unterernährtes Frauchen, das er küssen kann, und das Vertrauen auf die „Mamme”, die nur sorgen mag, wie es weitergehen soll. Margeritkelach — Sopran, Chor, Klavier (Satz: Friedbert Groß) Im Walde beim Teich trifft ein Mädchen mit einem jun gen Burschen zusammen. Sie finden Gefallen anein ander und bald mischen sich ihre goldblonden Locken mit den pechschwarzen des Jungen. Nigun — Chor a cappella (Werner Sander) Eigentlich bezeichnet man jede jüdische Melodie als Nigun, insbesondere die liturgischen. Im engeren Sin ne sind es jedoch Weisen, die textlos nur auf Vokali sen gesungen werden und typisch für das jüdische Melos sind. A Semerl — Sopran, Chor, Klavier (Satz: Werner Sander) Ein heiteres Ghettolied, das mit einem Schuß Bitternis vom Bedeutungsunterschied der Speisen bei reich und arm erzählt. Brot ist hier feines Gebäck, dort ver dorrte Kruste, Fleisch entweder Geflügel oder nur Lunge oder andere Innereien, Fisch hier gefüllter Hecht, dort gewässerter Hering und Nachtisch feinste Leckereien oder „gehackte Zoreß” — Sorgen! As der Rebbe Elimelech — Bariton, Chor, Klavier (Satz: Friedbert Groß) Der Rabbi Elimelech wird nach Beendigung der Got tesdienste sehr fröhlich und läßt sich zwei Fiedler, zwei Zimbler (Spieler eines lautenartigen Instrumentes) und zwei Poikler (Paukenspieler) rufen, die ihm auf spielen sollen. Aber schließlich wird es ihm zuviel und er ruft schmerzvoll aus: Mein Kopf, ach, mein Kopf! Horra banechar — Chor, Klavier (Satz: Friedbert Groß) Seid nicht traurig, Freunde, der Rabbi befiehlt: Seid fröhlich! Unser ganzes Leben ist Trübsal — vergeßt den Kummer! Trinkt Wein und Bier! Alte und Junge sollen die Horra im fremden Land tanzen!