Der Leipziger Synagogalchor D er Leipziger Synagogalchor wurde 1962 von Werner Sander, Oberkantor von Leipzig und Dresden, gegründet. Seitdem widmen sich die 30 Mitglieder des Ensembles vornehmlich der Synagogalmusik des 18. und 19. Jahrhunderts sowie jiddischer und hebräischer Folklore - seit 1972 unter der sensiblen Leitung von Kammersänger Helmut Klotz. Gewahrt wird die Tradition des Wechselgesanges zwischen Chor und Vorsänger, indem Helmut Klotz aus dem Dirigat heraus die Kantorensoli singt. Als einziges europäisches Ensemble seiner Art ist der Leipziger Synagogalchor bis heute ein weltlicher Konzertchor, dessen Mitglieder nichtjüdischer Konfessionen sind. Der Chor, auch in der DDR künstlerisch anerkannt -1981 bekam er den Kunstpreis der Stadt Leipzig - unternahm neben regelmäßigen Auftritten im Leipziger Gewandhaus zahlreiche Konzertreisen in das osteuropäische Ausland. Als besonders tiefe Erlebnisse wurden die Konzerte in den Synagogen von Warschau und Krakau empfunden. Alljährlich singt der Chor in der Leipziger Thomaskirche beim Gedenkgottesdienst an die Pogromnacht vom 9. November 1938. Seit der Öffnung der Mauer führten die Gastspielreisen des Ensembles auch ins westliche Ausland. Höhepunkte waren Konzertreisen nach Israel (1993) und USA (1994).