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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 11.08.1908
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1908-08-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19080811013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1908081101
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1908081101
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1908
-
Monat
1908-08
- Tag 1908-08-11
-
Monat
1908-08
-
Jahr
1908
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Leipziger Tageblatt. r. Beitqqe DieuStaq, II. AilMst 1W8. Amtlicher Teil. ES sollen je au einen Unternehmer verdungen werden: 1) Die Erd- «nv Maurerarbeiten bet »er Au»- desserung »er Tachsenbrncke, 2) die Zimmerarbeiten bet »er Erneuerung »er Asche der Sachsenbrücke. Die Bedingungen und Arbeit-Verzeichnisse für diele Arbeiten liegen in unserem Tiefbauamt«, Rathaus, Dachgeschoß, Zimmer Sir. 543, aus und können dort eingesehen oder gegen Entrichtung von je 1 entnommen werden. Angebote sind verschlossen und mit der Aufschrift: zu l> „Erd-und Maurerarbeiten auderLachsenbrücke", zu 2) „Zimmerarbeiten au der Lachseubrücke" oersehen in dem obrnbezeichneten Geschäftszimmer bis Sonnabend, den 22. August 1SV8, t l Uhr norm, portofrei einzureichen. Die Eröffnung der Angebote erfolgt zu dieser Zeit im 2. Obergeschoß, Zimmer Str. 426, in Gegen- wart der etwa erschienenen Bewerber oder deren Bevoll. «nächtigten. Der Rat behält sich jede Entschließung, insbesondere das Reckt vor, sämtliche Angebote abzulehnen. Leipzig, den 10. August 1908. wie D. Nr. 6958, Des Rats Deputation Lfk>. Str. 107/8. zum Ttefbauwesen. Gesperrt wird voin 11. d. M. ab für allen Fährverkehr auf die Dauer der Kabellegungsarbeiten die Ttratze hinter der AohanntS- Itrche zwischen der Hospital« und der Dresdner Straße. Leipzig, den 8. August 1908. «so» IX' 2160. Der Rat der Stadt Leipzig. Abteilung für Stratzenpoltjei. Mit Rücksicht auf den am 1. September bevorstehenden Beginn de» neuen Jagdjahr^ wird darauf aufmerksam gemacht, daß die Erneuernmg »er Jagdkarten auf das Jagdjahr I SOK/lSOV, um etwaige Verzögerungen zu ver meiden, schon letz» bei dem unterzeichneten Polizeiamte (Wächters1raße Nr. 5, Paßbureau, II. Stock, Zimmer 24) be wirkt werden kann. Die Gebübren für eine JahreSjagdkarte betragen 15 und für eine Tagesjagdkarte 5 Leipzig, den 8. August 1908. »««>, Das Poltzetamt der Stadt Leipzig. In den städtischen Hundezwinger sind 1) ein weiblicher Dalmatiner, etwa I V, Jahr alt, und 2) ein männlicher Dalmatiner, etwa 3 Monate alt, als herrenlos eillgeliefert worden. Diese Hunde werden versteigert oder, falls sich Bieter nicht finden, getötet werden, wenn sich die Eigentümer derselben bis Donnerstag, den 13. d. M., vormittags 11 Uhr, an Strueramtsstelle, Stadthaus, RathauSrina 5, UI. Oberge schoß, Zimmer Str. 59, als solche nicht ausgewiesen haben sollten. Die Versteigerung findet an dem obrnbezeichneten Tage nachmittags 3 Uhr im Stadthaus«, Zimmer Nr. 68, statt. Die Hunde können tagsüber tm städtischen Hundezwinger in L^GohltS, Tauchaer Weg 42, sowie am Versteigerungs tage nachmittags von 2 Uhr an im Hofe des Stadthauses, Eingang Mühlgasse, besichtigt werden. Leipzig, am 10. August 1908. »n Steuer-Reg. 18 Nr. 941. Der Rat der Stadt Leipzig, Steueramt. In daS Handelsregister ist heute eingetragen worden 1) auf Blatt 13 723 die Firma HelioS-verlag Franz A. Wolfson in Leipzig (Funkenburgstr. 