Tilmann Löser studierte in Leipzig, Brüssel und Boston Klavier, Kammermusik und Improvisation. Seit 2009 lehrt er Klavierspiel an der Leipziger Musikhochschule. Schwerpunkte seiner künstlerischen Tätigkeit sind interkulturelle Musikprojekte, die er u. a. mit dem Ensemble Consart, dem Gewandhaus Kinderchor, Mitgliedern des Rundfunkchores Berlin, Susanne Krumbiegel, Chingwei Lin, Friedrich Schorlemmer und Yo-Yo Ma realisierte. 2011 gründete er das Klezmer-Ensemble Rozhinkes. Konzertreisen führten das Ensemble durch Deutschland (z. B. im Rahmen des Kulturprogramms des Zentralrates der Juden in Deutschland), nach Israel und Polen. Die Leipziger Stiftung Friedliche Revolution beauftragte Tilmann Löser 2016 mit der Koordinierung des transkulturellen Projekts ,Klänge der Hoffnung', in dem er seither als Organisator und Musiker tätig ist. Seit 2017 begleitet er den Leipziger Synagogalchor gelegentlich als Organist und Pianist. Der Leipziger Synagogalchor ist das einzige deutsche Ensemble, das sich ausschließlich auf jüdische Chormusik in all ihrer Vielfalt spezialisiert hat. Er wurde 1962 von Oberkantor Werner Sander mit dem Ziel gegründet, die durch den Holocaust verstummte jüdische Musik wieder erklingen zu lassen. 1972 übernahm Helmut Klotz die künstlerische Leitung des nichtjüdischen Laienchores, seit 2012 hat Ludwig Böhme dieses Amt inne. In seinem langjährigen Bestehen hat sich der Leipziger Synagogalchor zu einem im In- und Ausland hoch angesehenen Konzertchor entwickelt. Er widmet sich der Aufführung synagogaler Musik insbesondere des aschkenasischen Raumes des 19. und frühen 20. Jahrhunderts. Auch Werke der Renaissance gehören zum umfangreichen Repertoire. Traditionelle jiddische und hebräische Lieder singt der Chor in eigens für ihn geschaffenen Bearbeitungen. Einige davon wurden auf der CD „Lidl fun goldenem Land" (querstand 2016) veröffent licht. Konzertreisen führten nach Polen, Tschechien, Spanien, Portugal, Schweden, Großbritannien, in die Ukraine, die USA, nach Brasilien, Südafrika und dreimal nach Israel. Außergewöhnliche Projekte entwickelte der Chor mit der Tänzerin Anna Natt, mit dem Klezmer-Ensemble Rozhinkes, dem Ensemble Sarband und dem Kammerchor Josquin des Prez. Zusammen mit dem Kammerchor und namhaften Musikern produzierte der Leipziger Synagogalchor die CD „Klingende Toleranz" (querstand 2019), die Rekonstruktion eines historischen Leipziger Synagogenkonzerts von 1926. Das Wirken