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Teil 2: Jiddische und hebräische Folklore in freier Bearbeitung Margeritkelach Sopran, Chor, Klavier (Arr. Friedbert Groß) Im Walde beim Teich trifft ein Mädchen mit einem jungen Burschen zusammen, sie finden Gefallen aneinander und bald mischen sich ihre goldblonden Locken mit den pechschwarzen des Jungen. Chossidl Tenor, Chor, Klavier (Arr. Werner Sander) Ein chassidischer Jüngling wird auf der Fahrt zu seinem Rabbi von einem Gewitter überrascht und findet Zuflucht in einem Dorfgasthof (Kretscham). Dort aber, gewärmt von einem Glas Branntwein, möchte er mit einem Mädchen anbandeln, das seine Geschenke - Halsband und Hut - zurückweist und ihn auf später vertröstet. Er kommt sich vor wie ein Hund „in den neun Tagen“, der Zeit vor einem ernsten Fastentag, in der Fleischgenuss verboten ist. Nigun Chor a cappella (Werner Sander) Eigentlich bezeichnet man jede jüdische Melodie als Nigun, insbesondere die liturgischen. Im engeren Sinne sind es jedoch Weisen, die textlos nur auf Vokalisen gesungen werden und typisch für das jüdische Melos sind. A Semerl Sopran, Chor, Klavier (Arr. Werner Sander) Ein heiteres Ghettolied, das mit einem Schuss Bitternis vom Bedeutungsunterschied der Speisen bei reich und arm erzählt. Brot ist hier feines Gebäck, dort verdorrte Kruste, Fleisch entweder Geflügel oder nur Lunge und andere Innereien, Fisch hier gefüllter Hecht, dort gewässerter Hering und Nachtisch feinste Leckereien oder „gehackte Zoreß“ - Sorgen! Hava nagila Chor, Klavier (Arr. Friedbert Groß) Kommt und lasst uns fröhlich sein, kommt und lasst uns singen. Der Leipziger Synagogalchor Der 1962 von Oberkantor Werner Sander gegründete und seit 1972 von Kammersänger Helmut Klotz geleitete Leipziger Synagogalchor stellt sich der anspruchsvollen Aufgabe, synagogale Musik des 19. und 20. Jh. sowie jiddische und hebräische Folklore als besonders wertvollen Bestandteil des jüdisch kulturellen Erbes zu erhalten und zu pflegen. Eine umfangreiche Konzerttätigkeit führte den Chor vor 1990 in die Synagogen von Warschau, Krakau, Prag, Paris und Breslau, 1993 nach Israel, 1994 in die USA, 1996 nach Spanien/ Portugal sowie 1998 nach Südafrika, Belgien und wiederholt nach Krakau.