) Der durch niedergchendes Gestein in einem hiesigen Steinbruch ver schüttete Arbeiter Müller ist am Sonnabend seinen schweren Ver letzungen erlegen. Um den Ernährer trauern sechs Waisen. r. Carlsfeld, 9. August. sUeber die furchtbare Unwetter kat a str o pH e>, die am Freitag unsere Gegend heimgesucht hat, er halten wir in Ergänzung unserer ausführlichen Berichte noch folgende Mitteilungen eines an Ort und Stelle anwesenden Korrespondenten: Das als Sommerfrische gern ausgesuchte Carlsfeld ist außer ordentlich schwer betroffen worden. Immer mehr schwoll die sonst Io ruhige Wilzsch an, von den Abhängen stürzten die Äassermengen herab. Bald raste das Wasser die Dorfstraße herunter. Auf Leitern suchte man Ausgang aus den Häusern. Die Ufermauern des Baches waren bald weagesvült. Tie von Wildenthal kommende Straße ist im oberen Ortsteile bis auf einen schmalen Weg metertief aufgerissen. Brücken und Stege stürzten krachend ein, Zäune, Bäume und Sträucher, ganze Schuppen, Balken, Steine, Eisenstücke, hauseinrichtunasg«genstände schoben die Wassermassen vor sich her. Die bekannte Arnolösche Bierstube wurde zerstört, auch mehrere andere Häuser wur den unterspült und mußten durch starke Stützen vor Einsturz be wahrt werden. Der Prinzen stein vor der Kirche wurde weg gerissen. Tie Frau des Pfarrers konnte mit ihrem Söhnchen nur mit großer Mühe aus dem im Wasser stechenden Pfarrhause, gerettet werden. Im Glashüttenwerke verlöschten die Oefen, viel Kleinvieh ist in den Fluten umgekommen. Von der Schleiferei >n der Nähe des Blechhammers wurden große Vorräte Schleifhölzer ab getrieben. Auf der Eisenbahnlinie wie aus der Landstraße ist der Ver- kehr gestört. Äon der Bahnstrecke blieb keine Brücke verschont. Sonn abend nacht traf ein starkes Kommando Pioniere ein, um den Brückenbau aufzunehmen. — Steinbach bei Johanngeorgenstadt wurde von den Wassermassen in kurzer Zeit überflutet. Eine Scheune sowie vieles Holz wurde geggeschwemmt, mehrere Häuser waren derart unter Wasser, daß die Bewohner nicht heraus konnten, sondern 'ich in die oberen Räume retten mußten. In Erlabrunn wurde die Brücke der Chaussee wegaerissen, Telegraphenstanpen fortgeführt, w daß auch der Telephonverkehr Störungen erlitt. Arg zuqerichtet wurde ebenfalls die Schleiferei und Sommerfrische Zimm er fach er. Der Betriebsgraben ist völlig verschwunden. Das reißende Wasser bat ,'ick einen neuen Weg direkt durch den Holzlagerplatz gesucht, große Stöße Holz fortgeschwemmt und das Erdreich metertief ausgeristen. Auch in Johanngeorgenstadt wurden die Straßen zum Teil ou'gerissen. 8. Wettinbundesschießen. Wurzen, 9. August, m. Das Festmahl. Um 2 Uhr begann in der Festhalle ein animiertes Festmahl. In einer schwungvoller! Ansprache wies der Bundespräsident, Herr Stadtrat Rechtsanwalt Dr. L e h m a n n - Dresden auf den Brauch hin, nach dem die Feste der WettmbundeSschietzen mit einem Hoch auf den Landesherrn cingeleitet werden. Dieser Trinkspruch berge die Gesinnungen der säch sischen Schützen in sich und bringe die vaterländischen Gefühle derselben zur Auslösung. In diesem Trinkspruche wolle er den Dank der sächsischen Schützen an