II. AUS DER JIDDISCHEN UND HEBRÄISCHEN FOLKLORE (in freien Bearbeitungen von Werner Sander) 1. Oif'm Pripitschek Jiddische Volksweise für eine Tenorstimme, Chor und Orchester. Um den Pripitschek, den Herd, ist der „Rebbe" mit seinen Lernanfängern versammelt, um ihnen das hebräische Alphabet beizubringen und sie für das Erfassen der Thora vorzubereiten. 2. Lajla haruach goweret Hebräische Volksweise für eine Singstimme (Ingeborg Springer), Chor und Orchester. Balladeskes Wiegenlied symbolischen Inhaltes. Reiter verfolgten ein Kriegsziel, aber sie kamen entweder unterwegs um oder verloren sich in die Irre. Der Kern ist ein Anti-Kriegsgedanke. 3. A Dudele Jiddisch-chassidisches Volkslied für eine Tenorstimme und Orchester. Das Lied umschreibt den Gott-Anruf „Du! Du! Du!“ und sagt aus, daß dieses „Du“ für den An rufer überall und jederzeit gegenwärtig ist. 4. A Semerl Jiddisches Volkslied für eine Tenorstimme, Chor und Orchester. Ein heiteres Ghetto-Liedchen, das mit einem Schuß Bitternis vom Bedeutungsunterschied der Speisen bei den Wohlhabenderen, den Negidim, und bei den Ärmsten, den Kabzonim, erzählt. Als Brot diente diesen ein feines Weizengebäck, während sich jene mit verdorrter Kruste begnü gen mußten. An Fleisch kam auf den einen Tisch Geflügel, auf den anderen aber Lunge und Darm. Fisch bot sich hier als gefüllter Hecht, dort als Salzhering an, und zum Nachtisch gab es für die einen Leckereien, für die anderen aber nur - Sorgen.