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Kinderjorn Soli, Chor, Klavier Mordechaj Gebirtig (1877-1942) Arr.: Juan Garcia (* 1977) Süße Kinderjahre, ihr bleibt in meiner Erinnerung. Denk ich an euch, werde ich schwermütig. Wie schnell bin ich doch alt geworden. Ich sehe das Haus, in dem ich aufwuchs, die Wiege. Wie ein Traum ist alles verflogen. Ich sehe Fejgele, küsse ihre roten Wangen. Einst hatte ich gedacht, sie wird die Meine. Kinderjahre, ich hab euch verloren. Mutter, Haus und Fejgele sind verschwunden. Wie schnell ich doch alt geworden bin. Lajla Solo, Chor, Klavier Text: Nathan Alterman (1910-1970) Mel.: Mordechaj Zeira (1905-1968) Arr.: Werner Sander (1902-1972) In der Nacht weht der Wind und die Baumwipfel rauschen, ein Stern singt - schlaf ein, lösch die Kerze. Schließ die Augen. Drei bewaffnete Reiter waren einst auf dem Weg zu dir. Der erste starb durch ein wildes Tier, der zweite durch ein Schwert. Der dritte hat deinen Namen vergessen. Schlaf ein. Hava nagila Chor, Klavier Abraham Zvi Idelsohn (1882-1938) Arr.: Friedbert Groß (* 1937) Lasst uns froh und glücklich sein. Lasst uns singen. Erwacht, Brüder, mit frohem Herzen. Di maschke Solo, Chor, Klavier, Violine Michl Gordon (1823-1890) Arr.: Reiko Füting (* 1970) Als der Heiratsvermittler zu meinem Großvater kam, um für meinen Vater um die Mutter zu werben, hat man geredet und geredet und es wurde nichts, bis der Schnaps ins Spiel kam. Durch Schnaps ist die Ehe vermittelt worden, der Vater wurde Mutters Bräutigam. Man hat wirklich bald Hochzeit gefeiert und die ganze Nacht Schnaps getrunken. Aus großen Gläsern haben alle getrunken zu Ehren des Bräutigams und zu Ehren der Braut. Durch Schnaps hat der Vater die Mutter genommen, durch Schnaps bin ich auf die Welt gekommen. Ich weiß noch, bei meiner Beschneidung ging der Schnaps nie aus. Die Menge rief: Viel Glück! Das Kind soll wachsen und ein Rabbi werden! Und daher trink ich ein volles Glas, deswegen trink ich ohne Maß. Ich weiß noch, zu meiner Verlobung haben alle getrunken wie die gojim, und man hat Töpfe zerbrochen und es fehlte nie an Schnaps. Ich achtete nicht darauf, dass ich der Bräutigam war und hab immer wieder eingegossen. Wenn ich meine wenigen Jahre gelebt habe, will ich, dass man mir ins Grab mitgibt: ein Fässchen Schnaps nah an der Wand, ein großes Glas in der rechten Hand. So werde ich nach der Auferstehung gleich in der ersten Stunde Schnaps trinken. Huljet huljet, kinderlech Mordechaj Gebirtig (1877-1942) Arr.: FredoJung (* 1949) Soli, Chor, Klavier, Violine Spielt, Kinder, der Frühling beginnt. Wie beneide ich euch! Seid fröhlich, Kinder, so lange ihr jung seid, denn vom Frühling bis zum Winter ist es nur ein Katzensprung. Versäumt keinen Augenblick. Lasst mich mitspielen, denn meine Seele ist noch jung und vergeht vor Sehnsucht. Wie gerne will sie aus dem alten Körper fliehen.