Seine Majestät den König zum Ausdruck bringen für die Förderung des Schützenwesens. Nach dem Gelöbnis unerschütterlicher Treue erhob der Redner den silbernen Pokal, den die Frauen Zittau» dem Bunde zum zehnjährigen Bestehen geschenkt haben und brachte ein brausend ausgenommen«» Hoch auf Se. Majestät den König und da» Hau» Wettin au». Hierauf begrüßte Herr Bürgermeister Dr. Seehcn den Wettinsckützenbund im Namen der Stadt Wurzen und Herr Stadtrat Dr. Troitzsch toastete namens der Feststadt auf die Ehrenmitglieder de» Bundes. In einer weiteren Ansprache wies Herr Stadrat Dr. L e h m a n n - Dresden noch darauf hin, daß der Bund mit Genugtuung auf seinen Werdegang zurückblicken könne, denn er sei au» bescheidenen Anfängen vor 16 Jahren zu einer stattlichen Organisation gewachsen, die heute 211 Gesellschaften de» Landes umfasse. Mit dem Wachsen des Bunde» sei e» auch gelungen, die Segnungen der mit ihm verbundenen Wettin-JubiläumS-Stiftung zu vergrößern und deren Kapital zu ver mehren. Im Anschluß an diese Ausführungen verband der Redner die Ernennung des Herrn Oberbürgcr meist er» Dr. Schmidt. Plauen zum Bundesehrcnmitgliede. — Seine Majestät der König wird am Dienstag in Wurzen eintreffen und sich nach einer Begrüßung durch die Stadtvertretung nach dem Festplatzc begeben, um sich mn Schießen zu beteiligen. Neue» au» alle« Welt. Schwere» Eisenbahnunglück aus einer Aleinbahn. Ein schweres Eisenbahnunglück Hal sich gestern abend aus einer Station der Flensburg-Satruver Kreisbahn zugetrogen, ohne daß sich bisher, bei der Abgelegenheit des Unglücksortes, genauere Einzelheiten hätten seststellen lassen. Auch in Berlin war man heute mittag noch ohne weitere Nachrichten. * Schleswig, 10. August. lPrioattelegramm.s Ein Sonde rzug. der gestern abend einen Männer-Turnverein abholen sollte, stieß mit dem fahrplanmäßigen Zuge 10 Uhr 32 Min. bei Groß-Tarup, einer Station der FlenSburg-Satruper Kreisbahn zusammen. Hierbei wurden S Personen getötet, S schwer und eine Anzahl leichter verletzt. Die Ursache des Zusammenstoßes wird darauf zurückgeführt, daß das Personal der Kreisbahn, trotz rechtzeitiger Anzeige, nicht die richtige Weichenstellung für den Extrazug vorgenommen hatte. Dieser war leer und fuhr in den Personenzug hinein, von dem sich mehrere Wagen ineinanderschoben. * r«s Ltabolostztel. Aus Berlin wird uns telegraphiert: Der Schöneberger Magistrat verbot das Diabolospiel in den Straßen und Anlagen, da Passanten durch die herabfallenden Maznetrollen öfters Verletzungen erlitten. Samtllrndrama. Au« Berlin wird gemeldet: Bei einem Streit, der sich in der vergangenen Nackt in der Wohnung deS Steinmetzen Stoldt in der Seestraße abspielte, wurde die Frau, Mutter von neun Kindern, durch ihren Mann durch mehrere Messerstiche lebensgefährlich verletzt. Die Frau wurde nach dem Virchow-Krankenhaus gebracht. Der Mann wurde verhaftet. > WrightS erster öffentlicher Klug. Wilbur Wright hat am Sonn abend in Le ManS seinen ersten, mit allgemeiner Spannung erwarteten Ausstieg vor Zeugen unternommen, lieber die Fahrt des amerikanischen Flugtechnikers, der im Laufe des heutigen Tages seine Versuche fortsetzt, wird dem „B. L.