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Programm Ki Io na'eh Solo, Chor a cappella Johann Stephan Rittangel (1606-1652) aus der Haggada (1644) Bearb.: Ludwig Böhme Die Haggada enthält die Texte, die im Kreis der Familie am Sederabend, dem Vorabend und Auftakt des Pessach-Festes, gelesen und gesungen werden. Zu Pessach wird des Auszugs des Volkes Israel aus Ägyp ten gedacht. Ki Io na'eh (Gott allein ist zu preisen) ist eine alphabetisch angeordnete Litanei in acht Stro phen. Jede Strophe nennt zwei Eigenschaften Gottes und eine Gruppierung, die ihn lobpreist (die Gläu bigen, die Gerechten, die Engel etc.). - LESUNG - Adon Olom Solo, Chor a cappella Salomon Sulzer (1804-1890) und Joseph Sulzer(1850-1926) Herr der Welt, der schon regierte, bevor noch ein Geschöpf erschaffen wurde ... Er ist einzig, und kein zweiter ist da, der ihm gleicht ... Er ist mein Gott, und mein Erlöser lebt, der Fels in meinem Leid, zur Zeit der Not ... In seine Hand lege ich meinen Geist ... Der Ewige ist mit mir, ich fürchte mich nicht. Adon Olom, vielfach vertont, ist eine der bekanntesten Hymnen der Synagoge über die Ewigkeit und Einheit Gottes und das Vertrauen der Menschen in seine Vorsehung, die zum Abschluss des Gottesdienstes ge sungen wird. - LESUNG - Nigun a-moll Chor a cappella Volksweise Bearb.: Werner Sander (1902-1972) Die Nigunim (hebräisch: Melodien) entstammen der im 18. Jahrhundert entstandenen chassidischen Be wegung des osteuropäischen Judentums. Neben dem religiösen Studium stand das gemeinschaftliche reli giöse Erlebnis an vorderster Stelle. Die Chassidim (hebräisch: die Frommen) suchten durch Gebete, Lie der, Tänze und religiöse Ekstase die Annäherung an Gott. Der Gesang ist sehr gefühlsbetont, viele Nigu nim beschränken sich auf wenige lautmalerische Silben. Ojfm pripitschek Solo, Chor, Klavier Mark Warschawski (1848-1907) Bearb.: Werner Sander Der Rabbi lehrt die Kinder das hebräische Alphabet: Sprecht es noch mal und noch mal, lernt mit Eifer, jeder Anfang ist schwer! Glücklich ist, wer die Tora lernt. Später werdet ihr verstehen, wieviele Tränen in den Buchstaben liegen. Wenn ihr die Bürde des Exils tragt, sollt ihr aus ihnen Trost schöpfen. - LESUNG - Hungerik dajn Ketzele Solo, Chor, Klavier Mordechaj Gebirtig (1877-1942) Bearb.: Friedbert Groß (* 1937) Eine Mutter singt ihr hungriges Kind in den Schlaf. Es soll nicht weinen und jammern, sondern still sein wie das Kätzchen, das Püppchen und die betrübte Mutter. Schlaf, meine Krone, der Schlaf lindert die Not. Lomir sich iberbetn Solo, Chor, Klavier Jiddisches Volkslied Bearb.: Friedbert Groß Wir wollen uns versöhnen. Volkslied über die Annäherung zweier Liebender: Stell den Samowar auf und sei kein Narr. Was stehst du an der Tür? Schau doch her zu mir! Sei mir wieder gut und schenk mir ein Lächeln! Erzähl es der Mutter und gib mir einen Kuss! - LESUNG - L'dor vador Solo, Chor, Klavier Meir Finkelstein (* 1951) Bearb.: Joshua Jacobson Von Generation zu Generation wollen wir von Deiner Größe und bis in alle Ewigkeit von Deiner Heiligkeit künden. Dein Lob, unser Gott, soll nicht aus unserem Munde weichen, denn Du bist ein großer und heili ger Gott und König. Gelobt seist Du, Ewiger, heiliger Gott!