Volltext Seite (XML)
Werktexte 11 Ojfn weg schtejt a bojm Ojfn weg schtejt a bojm, schtejt er ajngebojgn, ale fejgl funem bojm sajnen sich tzeflojgn. Draj kejn majrew, draj kejn misrech un der rescht - kejn dorem, un dem bojm gelost alejn hefker tarn schturem. Sog ich tzu majn mamen: Her, solst mir nor nit schtern, wel ich, mame, ejns un tzwej, bald a fojgl wem. Ich wel sitzn ojfn bojm un wel im farwign ibern winter mit a trejst, mit a schejnem nign. Sogt di mame: Nite, kind! un si wejnt mit trern, west cholile ojfn bojm mir farfrojrn wern. Sog ich: Mame, s'is a schod dajne schejne ojgn, un ejder wos un ejder wen, bin ich mir a fojgl. Wejnt di mame: Itzik, krojn, se, um gotes wiln, nem sich mit a schalikl, kenst sich noch farkiln. Auf dem Weg steht ein Baum Auf dem Weg steht ein Baum, ganz gekrümmt steht er, alle Vögel von dem Baum sind weggeflogen. Drei nach Westen, drei nach Osten und der Rest - nach Süden, und der Baum alleingelassen, herrenlos im Sturm. Ich sag zur Mutter: Höre, wenn du mich lässt, will ich, eins-zwei-drei, bald ein Vogel werden. Ich will auf dem Baum sitzen und ihn wiegen, über den Winter trösten mit einem schönen Lied. Die Mutter sagt: Tu’s nicht, mein Kind, und sie klagt mit Tränen, auf dem Baum wirst - Gott bewahre - mir doch erfrieren. Ich sag: Mutter, es ist schade um deine schöne Augen, und vor allem Was und Wenn bin ich schon ein Vogel. Die Mutter weint: Itzik, Schatz, sieh, um Gottes Willen, nimm dir einen Schal mit, wirst dich sonst verkühlen.