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aus Frederikskavn sollendes Telegramm zu: Mit inniger Teil- nakmc eriuhr die Flotte auf -oder See das Mißgeschick, welches Ihr Luftschiff betroffen hat. Die mir unterstellten Offizierskorps, durch drungen von dem Wert und der Zukunft Ihrer Bestrekungen, haben auS freiem Antrieb sofort eine Tammlung als Beitrag zum Neubau veran staltet, deren Ergebnis ich Ihnen von Kiel zustellen werde und die ich Sic bitte anzunrkmen als ein Zeichen unentwegten Vertrauens zu Ihrer Person sowie zu Ihrer Lebensaufgabe. Heinrich, Prinz von Preußen, Admiral und Eder der Hochseeflotte. Der neue „Zeppelin V". Tie „Ins." ist heute in der Lage — entgegen anderen Meldungen — feslzuslcUcn. daß neben der Instandsetzung des „Zeppelin III" die Pläne, und Vorarbeiten zum „Zeppelin V" schon weit gediehen und einem Ab schluß nabe sind, lieber die Einzelheiten des neuen „Zeppelin V" er fährt die „Ins." aus unterrichteten Friedrichshafener Militärkreiscn folgendes: Das Zeppelinsche Luftschiff Nr. V wird nach den bisherigen Plänen voraussichtlich längere Größen- und Durchschnittsmaßc erhalten, als das alle. Desgleichen wird der neue Luflkrouzcr auch über eine noch größere Tragkraft verfügen. Es wird also ein Niesenlustschiss werden, dessen Länge nicht viel hinter 200 Meter Zurückbleiben wird, und dessen Durchmesser ungefähr 20 Meter betragen soll. Also um ein beträcht liches mehr als das verunglückte Schiff. Die äußere Aluminium-Ein- Neidung des ganzen Körpers übernimmt auch diesmal wieder die Metallwarenfabrik Berg in Lüdenscheid. Ihr verstorbener Chef, Kom merzienrat Berg, war ein Freund des Grafen und eifriger Verfechter der Zeppclinschcn Lustcrobcrungsrheorie. Die Aluminiumreste des ver unglückten Luftschiffes werden bereits zurzeit in Lüdenscheid umge- fchmolzen. Die innere, d. b. die Bekleidung der einzelnen GaSballons wird wahrscheinlich auS zusammengenähten Tierdärmen bestehen, die das Gas nicht so leicht entweichen lallen und auch noch leichter sind, als die bisherige Umhüllung. Selbstverständlich wird der neue Luftkreuzer Nr. V. vermöge seiner Vergrößerung und relativen Erleichterung erheb lich mehr Personen tragen können, vorausgesetzt, daß in der Wahl oder Anzahl der Motore nicht eine Aenderung eintritt. Mit der Tüchtigkeit der Motore stebt und fällt die Brauchbarkeit des Motorluftfahrzeuaes. Die Motore müssen namentlich völlige Betriebssicherheit bieten. Der Motor vor allem gibt dem Fahrzeug die Eigengeschwindigkeit. Je größer die stete Garantie dieser Eigengeschwindigkeit ist, desto unbedingt lenk barer ist der Ballon, besonders in höheren Regionen stärkerer Luftströ mungen. Ferner meldet uns ein Telegramm: ' Duisburg, 14. Angust. Die hiesige Werkzeug-Gußstahlsabrik von Bischof richtete ein Schreiben an den Grafen Zeppelin, daß sie alles für den Ban eines neuen Luftschiffes erforderliche Stahlmaterial kostenlos zur Verfügung stelle. Gmden und Zeppelin. * Emden, 14. August. Die städtischen Kollegien lehnten einen Antrag auf Stiftung einer Ehrengabe für den Grafen Zeppelin durch die Stadt ab. *- Probefahrt der dentschen Luftkreuzer. Berlin, 14. August. Auf dem Tegeler Schießplatz wurden gestern abend von den beiden Luftkreuzcrn, dem deutschen Militär luftschiff Nr. 1 und dem für das Heer bestimmten Parsefal-Luftschisse, Probeoersuche unternommen. Die Fabrten hatten hauptsächlich den Zweck, zu prüfen, ob die neuen und alten Organe in der vor- qeichriebcnen Weise