-A." aus Paris berichtet: Der vorgestrige Aufstieg der Wrightschen Flugmaschine wird von der gesamten Presse als Erfolg anerkannt. Einige Aviatiker sprachen sich dahin aus, daß mit den Versuchen Wrights eine neue Aera für den Maschinen flug in Frankreich begonnen habe, und daß sie sich im Ver gleich zu den Gebrüdern Wright als Kinder hetrachten müßten. Es unierliege keinem Zweifel mehr, daS die Amerikaner schon im Jahre 1905 lange Flüge ausgeführt halten. Die Ausfassung, der Bau und die Handhabung deS Apparates seien gleich wundervoll. Man wisse nicht, waS man mehr anstaunen solle, den Start, den Flug oder die leichte Landung. Zwei russische Offiziere, die als Stellvertreter ihrer Negierung erschienen waren, erklärten, daß sie manchen Flügen in Jfsy bcigewohnt, aber niemals so Außerordentliches gesehen hätten. Der Apparate scheine schon jetzt für militärische Zwecke verwendbar. Archdeacon meinte, die Maschine habe ihre LeistungSfähigteit glänzend erwiesen, doch müsse man die französischen Apparate insofern als überlegen erachten, als diele Räder besitzen und überall ohne Hilfe von Schienen starten können. Diese Kritik wird von einigen geteilt, doch angesichts des prächtigen Ausstieges, der glatten und sicheren Landung begeisterte sich dir Mehrheit für das Wright'che System. De,p,,Versuch. sollte schon nachmittags statifinven, doch nahm Wright feinen Apparat nicht eher au« dem Schuppen, als bis di- anlvesendea 'Photographen einwilligten, diesmal noch keine Auf nahme zu machen. Die Maschine wurde nun auf die Start schiene gebracht, wobei eines der untergeschobenen Rollwägelchen die Leinwand der unteren Tragfläche zerriß. Wright besterte den Schaden aus, indem er einen Fleck aufleimte. Bei der Betätigung der Schrauben durch den Motor ergab sich Kurzschluß, der indes bald abge stellt wurde. Da völlige Windstille herrschte, wurde der Apparat durch das vom Gerüst herabfallenve Gewicht angetrieben. Er glitt rasch fünfzehn Meter über die Schiene, erhob sich dann, unter der Einwirkung des Steuers sich bäumend, sosort zehn Meter hoch in der Luft, worauf Wright, der allein Platz genommen hatte, alsbald eine halbe Wendung beschrieb. Der Anblick war Prächtig. Die Zuschauer brachen in begeistertem Beifall aus. Der große weiße Vogel erreichte fünfzehn Meter Hohe, setzte beim Wenden über einige kleine Tannen und lehrte zu seinem Aus gangspunkt zurück. Er beschrieb dann «inen zweiten großen Kreis mit außerordentlich scharfen Kurven, wobei der Apparat sich fast ganz auf die Seite legte, und landete endlich sicher und sanft in der nächsten Nähe deS Aufstiegspunktes. Wright wurde allgemein beglück- wünscht. Er erklärte aber, er sei nicht ganz zufrieden. Er habe während des Fluge- mindestens zehnmal Mißgriffe begangen, da er ter Hand habung deS Flieger« etwas entwöhnt sei. Bei dem nächsten Versuch am Montag hoffe er, den Apparat bester zu meistern. Sport. . Araftfahrwese«. rü. Automobilrrnnbahn im Taunus. Wie uns ein Privattclegramm auS Wiesbaden meldet, haben die Städte Homburg und König, stein die ihnen zugedachtc finanzielle Beteiligung au der kaiserlichen Automobilrcnnbahn