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Wie lieblich sind deine Wohnungen (Psalm 84) Solo, Chor, Orgel Louis Lewandowski Wie lieblich sind Deine Wohnungen, Ewiger. Es sehnte sich meine Seele nach den Höfen des Ewigen. Mein Herz und Fleisch jubeln zum lebendigen Gott. Der Sperling und die Schwalbe finden ein Nest für ihre Brut; so ruhe ich in Deinem Haus. Heil denen, die in Deinem Haus weilen, immerdar Dich preisen, Heil dem, der seine Stärke auf dem Pfad zu Dir sucht. Und zieht er auch durchs Tal der Tränen, Er wandelt es zur Segensquelle; es wächst die Kraft auf seinem Weg, der ihn zu seinem Gott führt. Ewiger, höre mein Gebet, von Deinen Höhen schau auf uns herab. Besser ist ein Tag in Deinen Höfen als tausend sonst. Lieber will ich im Hause meines Gottes harren, als in den Zelten des Frevels wohnen. Denn Sonne und Schirm ist Gott. Gut und Ehre gibt der Ewige, Er weigert Glück nicht denen, die in Unschuld wandeln. Herr Zebaoth! Heil dem Menschen, der auf Dich vertraut. W'schom'ru (Exodus 31, 16-17) Chor David Nowakowsky Die Kinder Israel sollen den Sabbat wahren für alle Zeiten, ihn achten als einen ewigen Bund. Er ist das Zeichen zwischen mir und ihnen für die Ewigkeit. Denn in sechs Tagen hat der Ewige Himmel und Erde geschaffen und am siebten Tag ruhte er und labte sich. Kiddusch Solo, Chor, Orgel Kurt Weill (1900-1950) Gelobt seist du, Ewiger, unser Gott, König der Welt, der du die Frucht des Weinstocks erschaffen hast. Gelobt seist du, der du uns geheiligt hast durch deine Gebote und uns erwählt hast und deinen heiligen Sabbat in Liebe und Wohlgefallen uns zum Anteil gegeben hast als Gedanken des Schöpfungswerkes. Denn er ist der erste Tag der heiligen Feste, eine Erinnerung an den Auszug aus Ägypten. Gelobt seien er und sein Name. *** Schtiler schtiler Solo, Chor Alek Wolkowisky (* 1931) Shmerke Kaczerginsky (1908-1945) Bearb.: Bonia Shur (1923-2012) Still, still, lasst uns schweigen. Gräber wachsen hier. Die Feinde haben sie gegraben, sie wachsen ins Himmelsblau. Es führen Wege nach Ponar, doch es führt kein Weg zurück. Der Vater ist dahin verschwunden und mit ihm das Glück. Still, mein Kind, weine nicht, Schatz, es hilft kein Weinen. Unser Unglück werden die Feinde nie verstehen. Meere haben Ufer, Gefängnisse haben Gitter, aber unsere Pein hat kein Ende. Bei Paneriai in Litauen (jiddisch Ponar) wurden zwischen 1941 und 1943 ca. 100000 Menschen von den Nationalsozialisten exekutiert. Shmerke Kaczerginsky (Text) und der erst 11-jährige Alek Wolkowisky (Melodie) verfassten das Lied 1943 im Ghetto von Wilna.