funktionierten. Gegen 7s/r Nhr abends wurden die oeidcn Luftkreuzer von Mannschaften des Lustschifferbataillons aus ihrer Halle nach dem Tegeler Schießplatz geführt und stieben dort zu aleicher Zeit auf. Das Militärluftschtff, das vom Major Sperling be dient wurde und in dessen Gondel noch fünf weitere Personen Platz ge nommen hatten, steuerte zunächst nach dem Tegeler See, beschrieb in einer Höhe von 200 bis 300 Metern Kurven und landete, nachdem hauptsächlich das Höhensteuer geprüft worden war, nach 20 Minuten nach der vorgeschriebenen Spirale an der Abgangsstelle. Das Schiff kmtte vorzüglich funktioniert. Tas Parievalsche Luftschiff, in dem Hauptmann von Kehler und Hauvtmann von Krogh, sowie zwei Ingenieure Platz genommen batten, bewegte sich zu nächst nach Norden und stieg, nachdem es mehrere Exerzitien aus geführt hatte, höher empor. Ebenso wie das Militärluftschiff steuerte es dann eine große Strecke aegen den Wind. Auch hierbei würbe eine zufriedenstellende Schnelligkeit erreicht. Die Fahrt — in einer Höhe von 200 bis 400 Metern — dauerte fast 30 Minuten und wurde glatt gelandet. Major Parseval befand sich nicht mit im Ballon. Er beobachtete, soweit angängig, von unten aus die Flug bewegungen und irabm den Abstieg entgegen. Da alle Organe aut funktionierten, steht nunmehr der großen Probefahrt des Parsevalschen Luftschiffes nichts mehr entgegen. Heute vormittag wurden die Probefahrten bei günstiger Witterung fortgesetzt. Deutscher Reich. Leipzig, 14. August. * Der Kaiser i« Wilhelm-Höhe. Aus WilhelmSböhe wird unterm 14. August gemeldet: Oberhofmarschall Graf Eulenburg hat bier den Dienst übernommen. Flügeladjutant Oberst von Lau en stein bat den »Flügeladjutanten Oberst Freiberrn von Marschall abgelöst. Geheimer Kabinettrrat von Balentini ist hier einzetroffen. * König Eduards Berliner Besuch. Ein Berliner Telegramm der „Kölnischen Zeitung" bezeichnet die Meldung, daß König Eduard seiner zwiefachen Erzeugung ebensowohl gut als übel geraten. Daß cs trotz der Kompanie in ernster, liebevoller Arbeit entstand, wollte ich sagen." „Käse!" ruft der dritte Nachbar — und ich weiß nicht: gilt es dem Kellner oder dem Schauspiel?" * Ter amerikanische Theatertrust. Aus New York wird berichtet: Die Theaterkavitalisten und Direktoren der großen Bühuenunternehmungen von New Hork und San Francisco, die den sog. amerikanischen Theatertrust gebildet haben, sind jetzt in New ?)ork zusammengetrrten, um über Schritte zu beraten, dir die ungesunden Konkurrenzverhältnisse im amerikanischen Theaterwesen ver bessern sollen. In den meisten amerikautschrn Städten bestehen jetzt, insbesondere seit dem letzten Jahre, weitaus mehr Theater, als dem Bedürfnis deS Publikums entspricht. So machen denn auch in vielen mittleren Städten di« Bühnen, ins besondere die Dramenbühnen, fast ausnahmslos schlechte Geschäfte. In einer Stadt z. B. gibt rS nicht weniger als sechs Theater, die das ernste Drama pflegen. In wlchen Fällen beabsichtigt der Trust eine Art Turnus rtnzuführrn, bei dem len unrentablen Theatern die Dramen entzogen und dafür Barirtü- und Revueoorskellungeu eiogeräumt werden, wodurch allen Theatern der Stadt er höhte Evancen geboten würde». Ta- Bemerkenswerte der Zusammenkunft bleibt der Umstand, daß der Plan zu gelingen scheint, der das gesamte amerikanische Theaterwesen unter die Aussicht einer einheitlichen gemeinsamen Interessen vertretung stellt, die auch das Verhältnis zu den Künstlern regelt. Zunächst 