einstimmig abgelehnt. Nach Schleis; der Redaktion. Die Entrrvne in Eronberg. * Lronberg, 10. August. (Eigene Drahtmeldung.) Ter Kaiser ist heute vormittag 10 Uhr 40 Min. mittels Sonderszugcs auf dem hiesigen Bahnhof eingetroffen. Zum Empfang hatten sich außer dem Prinzen und der Prinzessin Friedrich Karl von Hessen und der Kron prinzessin Sophie von Griechenland noch eingefunden: der Landrat des ObertaunuSkreiseS Dr. Ritter von Marx, Bürgermeister Nitsch und Hof. chef Frhr. v. Flotow. Nach herzlicher Begrüßung erfolgte die Ausfahrt im Automobil zum Schloß Friedrichshof durch die prächtig geschmückte Stadt unter den brausenden Hochrufen der zahlreichen Menge. Die erste Kompagnie de» 80. Infanterie-Regiments bezog die Schloßwachc. Auf dem Schloß weht die Kaiserstandarte. Das Wetter ist schön. Im Ge- folge deS Kaiser» befinden sich Obcrhofmarschall Graf zu Eulenburg, Generaladjutant v. Plessen, die Flügeladjutanten Oberstleutnant v. Fricdeburg und Major Frhr. v. Senden, Stabsarzt Dr. Nicdner, der Staatssekretär des Auswärtigen v. Schoen und der Gesandte Frhr. v. Jenisch. n. London, 10. August. (Privattelegramm.) König Eduard be» gibt sich heute auf die Reise nach Lronberg . In englischen diploma. tischen Kreisen wird große» Gewicht auf den Umstand gelegt, daß sowohl der englische Botschafter am Berliner Hofe, Sir Francis Lascelle« wie auch Sir Hardinge, der Unterstaat-sekretär im Auswärtigen Amt, an der Zusammenkunft teilnehmen. Auch reist König Eduard vollständig offiziell und nicht wie sonst inkognito. Witte i» Berlin. ck. Berlin, 10. August. (Privattelearamm.) Gestern abend um 11 Uhr traf Graf Witte, der Präsident des russischen ReichsrateS, von Petersburg kommend, in Berlin ein und nahm im Hotel „Kaiser hof" Wohnung. Offiziell verlautet zwar, der Graf sei nicht in einer politischen Mission, sondern lediglich zu seiner Erholung gereist, die Tatsache aber, daß er schon heute vormittag zu einer Konferenz mit dem Sernorchef der Firma Mendelssohn, Geh. Kommepzien- rat MendelSsohn-Bartholdy, fuhr, spricht dafür, daß eß sich um eine Finanzaktion handeln dürfte. Arbeitseinstellung in Zeitung-druckrreion rauemaek». * Kopenhagen, 10. August. lEigrne Drahtmeldung.) Entsprechend den Beschlüssen der Arbeitgeber und Arbeitnehmer im Buchdruckerei. gewcrbe wurde heute früh in allen Zeitungsdruckereien Däne, mark» die Arbeit eingestellt Mit Ausnahme einiger sozialdemokra- tischer Blätter erscheinen vorläufig keine Zeitungen. Ein Telegramm de» Kronprinzen an Zeppelin. * Stuttgart, 10. August. (Eigene Drahtmeldung.) Der Kron, prinz sandte dem .Schwäbischen Merkur" zufolge an den Grafen Zep. pelrn folgendes Telegramm: „Hopfrcben, 8. August. Melde Eurer Exzel- lenz, daß eine Hilfsaktion großen Stils im Gange ist, an deren Spitze ich die Ehre habe, zu stehen. Der Kaiser hat bereits eine große Summe gezeichnet. Werde, wenn irgend möglich. Sie in den nächsten Tagen besuchen. Eure Exzellenz werden auch dieseK Schlag erhobenen Hauptes überstehen und am Ende den Sieg behalten. Mit vielen Grüßen Wilhelm, Kronprinz." O * Friedrichhafrn, 10. August. (Eigene Drahtmeldung.j Tie Koni, ginvon Schweden