9). Der Chemiker vr. pkil. Franz Alfred Joseph Wolfson in Leipzig ist Inhaber: 2) auf Blat. 13 724 die Firma Fietsch Lk Appelftiel in Leipz'g (-Gohlis, Schkeuditzer Straße 16). Gesell- schafter sind der Kaufmann Edmund Alfred Appelstiel und Helene Marie Anna verehel. Fletsch geb. Müller, beide in Leipzig. Letztere ist von der Vertretung der Gesellschaft ausgeschlossen. Die Gesellschaft ist am 1. März 1908 errichtet worden. Prokura ist erteilt dem Kaufmann Ernst Friedrich Fietfch in Leipzig. (Angegebener Geschäftszweig: Jalousien- und Rolladen- fabrik, verbunden mit Spezialfabrik zur Herstellung von Mühlenkämmen); 3) aus Blatt 11416, betr. die Firma Anna I. Reiche in Leipzig: Die Firmeninhaberin Anna Ida Reiche führt nach erfolgter Verehelichung den Familiennamen Schultz; 4) auf Blatt 12 985, betr. die Firma Leipziger Stein- hol,-Werke vr. Rudolph «eil L Eo. Gesellschaft mit beschränkter Haftung in Leipzig: Die Prokura des Max Rauschenbach ist erloschen; 5) auf Blatt 13 456, betr. die Firma Henry Müller L Eo. in Leipzig: Der Kommanditist ist ausgeschieden. Die Prokura des Oskar Josef Herzfeld ist erloschen; 6) aus Blatt 13 708, betr. die Firma vr. Iwan Parla- panosf in Leipzig: vr. pbil. Iwan Lhr. Parlapanoff ist als Inhaber ausgeschiedrn. Auguste Emma verehel. Parlapanoff geb. Kitze in Leipzig ist Inhaberin. Prokura ist erteilt dem Gymnasiallehrer vr. pdll. Iwan Chr. Parlapanoff in Leipzig; 7) auf den Blättern 5630 und 12 510, betr. die Firmen Krumbetu L Wiegand und Ullrich L Padelt, beide in Leipzig: Die Firma ist — nach beendeter Liquidation — erloschen. Leipzig, den 8. August 1908. isoa Königl. Amtsgericht, Abteilg. IIL. «r. 221. 1V2. Iahrglin". Auf Blatt 33 de» GrnossenlckaftSregisterS, betr. die Ein- kaufSgenofsenichatt der Bäcker-Innung zu Leipzig, eingetrageue Genossenschaft mit beschränkter Haitpftlcht in Leipzig, ist heute eingetragen worden: Joseph Franz Springer ist nicht mehr Mitglied des Vorstandes. Julius Ernst Hugo Perschmann in Leip- zig ist Mitglied des Vorstandes. Leipzig, den 8. August 1908. «so« Königliches Amtsgericht, Abi II ö. Konkursmasse-Verkauf. Auf die Bestände der cknllu» diaumaouseden Konkurs masse, Leipzig-GobliS, Arußere Hallische Str. 62, aus Herren- uud Knabengarderobe, Wollwaren, Schürzen usw. in« Schätzungswert von 7734.70 und Inventar im Taxwerte von .6 1038.20 bestehend, ist im Bietungstermin rin Gebot von 6500.— abgegeben, aber seitens deS Gläubiger- ausschusses als zu niedrig abgelehnt worden. Kauflustige, welche höhere Gebote abzugeben gedenken, fordere ich hier- durch auf, sich wegen Erwerbung der Masse mit mir in Ver- bindung zu setzen. vaul Kottuebalo», Konkursverwalter, »oliso Leipzig, Kurprinzslraße 9. üe» «drige» AmrdlSnrn«. In das GüterrechtSregtfter ist eingetragen worden: Die Verwaltung und Nutznießung deS TtschlerS Weuzel Günther in Leipzig-Angrr-Crottendorf an dem Vermögen seiner Ehefrau Anna Bertha Clara geb. Hermsdorf ist durch Ehrvertrag vom 6. August 1908 ausgeschlossen worden. Leipziger Angelegenheiten. Leipzig, 11. August. Der Mond am Horizont. Wer Gelegenheit gehabt hat, einen Mondaufgang zu beobachten, wird mit Stauner« fcstgestellt haben, in welch ungeheurer Größe die Mondscheibe sich emporhebt, lieber die Ursache dieser Erscheinung sind mancherlei An. sichten entwickelt worden, die aber nach der llebeczeugung eines Mit arbeiters des „English Mechanic" keine