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Jiddische und hebräische Folklore in freier Bearbeitung Sabbatwünsche - Bariton, Chor, Orchester (Satz: Werner Sander) Es ist Brauch, am Sabbat einander Gutes zu wünschen. In diesem Familien lied wird Gott angefleht, die Juden vor Bösem zu bewahren und die kom mende Woche, den Monat und das Jahr mit Glück und Segen zu erfüllen. Laila - Alt, Chor, Orchester (Satz: Werner Sander) Balladeskes Wiegenlied symbolischen Inhalts: Reiter verfolgen ein Kriegs ziel, aber sie kommen unterwegs entweder um oder verlieren sich in der Irre. Itzikl - Bariton, Chor, Orchester (Satz: Werner Sander) Mit Ironie wird Itzik vorgestellt. Er hatte zwar schon Hochzeit (Chaßen, aber die Taschen sind leer, noch ist kein Tisch, keine Bank vorhanden, nur ein zerbrochenes Bett auf drei Füßen. Dafür besitzt er ein unterernährtes Frauchen, das er küssen kann, und das Vertrauen auf die »Mamme«, die nur sorgen mag wie das Leben weitergehen soll. Jommi - Alt, Chor, Orchester (Satz: Werner Sander) Scherzlied, worin eine Tochter drei Geschenkangebote - Schuhe, Hut und Ohrringe - ablehnt, aber beim angebotenen Bräutigam nicht nein sagt. Din dan - Chor a cappella (Joel Engel) Ein Aufbegehren gegen die fesselnde Kette des Antisemitismus enthält die ses hebräische Chorlied. Auf dem Amboß wird eine Zange geschmiedet, die die Fesseln der Judenbedrückung lösen soll. Oi Mamme, schlug mich nit - Alt, Chor, Orchester (Satz: Fr. Groß) Angstvoll beichtet ein junges Mädchen der Mutter, wie Jankl, der Schuster, auf einen kurzen Besuch zu ihr kam. Er hat ihr tief in die Augen geschaut, ihre Hände gehalten, sie geküßt, und schließlich hat er sie überredet. Nun fleht sie die Mutter an, sie nicht zu schlagen - denn es ist schon zu spät. Wie trinkt der KeißerTee? - Bariton, Chor, Orchester (Satz: W. Sander) In diesem jiddischen Scherzlied wird die majestätische Lebensart des Kaisers mit humorvoller Übertreibung verspottet. Der Tee wird ihm ser viert, indem man ein Loch in einen Zuckerhut bohrt, heißes Wasser hinein gießt und seine Majestät hat diese Mischung herauszulecken. Heiße Kar toffeln (Bulbes) schießt ein Kanonier durch eine Butterwand direkt in des Kaisers offenen Mund, und zur Nacht schleudert man ihn in einen mit Federn gefüllten Raum, vor dem drei Rotten Soldaten Aufstellung nehmen und laut »scha« (still) schreien, damit niemand des Monarchen Ruhe störe. Horra banechar - Chor, Orchester (Satz: Friedbert Groß) Seid nicht traurig, Freunde, der Rabbi befiehlt: seid fröhlich! Unser ganzes Leben ist Trübsal - vergeßt den Kummer! Trinkt Wein und Bier! Alte und Junge sollen die Horra im fremden Land tanzen.