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Werktexte 5 Majn rueplatz Nit such mich wu di mirtn grinen! Gefinst mich dortn nit, majn schätz. Wu lebens welkn baj maschinen, dortn is majn rueplatz. Nit such mich wu di fejgl singn! Gefinst mich dortn nit, majn schätz. A schklaf bin ich, wu kejtn klingn, dortn is majn rueplatz. Nit such mich wu fontanen schpritzn! Gefinst mich dortn nit, majn schätz. Wu treren rinen, tzejner kritzn, dortn is majn rueplatz. Un libstu mich mit warer libe, to kum tzu mir, majn guter schätz, un hajter ojf majn hartz dos tribe, un mach mir sis majn rueplatz. Dos lidl fun goldenem land Oj, nem, guter klesmer, dajn fidl in hant un schpil mir dos lidl fun goldenem land. Amol flegt majn mame mit hartz un gefil dos lidl mir singn, oj, schpil es mir, schpil! Un her ich dos lidl, dan schwebt far mir bald majn tajere mame, ir liblech geschtalt. Ir hartziker schmejchl, ir tzertlecher blik, sej wekn mir ojf majn fargangenem glik. Un her ich dos lidl, derse ich, ot schtejt majn mame, si macht mir majn wigele grejt. Un ch’fil ojf majn schtern ir darinke hant, si singt mir dos lidl fun goldenem land. Mein Ruheplatz Such mich nicht, wo Myrten blühen, dort findest du mich nicht, mein Schatz. Wo das Leben an Maschinen welkt, ist mein Ruheplatz. Such mich nicht, wo Vögel singen, dort findest du mich nicht, mein Schatz. Ich bin ein Sklave, wo Ketten klingen, ist mein Ruheplatz. Such mich nicht, wo Fontänen sprühen, dort findest du mich nicht, mein Schatz. Wo Tränen fließen und Zähne knirschen, dort ist mein Ruheplatz. Und liebst du mich mit wahrer Liebe, dann komm zu mir, mein guter Schatz, heitere mein trübes Herz auf und versüße mir meinen Ruheplatz. Das Lied vom goldenen Land Oh, nimm, guter Klesmer, deine Geige zur Hand und spiel mir das Lied vom goldenen Land. Einst pflegte meine Mutter mit Herz und Gefühl das Lied mir zu singen, oh, spiel es mir, spiel! Und hör ich das Lied, dann erscheint gleich vor mir meine teure Mutter, ihr liebliche Gestalt. Ihr herzliches Lächeln, ihr zärtlicher Blick, sie erinnern mich an mein vergangenes Glück. Und hör ich das Lied, seh ich, dort steht meine Mutter, sie bereitet mir meine Wiege. Und ich fühle auf meiner Stirn ihre schmale Hand, sie singt mir das Lied vom goldenen Land.