befriedigende Erklärung des Phänomens zu geben vermochten. An der T-rtsächlichleir ist nickt zu zwei- fcln, inan müßte es aber eigentlich in oer Meise formulieren, daß wir „denken", daß uns der Mond am Horizont größer erscheint, und die Frage lautet dann, warum wir dies denken. Eine einfache Erklärung dafür loärc nun die folgende — so einfach, daß sie vielleicht gerade darum bis her noch nicht versucht worden ist. Eine rätselhafte Erscheinung wird oft durch ein einziges Wort erklärt. Wir denken, daß uns die Sonne und der Vollmond deshalb am Horizont größer erscheinen, weil wir sie dann in solcher Stellung erblicken, in der wir Gegenstände am besten sehen, nämlich gerade vor uns. Neun Zehntel oder vielleicht mehr dessen, was wir sehen, befindet sich in Augenhöhe oder in verhältnismäßig geringer Entfernung oberhalb und unterhalb dieses Niveaus. Dort haben wir die bcjtentwickeltc Fähigkeit der Wahrnehmung und Schätzung. Gegenstände, die in solcher Lage angcschaut werden, erscheinen näher und infolgedessen größer als in anderer. Unsere Ucbcrschätzung der Größe beruht auf einer Deutung und auf einer reinen GesichtScmpsindnng. Das Bild eines Menschen etwa in einer Entfernung von 200 Metern ist sicherlich sehr klcrn im Vergleich zu dem bei einer Entfernung von 3 Meter,« oder 6 Metern gesehenen, aber unser Deutungsvcrmögen für Gegenstände, die sich in der Horizontalrichtung befinden, ist so entwickelt, daß uns die bc- «reffende Person als von normaler Grüße erscheint. Der Verstand hat gelernt, unter dieser Bedingung die Gesichtsempfindung richtig zu deuten. Dies ist nicht der Fall bei Objekten, die sich mehr oberhalb oder unter halb deS horizontalen Niveaus befinden, wenn wir auf dem Gipfel eines Hügels stehen und hinuntcrblickcn auf eine Person, die sich im gleichen Abstand von 200 Metern befindet, oder wenn wir unter einem gleichen Winkel zu einer Person cmporsehcn, so denken wir uns, daß sic viel kleiner erscheint, als wenn wir sic auf unserm Nivea«« erblicken, nnd diese Empfindung ist ebenso beharrlich wie iin Falle des Mondes. Diese Deu tung ist dem Verfasser in nachstehender Weise gekommen. Er hat durch mehrere Jahre binokulare Gläser mit Objektiven von 8. 10 und 13 Zen. timetcr Ocffnung benutzt. Da diese Verhältnisse für jedes Instrument gleich liegen und somit gleiche Schstärke und gleiches Gesichtsfeld hervor, gerufen wird, lassen sich interessante Vergleiche zwischen den aufrechten Bildern, die von PorropriSmen erzeugt werden, anstellen. Dein Ver» fajscr selbst und andern, die er nach dieser Richtung befragte, erscheinen die aufrechten Gegenstände näher und größer und namentlich, wenn cs sich um die Beobachtung lebender oder bewegter Gegenstände handelt. Eine Person, die man kennt, ist viel leichter im aufrechten Bild wieder- zuerkcnnen. Dafür gibt es nun anscheinend gar keinen Grund, als daß sie sich so in der gewohnten Weise zeigt, d. h. «n solcher Weise, wie unser bcstentwickeltcs Schützlings- und Erinnerungsvermögen eingestellt ist. Des halb erscheinen auch Gegenstände unter derartigen Verhältnissen näher und größer als unter ungewohnten. * Schlutz unserer Zeppelin-Sammlung. Die Sammlung für den Zeppelin-Fonds werden wir heute Dienstag, nachmittags 4 Uhr, schließen, weS- halb wir alle unsere Leser bitten, bis dahin die dein Fonds zugedachten Gelder an unsere Annahmestellen abzuliefern. Die öffentliche Quittung über die bei uns, unfern sämtlichen