Der Leipziger Synagogalchor Der Leipziger Synagogalchor wird getragen vom Verband der jüdischen Ge meinden in den neuen Bundesländern. 1962 wurde der Leipziger Synagogalchor von Oberkantor Werner Sander, Kantor der jüdischen Gemeinden von Leipzig und Dresden, aus Mitgliedern des Leipziger Oratorienchors gebildet. Nach seinem Tode übernahm Kammersänger Helmut Klotz 1972 die künst lerische Leitung. Unter ihm reifte der Chor zu einem Ensemble professionel len Formats heran. Für diese künstlerische Arbeit wurde Helmut Klotz 1981 der Kunstpreis der ehemaligen DDR verliehen. Das in Europa einzigartige Ensemble engagierter Laien nichtjüdischer Her kunft, die größtenteils in anderen Berufen arbeiten, hat sich der Pflege und Bewahrung synagogaler Musik insbesondere des 18. und 19. Jahrhunderts sowie jiddischer und hebräischer Folklore in freier Konzertbearbeitung ver schrieben. Die Volksweisen sind ein Zeugnis kulturellen Lebens jüdischer Ge meinden in Litauen, der Ukraine sowie Polens und Rumäniens. Das Repertoire des Leipziger Synagogalchors wird weitgehend von Kompo nisten, meist jüdischen Kantoren, des 19. und frühen 20. Jahrhunderts aus dem osteuropäischen Raum bestimmt. Gefühlstief ist ebenso die herrlich farbige Folklore in jiddischer und hebräi scher Sprache, die aus den jüdischen Zentren Osteuropas stammt. Sie ist vol ler Lebenskraft, tänzerischer Elemente, humorvoll und melancholisch zu gleich. Mit großem Erfolg gastierten die 26 Sängerinnen und Sänger in den Syn agogen von Warschau und Krakau, ehrten die Opfer des Faschismus in der Gedenkstätte des ehemaligen Konzentrationslagers Auschwitz, und konzer tierten auf Einladung der jüdischen Gemeinden in ganz Europa.