Grußwort Sehr geehrte Konzertbesucherinnen und Konzertbesucher, ein Chorkonzert kombiniert mit der wunderbaren Akustik und der besonderen Atmosphäre unserer altehrwürdigen Stadtkirche „St. Marien" ist garantiert ein außergewöhnlicher Genuss - natürlich vor allem für die Ohren - aber sicher nicht nur! Was wir am heutigen Abend erleben dürfen, ist noch in ganz anderer Beziehung ein herausragender Höhepunkt in unserer Stadt. Die beiden Chöre, begleitet durch den fantastischen Klang unserer Orgel, präsentieren gesungene Psalmen in hebräischer, lateinischer und deutscher Sprache und nehmen uns mit auf eine Reise, die in gewisser Weise am 14. März 1926 in der großen Leipziger Gemeindesynagoge ihr Ende fand, aber gleichzeitig ihren Anfang nahm. Religiöse Musik aus mehreren Jahrhunderten und verschiedenen Epochen, aus der jüdischen und christlichen Tradition, erklang an diesem Abend und erklingt auch heute hier in Borna. Religiöse Verständigung und Toleranz sind die wesentlichen Essenzen, die helfen unsere Welt vor dem Zerreißen zu bewahren. Deshalb freue ich mich sehr, dass der Leipziger Synagogalchor in jüdischer Tradition und der Kammerchor Josquin des Prez in christilicher Provenienz gemeinsam in unserer Stadt ein starkes Zeichen für Toleranz setzen. „Klingende Toleranz" ist Titel des Konzertes und Programm zugleich. Kaum ein kürzerer Weg als die Musik kommt mir in den Sinn, Gefühle zu transportieren und Verständigung zwischen unterschiedlichsten Menschen über alle Sprachbarrieren hinweg anzuregen. Musik kann so viel mehr sein, als ein gesungenes Wort und ein Klang. Musik ist Emotion und Kommunikation, Toleranz und eine gemeinsame Erfahrung, die zwischen den Musikern und ihrem Publikum ein ganz besonderes Band zu knüpfen vermag. Egal ob Christen, Juden, Muslime, Hindus, Buddhisten, Atheisten oder Agnostiker - die Sprache der Musik versteht jeder. Auf diesem Weg laden wir alle Menschen zu mehr Toleranz und Menschlichkeit, zu mehr Verständnis und gegenseitiger Achtung ein - „Klingende Toleranz" ist heute unsere Botschaft und dafür möchte ich dem Leipziger Synagogalchor und dem Kammerchor Josquin des Prez ganz herzlich danken! Nun wünsche ich allen Besucherinnen und Besuchern dieses besonderen Konzertereignisses ein großartiges musikalisches Erlebnis und alles Gute, Herzlichst lwome Simone Luedtke