Filialen und Annahmestellen gezeichneten Beträge wird in unserer Mittwoch-Morgennummer erfolgen. * Für Zeppelin. Zum Besten der Zeppelin-National, spende findet heute abend «m Schauspielhaus«: als letztes Gast- spiel Anton Francks die Aufführung von „Flachsmann als Erzieher" statt. * Rekruteaeinstcllung «m 19. Armeekorps. Die Rekruten der Re- gimenler unseres 2. Sächsischen Armeekorps werden in diesem Jahre an folgenden Terminen, eingestellt: Am 2. Oktober für Kavallerie, Train, Fahrer der Maschinengewehrabtcilung Nr. 19 und der Bc- pannunosabteilung Fnßartillerieregiments Nr. 12. Am 8. Oktober für die Regimenter Nr. 105, 107, 133, 179 und 181, Feldartillerieregi- meuter Nr. 32 und 77, sowie Eisenbahnregiment Nr. 2 und Telegraphen bataillon Nr. 1. Am 9. Oktober für die Infanterieregimente! Nr. 104, 106, 134 und 139, Feldartillerieregimenter Nr. 68 und 78, Pionier bataillon Nr. ?2, sowie Futzartillerieregiment Nr. 12. äe. Abordnung eines Geistlichen. Zum Nachfolger des Pfarrers Ende, der nach mehrjähriger Tätigkeit an der deutschen evangelischen Gemeinde in Viktoria in Chile nach Sachsen zurückgekehrt ist und in der sächsischen Landeskirche Anstellung finden wird, hat das evangelisch-lutberischr Landes- Konsistorium, daS die Fürsorge für die Gemeinden Viktoria und Valdivia In Chile übernommen hat, den Predigtaintskandidaten Ewald Graf, einen Sohn des früheren Pfarrers in Schwarzenberg, ernannt, der am Sonntag durch Super- intendent v. Benz in Dresden ordiniert wurde und in den nächsten Tagen abreisen wird. * Offene Lehrerstellen Zu besetzen: Michaelis dieses Jahres die 5. stän- dige Lehrerstelle an der achtklassigen Volksschule zu Grünbach bei Falkenstein i. V. Kollator: die oberste Schulbehörde. DaS Gehalt beträgt 1300 außer- dem Wobnungsgrld. Bewerber wollen ihre Gesuche unter Beifügung aller Zeugnisse und der Militärpapiere bis zum 24. August beim K. Bezirks?chnl- inspektor für Auerbach i. V. einreichen; — an der Schule zu Potschappel sofort eine ständige Stelle mit einer Lehrerin, die befähigt ist. Unterricht in der englischen Sprache zu erteilen. Für die Besoldung sind bis auf weitere- die Bestimmunqen des Gesetzes vom 15. Juni 1908 maßgebend. BewerbnnaSgesuche mit den erforderlichen Zeugnissen sind bis zum 22. August dieses Jahres bei dem Gemeinderate zu Potschappel bei Dresden einzureichen. * Lchulnachrlchten. Gksuclre um vorzeitige Entlassung eines Kindes au- der Schule sind bis zum 15. September dem König!. Bezirks- schulinspektor vorzulegen. Für die vorzeitige Entlastung kann die Erleichiernnq der Eltern in ihren Erwerbsverhällnissen oder die vorgeschrittene, aber an sich normale körperliche Entwicklung als ein ausreichender Grund nicht gelten. Nur solche Ereignisse in der Familie, die die Entlassung des Kindes als in hohe in Grade dringend erkennen lassen, oder notorisch andauernde Kränklich- keit des KindeS selbst, oder vorhandene günstige Gelegenheit für die Unterbringung zur Erlernung einer Prosession oder in einein Dienste können eine Abweichung von der gesetzlichen Regel rechtfertigen, wobei immer vorauszuletzen ist, daß das Kind in den wesentlichen Unterrichtsgegen- ständen das Ziel der einfachen Volksschule erreicht hat. — Wenn ein Kind wegen ungenügenden Leistungen noch rin neuntes Schuljahr auszunehmen hat, so ist die Ortsschulinspektion verpflichtet, bis zum 1. September dein Ellern- Haus darüber Mitteilung zu macken. Die zur