'oll die Anlage von neuen Theatern nach Möglichkeit hintangehaltrn werden. ' Anekdoten »on Cözanne erzählt Emil« Bernard, der Schüler und Freund deS Meisters, in dem soeben erschienenen Hefte von „Kunst und Künstler. Die wunderlichen Charaktereigentümlichkriten des einsamen Sont«rllng-, der in uner müdlichem Ringen nach dem döchstrn Ziele rastloser Vollkommenheit zu einer höchsten Innerlichkeit sich entwickelte, deren oft seltsame Aeußerungen selbst den Freunden Rätsel aufzugeben scheinen, überraschen auch anfangs den Schüler, der seinen verehrten Lehrer erst nach und nach in seinen menschlichen Eigen- jchastrn kennen lernt. Bernard erzählt davon eine bezeichnend« kleine Geschichte. Mit CSzanne war er im Freieu, beim „Motiv". Auf dem Rückweg wählt CLiaune einen kürzeren Weg, der au einer sehr abschüssigen und schlüpfrigen Stelle vorbeiführt. CSzanne geht voran; plötzlich tritt er fehl und wankt. Bernard versucht sofort, ihn zu stützen, doch kaum berührt ihn sein« Hand, als er in große Wut geriet, fluchte, dann vorauSIirf uud mir ab und zu furchtsame Blick« zuwarf. als hätte ich eS auf sein Leben abgesehen. Mir war dies wunderbare Benehmen ganz unbegreiflich. Sein Mißtrauen arge» mich schien jetzt ebenso groß zu sein wie vorher seine Freundschaft." Zögernd folgt er CLzaune in» HauS. „Al- ich daria war, hörte ich die Tür seine» Atelier« mit großem Gepolter öffnen, eilige Schritte erschütterten die Treppe, ihm quollen die Augen auS dem Kopf: „Ich bitte mich «ntichuldigeu. ich wollte Sie vor dem Fallen bewahren", rief ich. Da schimpfte er fürchterlich und erschreckte mich durch seine grimmige Miene. Er stammelt«: „Niemand soll mich anrübren . . Niemand mir etwa- wegichnappeu. Niemals I Niemals!" ES half nicht«, daß ich ihm meine Tat als herzlich und respektvoll darstellt« und erklärte. Fluchend stieg er wieder in sein Atelier hinauf, in dem er die Tür so heftig zuschlug, daß da« Hau« bi« iu den Gründ erzitterte, uud ich hörte daao noch einmal etwa« von „Wegschnappen." Bernard glaubte bereit-, e« mft dem Meister verdorben zu haben und mißmutig geht am 27. Januar 1909, dem Geburtstage deS Kaiser-, nach Berlin kommen werde, für unzutreffend. Man werde nicht sehlgehen, wenn man annehme, daß der englische Gegenbesuch nicht mehr in diesem Jahre, sondern im nächsten Jahre, aller Wahrscheinlichkeit nach in der Zeit vor Ostern, erfolge. * Nei»-tas-«bgeordneter Graf Posadowsky? Im Reichstags- Wahlkreise Speyer wird an Stelle des „roten Pfalzgrafen" vorau-sicht lich Graf Posadowsky al« bürgerlicher Kompromißkandidat nominiert werden. Die NationaUiberalen Haben, wie berichiet wird, in einer Ver- IraurnSmännerversauimlung in Ludwigshafen seiner Kandidatur bereits zugestimmt. Daß auch das Zentrum die Unterstützung nicht verweigern wird, darf Wohl als sicher gelten. Ob Graf Posadowöly die Kandi datur aunimmt, wissen wir freilich noch nicht. Vorm Jahr bei seinem Scheiden war er jedenfalls nicht abgeneigt, einem solchen Ruf der Nation, wenn er an ihn erginge, Folge zu leisten. Und die neun Monate in der Fremde werden, möchten wir annehmen, den Wunsch in ihm verstärkt haben, an den politischen Sorgen deS Vaterlandes in irgendeiner Form wieder handelnd teilzu nehmen. — Wir würden die Kandidatur des Grafen Posadowsky als einen ersten verheißungsvollen Versuch ansehen, in Kreisen, in denen sonst keine der bürgerliche» Parteien eine Möglichkeit des Erfolges hat, durch Einigung aus eine bestimmte prominente Persönlichkeit