teleoraphierte, dem „Schwäbischen Merkur" zu- folge, au» Tullgarn an Zeppelin: „Meine aufrichtige Teilnahme, der auch der König sich wärmstens anschließt. Viktoria." * Friedrichshafen, 10. August. (Eigene Drahtmetdung.) Wie der „Schwäbische Merkur" hört, sind die photographischen Auf. nahmen, die von dem Zcppelinschcn Luftschiff aus während der großen Fahrt gemacht wurden, ausgezeichnet gelungen. E« handelt sich dabei allerdings nur um Aufnahmen bis Mannheim. Dir übrigen Aufnahmen scheinen bei der Katastrophe bei Echterdingen vernichtet war- den zu sein. Spende des Pirnzregenten für die Abgebrannten von Dsnaneschinge«. * Hohenschwangau. 10. August. (Eigene Drahtmeldung.) Der Prinzregent richtete an den Slaatsminister Les Innern v. Brett reick folgendes Handschreiben: „Mein lieber Staatsminister v. Brett- reich! Innige Anteilnahme an dem Geschicke der von so schwerem Unglück heimgesuchten Bewohner Donaueschingens veranlaßt mich, auch meinerseits zur Linderung der durch die Brand katastrophe verursachten Notlage beizutragen. Ich ersuche Sie deshalb, den Betrag von 3000 kl, zn dessen Auszahlung ich die Kgl- Hofkaffe an- gewiesen habe, der Stadtverwaltung von Donaueschingen zu über mitteln. Mit huldvollen Gesinnungen. Hohenschwangau, 10. August 1908. Ihr wohlgeneigter sgez.): Luitpold, Prinz von Bayern. Gesundheitszustand des Fürsten Eulenburg. * Berlin. 10. August. (Eigene Drahtmeldung.) DaS Befinden de- Fürsten Eulenburg ist;chlechter als wie bei «einer Einlieferung in die EharitE- es ist aber dennoch besser, als wie kur- vor der Ver handlung. Die Besserung ist aus das Verschwinden der völligen Apathie und der Aufregung wahrend der Verhandlung zurückzusühren. Die Trombose ist im Rückgang begriffen, dagegen besteht die Bronchitis un verändert fort. Die Bronchitis im Verein mit dem Herzfehler gibt für einen Mann im Alter des Angeklagten noch immer große Besorgnis, so daß an eine Verhandln ngsfähigkeit vorläufig nccht zu denken ist. Eine Pulverfabrik in die Lust geflogen. o. Madrid, 10. August. (Privatdelegramm.) Die große Pulver- fabrik von Ebeles in der Nähe von Bajadoz ist in die Luft geflogen. Neun Arbeiter wurden getötet, eine große Anzahl 'ck-wer verletzt. Mehrere tausend Tonnen Pulver sind zur Explosion gelangt. Die Gewalt der Explosion war so groß, daß das in der Nähe liegende Dorf vollkommen in Trümmer ging. Der Südexpreß in den brennenden Wäldern von AlgeeiraS. o. Madrid, 10. August. (Privattelegramm.) Die Wälder in der Umgegend von Algeciras stehen in Hellen Flammen. Die un geheure Hitze der letzten Wochen hat die Hölzer derart ausgetrocknet, daß das Feuer schnell überall Nahrung fand. Als der Südexpreß zug das in ein Flammenmeer verwandelte Tal von Algeciras erreichte und der Lokomotivführer die Gefahr überblickte, stellte er die höckstc G^jÄ^tzst udi-keit eim. lurc so schnell wie möglich den Riesenbvand zu durchqueren. Mehrere Meilen legte der Zug durch die Gluten in rasendem Tempo zurück. Verschiedene Reisende trugen mehr oder minder schwere Brandwunden davon. Die Außenwände der Wagen sind zum Teil angekohlü in. Hamburg, 10. August. (Privattelegramm.) Im benachbarten