Entlassung erforderliche Resse ist bei denjenigen Kinder» nicht vorhanden, deren Leistungen in den wesentlichen Unterrichls'gegensländen die Gesamtzensur genügend nicht erreiche». * Prinz Friedrich Karl von Hohenlohe ist mit Familie und Diener- schäft hier eingetroffen und hat im Hotel Hausse Wohnung genommen. * Tie Trichinenschau auf dem Städtischen Lchlachthose. Im ver- gangenen Jahre, das eine große Zunahme der Schweinejchlachtungen zu ver zeichnen hasse, wurden im Schlachthofe und in der Sanitätsanstalt 198 970 Schweine ans Trichinen untersucht. Von diesen Schweinen untersuchten die Trichinenschauer (insgesamt 90) 188142 Stück, so daß auf jeden Trichinen- schauer ein Durchschnitt von 2090 untersuchten Schweinen entfiel. Da die Ge bühr 69 H beträgt, so ergibt das eine Einnahme von durchgängig 1250 Tie im Wochenlohn stehende» 14 Probenehmer untersuchten 10 828 Schweine, also im Durchschnitt 773 Stück. I» 8 Fällen konnten Trichinen noch- gewiesen werden. In der Veschaustelle für Auslandsfleiich, sowie von drin sonst im Stadtbezirk einaesührten frischen Fleisch wurden untersucht 245 Wildschweine, 1358 Schinken, 1 Bärenschinken, 155 mal Speck und 17 mal anderes Schweine fleisch. Alle Objekte waren trlchiuenfrei. Im ganzen erforderte die Trichinen schau einen Aufwand von 135270 — Kongretz der deutschen Geigenbauer. In« weiteren Verlaufe der Verhandlungen des Verbandes Deutscher Geigenbauer wurden gestern in der dritten Hauptversammlung nach einem einleitenden Referate des AcrbandSsyndikus Herrn Rechtsanwalt Dr. Meyerstein nach mehrstündiger Auslprache die neuen Satzungen des Verbandes beraten und gutgeheitzen. Dem nach erfolgt der Zusammenschluß der deutschen Geigenbauer zu einem Verbände Deutscher Geigenbauer, Eingetragener Verein, zu dem Zwecke der Förderung der Geigenbaukunst, sowie der Wahrung und dem Schutze der Interessen der deutschen Geigenbauer zu dienen und als Mittel hierzu die gegenseitige Unter stützung durch Rat und Tat in allen Berufsangelegenheiten und die Einsetzung einer von Mitgliedern des Verbandes gewählten Prüfungskommission iur die Beurteilung von Streichinstrumenten zu betrachten. Als Sitz des Verbandes wurde Berlin bestimmt. Seinen Vorstand bilden nach dem Beschluß der Hauptversammlung die Herren Ernst Keßler- Berlin, erster Vorsitzender, Albin Wilfer-Lcipzig, zweiter Vorsitzender, Max Möckel-Charlottenburg, Schristwart, Georg Winterling-Hamburg, Kassierer, und Guiseppe Fiorini-München und August Diebl-Hamburg, Beisitzer. In die Prüfungskommission, die nicht nur den Fachgenosseu, sondern auch dem Publikum zur Verfügung stehe«« soll, wurden die Herren Ernst Keßler-Berlin, Guiseppe Fiorini-München und Eugen Gärtner-Stuttgart mit dein Auftrag gewählt, einen entsprechenden Enlwurf als Grundlage sür die Begutachtung auszu arbeiten. Die weiteren Verhandlungen berührten interne Fachangelegen, heilen, deren Besprechung auch heute noch «veiler fortgesetzt werden soll. * „Es ist ein schweres Leiden, so alt zu sein." 102 Jahre alt zu werden, ist gewiß eine Seltenheit. In Lachsen lebt zurzeit ein so hochbetagter Greis: cs ist der frühere Weber Gottfried Apelt in Reichenau, der am 29. August seinen 103. Geburtstag begeht. Der Alte ist kürzlich von einen« Arzt, Herrn Dr. Max Meyer aus Bern- stabt, interviewt worden, der darüber eine interessante Studie ver öffentlicht. Der Arzt traf Apelt, der etwa 1,80 Meter groß sein mag, auf seinem Sofa