der bürger lichen Sache den Sieg zu sichern. Zugleich solchen ragenden Männern, vie sich in keine Partei zwängen lassen und darum unter regulären Um ständen keine Aussicht aus ein Mandat hätten, einen Sitz im Reichstag zu verschaffen: sie gehören in ihn hinein. Wobei man gewiß den prak tischen Einfluß, den sie üben werden, nicht überschätzen loll. Schließlich wirv nach Parteien abgeslimmt und nach FraklionSbeschlüssen. Aber deshalb werden bedeutende Männer, die außerhalb der Parteien stehen, als Anreger doch auch im RcichStag ihren Wert behalten. Zum Falle Schücking schreibt unser ^.-Korrespondent auS Husum: Anfangs dieser Woche hatte Bürgermeister Dr. Schücking eine fünf stündige Vernehmung durch Regierungsrat Dünkelberg in Schleswig zu besteben. Nach dieser Vernebmung, deren Vorhandensein schlecht unter richtete Berliner Blätter in Frage stellten, wurde Dr. Schücking das zweimal abschläglich beschiedene Urlaubsgesuch bewilligt. Bürger meister Schücking, der tatsächlich gesundheitlich sehr angegriffen ist, was bei den Aufregungen ver letzten Wochen leicht erklärlich erscheint, wird unverzüglich von seinem Urlaub Gebrauch machen, zumal das Disziplinar verfahren nach der Anordnung der Regierung belchleunigt werden soll. Wie ich ferner höre, wird für die Mitglieder deS Bezirksausschusses eine Anzahl Exemplare der Schriften Bürgermeister Dr. Schücking- zum Siudium angekauft. — Von anderer Seite wird uns zur Schücking- Affäre noch mitzeteilt: Bürgermeister Dr. Schücking ist in die Redaktion der „Städte-Zeitung" (Berlin, Kochstraße 73) al« Herausgeber «ingetreten. * Zum Konflikt in der Sozialdemokratie meldet uns ein Privat telegramm unseres D-Korresondenten aus München: Die sozial demokratischen LandtagSabgeordnetrn Bayerns haben gestern gleichfalls beschlossen, die vom Parteivorstand dringend geforderte Rechtfertigung aus prinzipiellen Gründen zu — verweigern — und über ihre Budgelbewilligung nur auf dem Parteitag Rede und Antwort zu stehen. * Zum Nieter-Streik wird aus Stettin unterm 13. August gemeldet: Ja einer heute nachmittag abgehaltenen Nieter-Versammlung des Vulkan kam es zu einem Tumult, wobei die Versammelten die Tribüne stürmen wollten. Bei der Abstimmung erklärten sich alle Anwesenden gegen die Wiederaufnahme der Arbeit. * Flottenmanöver. Aus Berlin wird gemeldet: Die Herbst manöver der deutschen Hochseeflotte werden vom 27. August ab in der Ostsee abgehalten. Ausland. * Zum Aufenthalt des Königs Eduard in Karlsbad meldet uns ein Telegramm unseres ^-Mitarbeiter-. Karlsbad, 14. August. (Privattel.) Anläßlich des Aufenthaltes des Königs von England erläßt der Berzirkshauptmann von Marienbad Fürst Liechtenstein einen Aufruf an die Bevölkerung und Kurgäste, jede Belästigung durch Nachdrängen und Ansammlunaen zu vermeiden. Biele österreichische und englische Kriminalbeamte und Detektivs, denen der Sicherheitsdienst für den König obliegt, sind in Marlenbad eingetroffen. Weniger rücksichtsvoll al- Fürst Liechtenstein sind die Arrangeure des slawisch-französischen Kongreßes, der ausgerechnet in Karlsbad stattfinden soll. Auf der slawischen Konferenz in Prag beantragte ein polnischer Schriftsteller (Dr. Zschwan ist sein Name, möglicherweise stammt er von einem nach Polen verschlagenen biederen deuischen Schwan ab) die Abhaltung einer slawisch französischen Konferenz in Karlsbad. Da es damals schon bekannt war, daß der französische Ministerpräsident Clemencrau im August in Karlsbad zur