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Ich wel sitzn ojfn bojm un wel im farwign ibern winter mit a trejst, mit a schejnem nign. Sogt di mame: Nite, kind! un si wejnt mit trern, west cholile ojfn bojm mir farfrojrn wern. Sog ich: Mame, s'is a schod dajne schejne ojgn, un ejder wos un ejder wen, bin ich mir a fojgl. Wejnt di mame: Itzik, krojn, se, um gotes wiln, nem sich mit a schalikl, kenst sich noch farkiln. Di kaloschn tu sich on, s'gejt a scharfer winter, un di kutschme nem ojch mit, wej is mir un wind mir. Un dos winterlajbl nem, tu es on, du schojte, ojb du wilst nit sajn kejn gast tzwischn ale tojte. Ch'hejb di fligl - s'is mir schwer, tzu fil, tzu fil sachn hot di mame ongeton irfejgele, dem schwachn. Kuk ich trojerik mir arajn in majn mames ojgn, s’hot ir libschaft nit gelost wern mir a fojgl. Ich will auf dem Baum sitzen und ihn wiegen, über den Winter trösten mit einem schönen Lied. Die Mutter sagt: Tu's nicht, mein Kind, und sie klagt mit Tränen, auf dem Baum wirst - Gott bewahre - mir doch erfrieren. Ich sag: Mutter, es ist schade um deine schöne Augen, und vor allem Was und Wenn bin ich schon ein Vogel. Die Mutter weint: Itzik, Schatz, sieh, um Gottes Willen, nimm dir einen Schal mit, wirst dich sonst verkühlen. Zieh die Stiefel an, der Winter ist kalt, die Pelzmütze nimm auch mit, mir ist bang und weh. Und nimm das Winterleibchen, zieh es an, du Dummer, wenn Du kein Gast sein willst unter den Toten. Ich heb die Flügel - das geht schwer, zuviel, zu viele Sachen hat die Mutter angezogen ihrem Vögelchen, dem schwachen. Ich schaue traurig in meiner Mutter Augen, ihr Liebe hat verhindert, dass ich ein Vogel werde.