II. JIDDISCHE UND HEBRÄISCHE FOLKLORE (Konzertbearbeitungen von Werner Sander und Friedbert Groß) 1. Lomir sich iberbetn (Groß) Sopran und Chor Nach einem Streit bittet ein Mädchen den Freund, nicht mehr böse und kein Narr zu sein. Er soll nicht an der Tür stehen bleiben, sondern sie ansehen und lächeln, mit ihr Tee trinken und sie küssen. 2. Her nor, du schejn Mejdele (Groß) Chor Ein Mädchen wird gewarnt, einen armen Burschen zum Mann zu nehmen. Aber sie will gern für fremde Leute Wäsche waschen, mit Brot und Wasser vorlieb nehmen, auf einem Bündel Stroh schlafen, dafür aber, mit dem Geliebten zusammen sein. 3. Du sollst nischt gehn mit kejn andere Mejdelach (Groß) Sopran und Chor Ein eifersüchtiges Mädchen will den Geliebten ganz für sich allein haben. Aber sie ist weit fort in der Fremde und sieht ein, daß die Liebe, die mit einem Lächeln und einem Kuß anfing, ihr völlig den Verstand geraubt hat. 4. A Semerl (Sander) Tenor und Chor Ein heiteres Ghettolied, das mit einem Schuß Bitternis vom Bedeutungsunterschied der Speisen bei arm und reich erzählt. Brot war hier feines Gebäck — dort verdorrte Kruste, Fleisch entweder Geflügel oder nur Lunge und Innereien, Fisch — gefüllter Hecht oder gewässerter Salzhering. Und Nachtisch feinste Leckerbissen oder „gehackte Zores" - Sorgen. 5. Lajla (Sander) Alt und Chor Balladeskes Wiegenlied symbolischen Inhalts. Reiter ver folgen ein Kriegsziel, aber sie kommen entweder unter wegs um oder verlieren sich in der Irre.