Kur weilen werde, wurde für die Tagung der Konferenz die zweite Hälfte des August bestimmt. Der Zweck der Konferenz soll sein, eine Vereinbarung oder Gesichtspunkte über ein gemeinsames Vorgehen der Franzosen und Slawen gegen die wirtschaftliche und politisch« Expansion der Deutschen zu finden, um eine antideutsche Liga zu gründen. Der Antrag wurde von den Slawen angenommen und die Einbrrufang der Konferenz soll jetzt erfolgen. * In Marokko wird allem Anschein nach sehr bald die Entscheidung fallen, ob Abdul Aziz oder Mnlry Hafid Sultan bleiben soll. Sehr bezeichnend er nach Hanse. Am Abend aber klopft es bei ihm. ES war CSzaunr, der kam sich zu erkundigen, wie eS mit BernardS Ohr stehe, denn der Schüler litt seit einigen Tagen an einem kranken Ohr. Er war sehr liebenswürdig und schien nicht mehr zu wissen, was vor wenigen Stunden voxgefallen war. Am nächsten Tage sucht Bernard Frau Bremond auf und klagt ihr den Vorfall. „Er hat den ganzen Abend lobend über Sie gesprochen", erwiderte sie, „Sie dürfen sich übrigen- nicht darüber wundern, er erträgt eS nicht, daß man ihn an rührt. Ich sah oft ähnliches mit Herrn Gasauet, einem Dichter, der ihn häufig besuchte. Selbst wenn ich an seiner Seite gehe, darf nicht einmal mein Kleid ihn streifen." Am nächsten Tage kommt CSzanne selbst auf den Vorfall zurück: „Kümmern Sie sich nicht darum, mir passiert so etwa- wider meinen Willen, ich ertrage kein« Berührung und der Grund dafür liegt weit zurück." Und dann erzählt er von einem Knabenstreiche, der ihm zugrfügt wurde und den er nicht vergessen konnte. „Ich stieg ruhig eine Trepp« hinunter, alS ein Gassenjunge, der mit größter Geschwindigkeit La- Geländer hinabglitt, mir im Borüberkommen einen so heftigen Stoß mit dem Fuß versetzte, daß ich fallen mußte. Das Unvorhergesehene und Unerwartete deS Stoßes traf mich so heftig, daß ich seit Jahren von dem Gedanken besessen bin, eS könnte sich wiederholen" ... Bernard erzählt dann von einer Apotheose Delacroix', die Eözannr malen wollte und von der er Bernard den Entwurf zeigte. Delacroix wird von Engeln rmporgetragen; einer hält die Pinsel, ein anderer die Palette. Darunter eine Landschaft, in der Piffaro vor seinem Motiv steht. Rechts sah man Tlande Monet, vorne CSzanne, einen Spieß in der Hand und mit der Jagdtasche; zur Linken applaudiert Herr Choqurt den Engeln und in einer Ecke steht ein bellender Hund (nach CSzanne da- Symbol des Neides), der die Kritik repräsentiert . . . Der Tod deS Meisters verhindert« die Ausführung dr- Planes. * vom Künstlerhaus Salzburg. Die Jury der vom Kunstvereln Salz burg veranstalteten Kaifer-JndiläumS-Kunst-AuSstellung (24. Jahres- Ausstellung), welche nur von österreichischen Künstlern beschickt wnrde, dielt vor kurzem im Künstlerhause in Salzburaunter dem Vorsitz des Landes-RegierungSrate- Karl Hiller ihr« Beratungen ab. Die goldene Staatsmedaille erhielten: Franz von Pausinger, Salzburg, für seine Kollektion Oelgemälde, Pastelle und Kohle-Zrichnungen. Rudolf Quittner, akademischer Maler, Wien, für sein Oelgemälde: „Flußlandschaft',, Kat.-Nr. 116. Ferdinand Schmutzer, Wien, für seine Kollektion Radierungen und Zeichnungen. T. Franz Simon, Pari«, für seine Kollektion Oelgemälde und farbige Radierungen. Dir silbern« StaatSmedaillr erhielten: Gilbert von Canal, Kunst- maler in München, für sein Oelgemälde: „Windmühle vor schwerem Wetter", Kat^-Nr. 14. Han« von Hayek, Kunstmaler in Dachau, für sein Oelgemälde: „Birken im Herbst", Kat.