Der Leipziger Synagogalchor Der Leipziger Synagogalchor wurde 1962 von Oberkantor Werner Sander gegründet. Als einziges europäisches Ensemble seiner Art ist er bis heute ein weltlicher Konzertchor, dessen Mitglieder nichtjüdischer Konfessio nen sind. Bereits unter seinem Gründer erwarb sich der Chor durch die Qualität der Interpretati on synagogaler und jüdischer Musik hohes Ansehen. 1972 übernahm Kammersänger Helmut Klotz die Leitung des Ensembles. Unter seiner sensiblen Führung formte sich ein Ensemble von europäischem Rang. Die Verleihung des Kunstpreises der DDR an sei nen Leiter bezeugt, daß darüber auch der Staat DDR trotz versuchter Ignoranz nicht hin wegsehen konnte. Das Repertoire des Chores umfaßt synago gale Musik, jiddische und hebräische Folk lore sowie Werke israelischer Komponisten. Gewahrt wird die Tradition des Wechselge sanges zwischen Chor und Vorsänger, indem Helmut Klotz aus dem Dirigat heraus die Kantorensoli singt. Profilierte Sänger und Orchester konzertieren mit dem Chor. Der Leipziger Synagogalchor gibt regel mäßig Konzerte im Gewandhaus sowie in der Thomaskirche zu Leipzig, im Berliner Konzerthaus und der Berliner Philharmonie. Er nahm am Internationalen Festival of Jewish Art Music (Odessa 1993) und am Europäi schen Jiddisch-Festival (Leverkusen 1993) teil und war Gast auf zahlreichen weiteren Kon zertpodien Europas, u.a. in Paris, Prag, Kra kau, Breslau. Höhepunkt war eine Konzertreise nach Israel im Januar 1993, die den Chor u.a. nach Jerusalem, Haifa, Tel Aviv und Elat führte. Nach einem Gottesdienst mit Oberkantor Prof. Dr. Eliyahu Schleifer in der Synagoge des Hebrew Union College von Jerusalem schrieb der Schriftsteller und Gelehrte Prof. Shalom Ben-Chorin: »Der Gemeinde und dem Chor selbst war die Einmaligkeit erfüll ter Prophetie voll bewußt.« (Israel Nachrich ten, 29.1.1993) Im November erfolgte eine Konzertreise in die USA mit neun Konzerten u.a. in New York, Washington, Boston. 4