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O Tag des Herrn (Kol nidre) Solo, Chor, Orgel Text: Leopold Stein (1810-1882) Musik: Louis Lewandowski Die Formel Kol nidre („Alle Gelübde") wurde zu Beginn des Abendgottesdienstes von Jom Kippur, dem höchsten jüdischen Feiertag, gesprochen. In der aschkenasischen Tradition sag te man sich damit von allen im nächsten Jahr (unüberlegt) getroffenen Gelöbnissen los. Der Text bot Raum für die antisemitische Interpretation des unehrlichen Judentums. In deut schen reformierten Synagogen des 19. Jahrhunderts wurde das Kol nidre daher durch andere Texte oder Lieder ersetzt. Die Hymne des Frankfurter Rabbiners Leopold Stein O Tag des Herrn fand Eingang in die Gebetbücher und wurde 1882 von Lewandowski neu vertont. Hallelujah Psalm 150 Chor, Orgel Louis Lewandowski Lobpsalm. Lobet Gott in seinem Heiligtum ... mit Posaunenschall ... mit Psalter und Zither ... mit Pauken und Reigen, mit Saitenspiel und Flöten ... mit helltönenden und schmetternden Zimbeln. Hallelujah! L'dor vador Solo, Chor, Klavier Meir Finkelstein (* 1951) Bearb. Joshua Jacobson Von Generation zu Generation wollen wir von deiner Größe und bis in alle Ewigkeit von dei ner Heiligkeit künden. Dein Lob, unser Gott, soll nicht aus unserem Munde weichen, denn du bist ein großer und heiliger Gott und König. Gelobt seist du, Ewiger, heiliger Gott! Ojfn pripetschik Solo, Chor, Klavier Mark Warschawski (1848-1907) Bearb.: Werner Sander (1902-1972) Der Rabbi lehrt die Kinder das hebräische Alphabet: Sprecht es noch mal und noch mal, lernt mit Eifer, jeder Anfang ist schwer! Glücklich ist, wer die Tora lernt. Später werdet ihr verste hen, wieviele Tränen in den Buchstaben liegen. Wenn ihr die Bürde des Exils tragt, sollt ihr aus ihnen Trost schöpfen. Hungerik dajn ketzele Solo, Chor, Klavier Mordechaj Gebirtig (1877-1942) Bearb. Friedbert Groß (* 1937) Eine Mutter singt ihr hungriges Kind in den Schlaf. Es soll nicht weinen und jammern, son dern still sein wie das Kätzchen, das Püppchen und die betrübte Mutter. Schlaf, meine Krone, der Schlaf lindert die Not. Nigun a-moll Chor a cappella Volksweise Bearb.: Werner Sander Die Nigunim (hebräisch: Melodien) entstammen der im 18. Jahrhundert entstandenen chas sidischen Bewegung des osteuropäischen Judentums. Neben dem religiösen Studium stand das gemeinschaftliche religiöse Erlebnis an vorderster Stelle. Die Chassidim (hebräisch: die Frommen) suchten durch Gebet, Lieder, Tänze und religiöse Ekstase die Annäherung an Gott. Der chassidische Gesang ist sehr gefühlsbetont, viele Nigunim beschränken sich auf wenige lautmalerische Silben. Lomir sich iberbetn Solo, Chor, Klavier Jiddisches Volkslied Bearb. Friedbert Groß Wir wollen uns versöhnen. Volkslied über die Annäherung zweier Liebender: Stell den Samo war auf und sei kein Narr. Was stehst du an der Tür? Schau doch her zu mir! Sei mir wieder gut und schenk mir ein Lächeln! Sag es der Mutter und gib mir einen Kuss! Hora banechar Chor, Klavier Mordechaj ZeTra (1905-1968) Bearb.: Friedbert Groß Seid nicht traurig, ihr Burschen. Der Rabbi befiehlt: Seid fröhlich! Unser ganzes Leben ist Trübsinn, und es ist ein Gebot, den Kummer zu vergessen. Tanzt und seid lebhaft, trinkt Wein und Bier! Alte Männer und junge Burschen sollen die Hora im fremden Land tanzen. - Die Hora, ein volkstümlicher Kreistanz, kam mit rumänischen Siedlern nach Israel.