-Nr.b2. Johanna Hoke, Kunstmalerin in München, für ihr Oelgemälde: „Porträt meiner Eltern", Kat.-Nr. 64. Wilhelm Viktor Kranß, akademischer Maler in Wien, für fein Oelgemälde: „Dame in Blau", Kat.-Nr. 8l. Dr. Alsrrd Pöll, Kunstmaler in Linz a. D„ für sein Oelgemälde: „Abend im Hafen", Kat.-Nr. 118 Moritz Rotbberger, Bildhauer in Wien, für seine Marmorbüste: „Studienkopf", Kat.-Nr. 291. Die Medaille der Stadt Salzburg erhielten: Dr. Horaz Saighrr, Kunst maler in Wien, für fein Oelgemälde: „KinderbildniS", Kat.-Nr. 34. Heinitch Kautsch, Bildhauer in Paris, für seine Kollektion Medaillen und Plaketten. Julio« Ullmann, Kunstmaler in Salzburg, für sein Oelgemälde: „Waldes- rantz", Kat.-Nr. 162. * Reue Werke As« Mathtltze Sera». Ao» Neapel witd berichtet: Mathilde Eerao wird demnächst zwei neue Werke veröffentlichea, die schon vor für die französische Mithilfe ist allein schon die Art der Berichtrrstattung über den Zwischenfall mit dem spanischen Militärarzt Dr. Bellenguer, über den unsere Leser bereit« unterrichtet sind. Tanger, 13. August. (Telegr.) Eh« noch bekannt geworden ist, wer der angeblich »wischen Langer und Alkaffar ermordete Europäer ist, behauptet« das hiesige französische Blatt bereit«, die Leut« der hasidischen Mahalla seien Mörder, während unter den Eingeborenen um- gekehrt da« Gerücht geht, die azizsche Mahalla snche den von ihr be gangenen Mord den Gegnern zuzuschieben. — Wie im Süden stebt auch im Norden rin Zusammenstoß zwischen den hafidilchen und azijschen Streit- lräflen bevor. Gegen die azizschen Truppen im Süden von Tanger ist eine am 7. ds. von Fez aufgebrochene Mahalla Muley HafidS nach Alkaffar, eine zweite von Alkaffar nach Arsila, eine dritte von Lrtuan nach Einet gezogen. Letztere soll den nach Tanger führenden Roten Paß besetzen. Tanger, 13. August. (Telegr.) Die Blockade von Larasch ist auf gehoben. da der Kaid Remiki einem Teil seiner Madalla, dir auf dem Wege von Larasch nach Atkassar lagerte, den Befehl erteilt bat, gegen Bu Anda vorzurncken. Damit ist die Teurung in Larasch beendet. Bu Anda hat in dem gestrigen Scharmützel im Gebiet der Gharb viel mehr Verluste erlitten, al« Remiki. * Die belgischen Parlamentarier lassen sich tu Sachen de» guten ToueS von Tschechen und Serben nicht überbieten. In der Sitzung am Donnerstag kam es auch im Brüsseler Parlamentshause zu stürmischen Szenen. Brüssel, 14. August. (Tel.) Bei der Beratung deS Koloulalgesetzes hatte der Arbeitsminister Delbeke dem Sozialisten Demblon zngerufen, er sei et» Krebsschaden für die Kammer. Demblon nannte vorauf den Minister einen Betrüger und Gauner, was ihm einen Ordnungsruf von scitea des Präsidenten einbrachte. Einen zweiten Ordnungsruf zog er sich zu, als er dem Minister zurtef: „Sie können mich beschimpfen, soviel sie wollen! Ein Minister, der vor einem König auf dem Bauch liegt, der die Schande deS Landes vor ganz Europa ist, kann mich nicht beleidigen!" Da sich Demblon bei dem Ordnungsruf nicht beruhigen wollte, rief er LaS Urteil der Kammer an, die aber den Ordnungsruf bestätigte. Demblon rief darauf der Rechten zu: „Sie Negrrhändler, Hallunken, heuchlerische Gauner unv Diebel" In der NachmittagSsitzung rief Demblon einen neuen Zwischenfall hervor. Als seine Rede durch Lärm wiederholt unterbrochen wurde, rief er zur Iournalifteutribiine hinauf: „Da sitzen die Herren, die vom König aus- gehalten werden!" * Neue dynastische Bestrebungen in Bulgarien werden dem Koburger wenig Freude machen. Sofia, 14. August. (Telegramm.) Hier erscheint ein neues Blatt, genannt „Patriot" mit der Tendenz, die dynastische Frage zugunsten der Nachkommen Alexander- von Battenberg aufzurollen. Das Blatt reproduziert die Porträts LeS ersten Fürsten von Bulgarien und von dessen Sohn Affen. Alexander von Battenberg war 1879 von der Sobranje zum Fürsten ge wählt worben, mußte aber 1886 russischem Drucke weichen trotz seiner Verdienste um da» Fürstentum. 