Wilhelmsburg wurden in den „N o r d d e u t-s ch e n KokSwcrken" die mit einer Kesselreparatur beschäftigten Schlosser Hipperling und Eichhorn im Kessel tot aufgefunden. Sie sind jedenfalls durch ein- atmen giftiger Gase erstickt. r. Petersburg, 10. August. lPrivattelegramm.) Im Auftrag de» Missionskongresses in Kiew sprach Johann von Kronstadt das feierliche Anathema der Kirche über die weitverbreitete Sekte der Johanniter. Letzte Hand-lOnachriehten. Berliner Nachbörse vom 10. August 2 Uhr 45 Min. streditaktien Fr mzosen Lombarden Dt4como Deutsche Vant vandelSgtt. Dre«dn. Boni Darms». Van! SlaUonalban! Schaasfhausen Lommerzbanl Lübecker vrinz Heinrich Marsch.» Wien Baltimore Lanada Pennsylvania Mttteluieerv. Meridionald. Gotthard Spanier Ä, Portngies. Japaner Unis. Türken 123,50 iM 130.75 Dürkenloie Dt»nam.-DruN Nordd. Llopd Hamb. Packeti. Hansa Dampf. RetchSanl. Mst, Anatolier Oricntbahnen Lr.Berl.Stratz Russisch« «anl 1802er Russen Dienervankv. Oeli.Lünb«rdk.t — SaurabüNe kortmundrr vochumer Hoden lohen,!. DhSmr Gelsenkirchen Harpener Luxemburger Rhein. Stahl Ldt'o« AdgeschwL ' «erttn, w. August, 2 Uhr 20 Min. VroduktrnbSrs«. Weiten Sevtemorr 203,50, Oktober 204,—, Dezember 204.75 Roggen September 174,50, Oktober 181.—. Dezember 181-75. Haler Sevtember 162 50,'Dezember —. Mai« Sep tember 155,—. Dezember 151.—. Siübtii AugustOktober 57,—. Dezember—,—. >Vittsrunx8dvriekt aurr lirol rom Ist. ^uxnst, 7 Vkr morsens (übermittelt vom KklnäveverbLnä kilr k'remckonrerkedr in Tirol). Stationen SSd» m iid. lleors Tomp. «Ool^ >Vitternnxir«rtltzItni»ie Innsbruck 574 -s- 15 beiter l-ünäsclc 813 -i- 12 trübe koren 265 -i- 12 beiter 8)>on6ioix--1'rkEoi . . . 885—1570 st- II beiter '1'odlnck 1224 -4- 12 dsiter Spielplan -er Leipziger Stadttyeater. Neues Theater. Montag, den lv. August (213. Abonnement« - Vorstellung, I Serie, grün): Der »««> p««u». Anfang 7 Ubr. — Dienstag, den ll. August (21«. Abonnement«-Vorstellung, 2. Serie, rot): Dt« Sets»,. Alle» Tbeater. Montag, den 10. August: chi» ««lzcrtrou». — Dienvag, den 11. August: »«schlossen Spielplan de» vereinigten Leipziger SchanspielhSnser. Leivstyer SckantvieGauö. Montag, den 10. August: vorletzte« Gastspiel von Anton Franck: Der Aechpretzer. Ansang 8 Uhr. — Dienstag, de« 11. August: Letzte« Gastspiel von Anton Franck: fttn« Veste» »er 8r»»rl>«.»ortoo«l.S»e«»r: ylach«mann al« »rzieher. Nene» Vveretteu-Theater. Tentral-Tdeater. Montag, den 10. August: Verltner Vaudeville-Ensemble: »reiche«, »nscmg 8 Uhr - Dien«tag, den 11. August: Gretchen. «-«stebakteur: Adolf Schiebt. Verantwortllch« Redakteur«: Für volitik (t. v.) «. Schiebt, di« Handel»,»«tuns L VSttt»»««, lokal« und sächsisch« Angel-g-nhett«» ». ,. vuttloe, da» yeuillrton (t. v.), Mußestunden und Vermischte« «. Vehr««», Musik «k. »«„!«, Sport end »crichtSsaal I. chaarfeld. Für den Inseratenteil». v,r«sch,ewer. Sümtit« in Leipzig Druck und Verlag von <». Pol, «a ll«ip,i,. Lufchrift«« find nicht p«rsSnlich zu abr«ssl«r«n. sondern an brn verlo«, dt« «rtzoktio» oder di- «rpedltt», richten. Die »erliegende R»«»er »«faßt « Seite«.
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