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Programm Zweiter Teil Jiddische und hebräische Folklore in freier Bearbeitung Her nor, du schejn Mejdele Chor, Orchester (Arr. Friedbert Groß) Ein Mädchen wird gewarnt, einen armen Burschen zum Manne zu nehmen, aber sie will gern für fremde Leute Wäsche waschen, mit Wasser und Brot vorliebnehmen und auf einem Bündel Stroh schlafen, dafür aber mit dem Geliebten zusammen sein. Hungerik dein Ketzkele Alt, Chor, Orchester, Tanz (Arr. F. Groß) Eine Mutter, für die es nichts Schlimmeres gibt, als ihrem Kind kein Essen geben zu können, singt ihr hungriges Kind in den Schlaf. Es soll nicht weinen und jammern, sondern still sein wie das Kätzchen, das Püppchen und die betrübte Mutter. Der Schlaf lindert die Not. Nigun Chor a cappella (Werner Sander) Eigentlich bezeichnet man jede jüdische Melodie als Nigun, insbesondere die liturgischen. Im engeren Sinn sind es jedoch Weisen, die textlos nur auf Vokalisen gesungen werden und typisch für das jüdische Melos sind. As der Rebbe Elimelech Bariton, Chor, Orchester, Tanz (Arr. F. Groß) Der Rabbi Elimelech wird nach Beendigung der Gottesdienste sehr fröhlich und läßt sich zwei Fiedler, zwei Zimbler (Spieler eines lautenartigen Instrumentes) und zwei Poikler (Paukenspieler) rufen, die ihm aufspielen sollen. Aber schließlich wird es ihm zuviel und er ruft schmerzvoll aus: mein Kopf, ach mein Kopf! Jommi Alt, Chor; Orchester (Arr. Werner Sander) Schmerzlied, worin eine Tochter drei Geschenkangebote - Schuhe, Hut und Ohrringe - ablehnt, jedoch beim angebotenen Bräutigam nicht nein sagt. Itzikl Bariton, Chor, Orchester (Arr. Werner Sander) Mit Ironie wird Itzik vorgestellt. Er hatte zwar schon Hochzeit (Chaßene), aber die Taschen sind leer, noch ist kein Tisch, keine Bank vorhanden, nur ein zerbrochenes Bett auf drei Füßen. Dafür besitzt er ein unterernährtes Frauchen, das er küssen kann, und das Vertrauen auf die „Mamme", die nur sorgen mag, wie das Leben weitergehen soll. Oi, Mamme, schlug mich nit Alt, Chor, Orchester (Arr. F. Groß) Angstvoll beichtet ein junges Mädchen ihrer Mutter, daß Jankl, der Schuster auf einen kurzen Besuch zu ihr kam. Er hat ihr tief in die Augen geschaut, ihre Hand gehalten, sie geküßt, und sie schließlich überredet. Nun fleht sie die Mutter an, sie nicht zu schlagen - denn es ist schon zu spät. Horra banechar Chor, Orchester, Tanz (Arr. F. Groß) Seit nicht traurig, Freunde, der Rabbi befiehlt: seid fröhlich! Unser ganzes Leben ist Trübsal - vergeßt den Kummer! Trinkt Wein und Bier! Alte und Junge sollen Horra im fremden Land tanzen!