1887 wählte die Sobranje dann den Prinzen Ferdinand von Koburg zum Fürsten. * Tie Türkei und die Mächte. Zu diesem Thema hat da- Konstanti nopler Blatt „Ildarn" einen längeren Artikel gebracht, über den uns ge meldet wird: Konstantinopel, 14. August. (Tel.) Irr einem langen Artikel be spricht „Jkdam" die Frage, ob die Türkei eine Allianz nötig habe, und meint, die gegenwärtige Lage sei für die Türkei ungünstig, um Allianzen abzu schließen. Heute, sagt „Jkdam", hat Europa die alten Rechnungen mit uns abgeschlossen. Das läßt uns Zett, zu arbeiten und unsere Fähigkeiten zu zeigen. Heute ist ganz Europa unser Freund. Das Blatt bespricht sodann die Beziehungen der Türkei zu den einzelnen Staaten Europas und sagt bezüglich Deutschland-: „Einige wollten in ihrem allzu großen Eifer, ihre Gefühle kundzugeben, die Freundschaft vergessen, die Deutsch land uns bisher bewies, ja sogar einige kleine Dienste, di« eS unS geleistet hat. In der Politik ist jedoch das Vergeßen ein sehr großer Fehler. Es ist wohl wahr, daß die Freundschaft mit unS im Interesse Deutschlands liegt, aber Deutschland hegt keine EroberungSabiichten in der Türkei. Seine geographische Lage erlaubt dies nicht. Im Gegenteil, es ist möglich, daß Deutschland stets daS Gleichgewicht zu unseren Gunsten herbeisührt." Mit Bezug auf die in der Preße geäußerten Anschauungen über das Verhältnis Englands zum Deutschen Reiche in Sachen der Orient- Politik sagt schließlich das Blatt: „Wir sind unparteiisch; wir werden nicht Lea Spirlball zwischen zwei Mächten abgeben und die Freundschaft der einen gegen die Feindschaft der anderen eintauschen." „Jidam" schließt seinen Artikel mit der Erklärung, die Türkei werde eine ganz und gar friedliche Politik befolgen, ohne unter den Mächten Eifersucht hervorznrufen. leipziger und sächsische Angelegenheiten« LVetterberieht -er Aonrgl. Sachs. Lander-Wetterwarte zu Dresden. Voraussage für den 1». August 1908. Südostwind, anfheiternd, wärmer, trocken. * Sammlungen zum nationalen LuftschtffbausondS für den Grafen Zeppelin. Um die Sammlungen des Reichskomitees zu fördern, hat das Kaiierl. Reichspostamt verfügt, daß auch sämtliche ReichSPoslanstalten (Post ämter, Postagenturen und Posthilfstellen) Beiträge, sei es von örtlichen Hilfs vereinen, sei eS von einzelnen Personen, bis Ende dieses Monats anzunehmen haben. Wo mehrere Postanstalten an einem Orte sich befinden, hat sich jede von ihnen bei ter Annahme und Abführung der Spenden zu beteiligen. An den Außenseiten der Postgebäude sind entsprechende Bekanntmachungen anzu bringen. * Universität-Nachrichten. Sanitätsrat Dr. med. Karl Robert Erl er in Stollberg friert heute sein öOjähriges Doktorjnbiläum. Die medizinische ihrem Erscheinen Gegenstand lebhafter Diskussionen sind: das eine Buch ist ein , Rs zeitgenössischer Roman mit dem Titel „ES lebe da- Leben!" (wegen diese» Plagiats tollte Herr Sudermann sofort Klage erheben. Die Red.), das andere ein mystisches Werk, das dem groben Heiligen von Neapel, dem „San