sitzend an. Seine Gesichtsfarbe war blaß und sein Blick teilnahmslos. Der ganze Körperbau war der eines knochigen, hageren Mannes. Apelt erzählte dem Besucher, sobald er seiner an sichtig wurde, vielerlei und hob hervor, daß sich vor drei Jahren der König lange mit ihm unterhalten habe. Tann stand er auf und ging kerzengerade im Zimmer umher. Darauf erzählte er werter: „Ach, daß ich so alt werden würde, lieber Herr, hätte ich nicht gedacht! Es ist ein schweres Leiden, so alt zu sein. Ich habe zwar keine Nahrungs sorgen, aber neunmal bin 'ich schon mit meinen Kindern und Kindes lindern zu Grabe gegangen und nun habe ich niemand mehr auf dieser Welt. Wie oft schon habe ich zum lieben Gott gebetet, daß er mich bolen solle, aber ich muß dableiben und kann nicht sterben. Erst vor einem Vierteljahr ist mir «nein letzter Sohn begraben worden, er war erst 71 Jahre alt. Und dabei peinigt mich ein so quälendes Leiden: seit einem Jahre habe ich schreckliche bohrende Schmerzen in der rechten Gesichtshälfte, wie Zahnschmerz. Es sitzt etwas in den Zahnlöchern, das bohrt und sticht zum Ohr hinaus, daß ich manche Nacht nicht schlafen kann." Ueber die Ursache der Langlebigkeit spricht sich der Arzt so aus: Von besonderem Einfluß mag in erster Linie eine gewisse Langlebigkeit der Familie, insbesondere beider Eltern, gewesen lein, ein Umstand, den die Erfahrung von jeher bestätigt hat. In zweiter Linie ist sicher auch in Rechnung zu stellen, daß die Vorfahren allem Anschein nach in ländlicher Stille, bei gleichmäßiger Tätigkeit fern von den „Anregungen" der Großstadt und deren Genüssen in be schaulicher Zufriedenheit dahingelebt haben. Wir gehen nicht fehl mit der Annahme, daß die nahezu vegetarifche Kost bei gleichbleibender Tätigkeit und einer generatwnsweisen Anpassung nur günstig ge wirkt hat. * Die Sächsischen Korbmacher besichtigten gestern vormittag das Völkerschlachtdenkmal und später das Neue Rathaus. Nach mittags fand ein Ausflug nach dem Charlotte nhof in Lindcna«« statt und abends ein Abschiedsschoppcn in« Thüringer Hof. Damit erreichte der Verbandstag sein Ende. * Tie Taaltnhaber »er KretShanptmannschaft Leipzig hielten gestern i«n LrhrervereinShau» ihre Jahresversammlung ab. Zunächst wurden die Tätigkeitsberichte der einzelnen Vereine entgegengenommen. Darauf wurde zwei sehr wichtigen Anträgen zugestimmt, die auf dem VerbandSlag am 25. und 26. August in Pirna zur Beratung und Abstimmung kommen. Der erste Antrag betrifft die Ton setz er frage, die Tantiemesragc ter Tonsetzer. Man war allgemein der Ansicht daß der Ausgang teS Streites zwischen den Tonseyern und den Saalinhabern für diele woyl günstig sein werde, daß die Saalinhaber wohl etwas ausricklen würden, weil wirklich viele tantiemrfrrie Stücke vorhanden seien Dem Plan, diese zu katalogisieren, stimmte man bei. Ter zweite wichtige Antrag bezweckt eine Aen'oerung dr- Gesetzes über die Ver tretung in den Kreis- und Bezirksausschüssen. In diesen wünschen die Saalinhaber vertreten zu sein. (Bisjetzt ist das Gastwirtsgewerbe darin nicht vertreten.) Bei der Wichtigkeit der beiden Fragen darf man aus die Enl- schließungei« deS Pirnaer Verbandstages gespannt sein. * In den Sächsischen Landes-Heil- »nd Pfleg- und Landrs-Erzieh. ungsanstaltrn, die unter der Verwaltung des König!. Ministeriums des Innern stehen, gestaltete sich in« 2. Vierteljahre 1908 die Frequenz >v«c folgt. In den Heil- und Pflegcanstalten