Gennaro", gewidmet ist. DaS letztgenannte Buch erinnert au ein anderes mystisches Werk der Serao, daS unter dem Titel „Im Lande Jesu" in fast alle Sprachen übersetzt worden ist. Der Roman „Es lebe das Leben!" spielt in Sankt Moritz, wo Frau Serao seit mehreren Jahren alle ihre Sommer ver bringt. Das Buch schildert die Snobs, die Modedämchen, die Spieler und die Beschäftigungslosen, die sich in dem Kurort ü I» moclo rin Stelldichein geben, um zu sehen und gesehen zu werden. Den Mittelpunkt der Handlung bilden der Flirt und die Liebe zweier Pärchen: die beiden Männer sind Italiener, während von den Frauen die eine Amerikanerin, die andere Engländerin ist. Trotz des schneidigen Titels endet Ler Roman (genau so wie das nleicbnamige deutsche Drama) tragisch, und daS letzte Kapitel ist „ES lebe der Tod!" über schrieben. * Die Historiker in Hamburg. Ans Hamburg meldet ein Telegramm unterm 13. August: Der Senat gab den mit Sonderzug eingetrosfeuen Mit gliedern des Historiker-Kongreßes ein Festessen im Katsersaat Les Rathauses. Bürgermeister Burchard wie» in der Begrüßung auf die Bedeutung der historischen Wissenschaft bin. Bei dem von der Hamburgischen Unterrichts verwaltung im Uhlenhorster Fährhaus veranstalteten Emfang dankte Profeßor Heigel-München. * von -er Erichsen - Expedition. Da» Komitee der Danmark«- Expedition erhielt, wie an» Kopenhagen gemeldet wird, ein Telegramm aus Aalesund, daß der Kutter „Sjöblomsten" von Grönland kommend eingr- laufen sei. Wie der Kapitän erklärt, ist der Premirrleutnaat Höng-Hagen da« dritte Mitglied der Expedition, welches mit MyliuS Erichsen und einem Eskimo mnkam. * Hochschnluachrichte«. Der „Berk. Lok.-Anz." meldet: Der Rektor der Universität von Cambridge, Taylor, ist, wie au« Nürnberg berichtet wird, im dortigen Adler-Hotel im Beisein seiner Ehesrau an Herzschlag ge storben. — AuS Straßburg wird un» mitgetrilt: Die hiesig«Regierung hat der Universität einen Entwurf zur Abänderung de« Universitätsstatut» bezüglich de« Fraurnstudium» vorgelegt, dem da« Plenum der Universität noch kurz vor Schluß de» Sommrrsemester« im Prinzip zugrstimmt hat. E« ist daher sehr wahrscheinlich, daß schon im nächsten Wintersemester Frauen zur Boll- immatrikalation zugrlaßen werden. * kleine Chronik. Zur Hundertjahrfeier Verdi« ist für da« Jahr 1913 in Mailand eine international« Theaterausstellung geplant, die drei Hauptgruppen umfaßen soll. Die erst« Gruppe schließt die technischen Hilfs- mittel, Dekorationen, Kostüme usw. in sich. In der »weiten Abteilung werden Musikinstrumente au« Altertum, Mittelalter und Neuzeit, alte Noienlchristen niw. Platz finden. In der dritten Gruppe endlich werden Theatergesetze, Autoren gesetze, Engagementsangelegenheiten und alle« Einschlägige üntergebracht werden. 5 — „Madame Flirt , «in virraktige« Lustspiel von Gavanet und Berr, wurde in einer deutschen Urbersrtzung von Grete von Schöntdan von Direktor Zickel für das Berliner Liistspielhau« erworben. — „Der Ehemännerzug, ist der Titel einer neuen Operette von Karl Kapelter. »n der Karl Lindau den Text verfaßt hat. —- Faku einer geb« in d sitzen berlc Jak» werd 90 1 die 1 eine sind belft eine: 31. sehr Bert Heir wird schoi tüm deS leite auß< uns« und Auf von ichft Wo jchä verc geb: gese odei und Abs ger Fal 5 2 und ertc an Frc ver unl Bei Qu 62 vor 65 nm wa wa Lei M Hii 24 ral na Kr B, Ti M en iti en W ka W vo 28 ur m bi w S se d, N B I 3 w w Z- et ii a 2 1 0 s< k. 2 1 n f ß r ri r r k r i » « i ! I