waren am Anfänge des Viertel jahres insgesamt 5343 Personen und zwar 2651 männliche und 2692 weibliche 'untergcbracht. Von diesen waren 4410 geisteskrank und zwar 2105 männliche und 2305 weibliche. Am Schluss«: des Vierteljahres be- trug die Zahl der in den Heil- und Pslcgeanstalten untergebrachten Per sonen 5372 (2650 männliche und 2722 weibliche). Von diese«« Unter, gebrachten waren 4430 geisteskrank und zwar 2106 männliche und 2324 weibliche. In den Erziehungsanstalten befanden sich 1034 Versorgte und zwar 690 männliche und 344 weibliche, am Beginne des Vierteljahres. Am Schluffe des Vierteljahres betrug die Zahl der Versorgten in den Erziehungsanstalten 996 und zwar 657 männliche und 339 weibliche. H«e«. von befanden sich in der Erziehungsanstalt für Blinde in Chemnitz 232 Versorgte, in der Erziehungsanstalt für schwachsinnige Kinder in Chem nitz 405 Versorgte nnd in der Erziehungsanstalt für sittlich gefährdete Kinder in Braunsdorf 269 Versorgte. Im LandeSkrankenhausc Hubcr- tusburg betrug die Zahl der untergcbrachtcn Personen an« Schluffe des 2. Vierteljahres 1908 7, in der Anstalt für Epileptische in Hochwcitzschen 72k und in« Krankenstift sür Zwickau 208. Die Frequenz der Gcrstco- kranken in den Heil- und Pflegeanstalten weist in« 2. Vierteljahre 1008 felgende Zahle«« auf: Sonnenstcin 629, Untergöltzsch 510, Zschadraß 5lk, Großschweidnitz 443, Hubcrtusburg (Geisteskranke! 1165, Hubcrtusburg lJdiotcn) 229. Hierzu kommen noch Hubcrtusburg (Jugendliche) 92, Eolditz 597, Waldheim 179 und Bautzen 30. —r. Infolge des stärkeren Reiseverkehrs erlitten die gege«^ '/,7 Ubr nuS Nord- und Westdeutschland in Leipzig fälligen Schnellzüge ain Sonnabend so namhaste Verspätungen, daß sie den Anschluß an den 6 Uhr 48 Min abends vom diesigen Dresdner Bahnhos abgehenden Schnellzug nach Dresden nicht er- reichten. Die direkten Wagen wurden abends 7 Uhr 20 Min. mit Nacknug von hier nach Dresden weiterbefördert. — Auch der mittags 12 Uhr 35 Min. von München abführende Schnellzug nach Leipzig—Berlin erreichte hier den Anschluß nach Berlin nur dadurch, daß er als Nachzuq nach Berlin weitergeleite! wuide. * Die Internationale Photographische Ausstellung in Dresden 1909 hat, mehrfachen Wünschen aus den Kreisen der photograph«schcn Groß- industric und der Wissenschaften zufolge, die Anmeldefrist sür die Gruppen Entwickluug, Wissenschaft und Spezialanwcndungcn der Photographie und phctcgraphischc Industrie bis zum 1. November d. I. verlängert. ES empfiehlt sich jedoch, die Anmeldungei« zur industriellen Gruppe schleunigst zu bewirken, da die bevorzugten Plätze alsbald belegt sein dürften und cs der Gruppcnlcitung zurzeit noch möglich ist, etwaigen Sondcrwünschcn in bezug auf architektonische Gestaltung cntgegcnzukommcn. * Für Jäger. Tas neue Jagdjadr beginnt am 1. Sevtember. Die Er neuerung der Jagdkarten sür das Jaqdjadr 1908/09 kann schon setzt im Polizei amt, Wächterstraße, Paßbureau, II. Slock, Zimmer 24 bewirkt werden. * Ortskrankenkasse Leipzig. Der Mitteilung über die Geschästsbewegung im Monat Juli 1908 entnehmen wir folgendes: Die Ortskrankenkasse zädsse an« 31. Juli 167 204 «165781) Mitglieder und zwar 117 451 (118977) männlich« und 49 753 (46 804) weibliche Personen. Meldungen einschließlich zur Inva lidenversicherung gingen ein 46 3l7 (55 379) und zwar; 22 614(27 426) An-uns 23 703 (27 953) Abmeldungen. Ter Gesamtzugang beziffert sich folglich aus 277. der Abgang auf 1635 Mitglieder. Mitgliedsbücher waren 3640 (44 lO) auszu- fertigen. Krankenanmelbungen erfolgten von 4710 (4913) männliche, 23t > (2387) weiblichen erwerbsunfähigen Mitgliedern, einschließlich 267 (285^Wöch- ilerinnen, Krankenhauspflege erhielten 584 (522) Mitglieder, also der 12. Teil her sänsslichen erwerbsunfähig erkrankten Mitglieder. An Krankengeld einschließlich Familien- und Wöchnerinnen-Unterstützung wurden in« Juti in 5 Wochen — 30 Wochentagen 252 325 ./t 92 (185 284 .4 74bei 4 Wochen) gewährt, außerdem 17 016 25 (9663 45 bei 4 Wochen) an Sterbegeld. Im Monat Juli entfallen etwa 8978 „/t bare Unterstützungen auf einen Wochentag, gegenüber etwa 8046 ./L im Monat Juti d. I. In den 7 Monaten les laufenden JakreS wurden an Krankengeld, einschließlich Familien- und Aöchiieriiinen-Unterstükunq zusaminen 1754 222 34 (1454 891 11 aus 31 (30) Wochen — 186 (180) Wochentage und an Sterbegeld 90 069 31 «L (84 453 58 ausgezahlt. Ban den 20 angestellten Kranken ¬ kontrolleuren wurden 17 912 Besuche in der Stadt Leipzig und 157 in weiteren Ortschaften gemacht, während seitens der freiwilligen Kranken besucher nach den hier vorliegenden Mitteilungen 7397 Besuche in« Bezirke der Kasse gemacht wurden. Wegen Zuwiderhandlungen gegen das Statut und insbesondere wegen Ueberschreitung der vorgesckriebcnkn Ausgehezeit, Wiederaufnahme der Arbeit ohne vorherige Gesundmeldung niw. wurden insgesamt 6l4 (562) schriftliche Anzeigen erstattet. In 440 (465) Fällen wurden Strafen in verschiedener Höhe verfügt nnd in den übrigen Fällen dagegen entsprechende Verwarnungen erteilt. In die Heimstätte sür Genesende auf Rittergut Förstel wurde«« 38 männliche Mitglieder neu aufgenommen, während 39 di« Kur beendeten. In der Heimstätte sür Genesende am GleeS- berg sanden 45 weibliche Mitglieder Neuaufnahme, 44 beendeten die Kur. Jur Genesungsheim Augustusbad bei Dresden sind insgesamt 117 teils männliche, teils weibliche Personen untergebracht worden; 135 Personen haben die Kur im Laufe deS vergangenen MonatS beendet. r. Fremdenverkehr auf »er Eisenbahn. Am Sonntage gestaltete sich ter Personenverkehr zu einem sehr lebhaften, insbesondere zeigte sich nach Wurzen ein starker Zuzug, da Las dortige 8. Wettinbundesschießen zahlreiche Be sucher anzog. Die fahrplanmäßigen Züge mußten daher bedeutend verstärkt und EntlastungSzüge abgelaffen werden. Ein von Dresden brr '/.10 Uhr vormittags in Wurzen eigrtroffener Sondrrzug brachte ebenfalls viele Schützenverrine u..d Besucher. Die gleichfalls Sonntag in den Frühslunden von hier abgelassenen Sonderzüge zu ermäßigten Preisen nach den Tälern der Mulden und nach dem Erzgebirge waren stark benutzt. Der Sonderzug nach den Muldentälern verkehrte in zwei Teilen und beförderte über 1060 Personen, von denen 420 Leisnig, 150 Colditz und 500 Rochlitz als Reiseziel gewählt halten. Nach Lein Erzgebirge Ivar der Sonderzug ab hier bis Crim mitschau von anaäbernd 600 Personen besetzt, zu denen auf den Stationen von Werdau bis Wilkau weitere 900 Personen kamen, so daß also rund 1500 Personen das Gebirge besuchten Bon diesen unternahmen viele eine größere Partie, denn kauin 900 benutzten am Abend den Rücksonderzug. * Rü«kwan»erer. Alls hiesigen« Dresdner Bahnhose wurde am Sonnabend, abends 9 Uhr, ein Sonderzug abgelassen, der 300 aus Amerika beimkehrende - v°7Äs.oo-7 k VilltvrÄvill, 2 NaEksssoL
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