Omar adaunoj rjakoiw - Tenor, Chor a cappella (Arr Werner Sander) Das hebräische Kehrreimlied sang man ursprünglich im Kreise der etwas mystisch betonten und enthusiastischen Sekte der Chassidim in den osteuropäischen Ländern Sein tänzeri scher Rhytmus paßt zu dem tröstlichen Inhalt, dessen immer wiederkehrender Kernsatz ein biblisches Zitat ist. "Fürchte dich nicht, mein Knecht Jakob!" ruft die Gottesstimme und weist auf die dem bibli schen Jakob, und damit dem Judentum, erwiesenen Wohltaten hin. Stiller, stiller - Sopran. Chor a cappella (Arr. Bonia Shur) Stiller, stiller, laßt uns schweigen. Gräber wachsen dort, haben sie auch die Feinde gegraben, grünen sie doch fort. Es fuhren Wege hin nach Ponar (ehemaliges Vernichtungslager in Li tauen). es führt kein Weg zurück. Vater ist dorthin verschwunden und mit ihm das Glück. Stiller, mein Kind, weine nicht weiter, es hilft kein Weinen. Unser Unglück wird für Feinde nicht zu fühlen sein. Es haben Meere ihre Säume, es haben Lager hohe Zäune, nur für unsere Pein soll kein Ende sein. Nigun - Chor a cappella (Werner Sander) Eigentlich bezeichnet man jede jüdische Melodie als Nigun. insbesondere die liturgischen. Im engeren Sinn sind es jedoch Weisen, die textlos nur auf Vokalisen gesungen werden und ty pisch für das jüdische Melos sind. Dem Baal-schem-toiws Semer - Sopran. Chor. Harmonium (Arr. Werner Sander) Baal-schem-toiw, der Begründer der religiösen Richtung des Chassidismus, fragt drei Menschen nach der ethischen Zielsetzung ihrer Arbeit. Der Schumacher sieht sie in der Sorge um Weib und Kind und in seinem Fleiß Der Lehrer (Melamed) möchte durch Verbreitung der guten Lehren zum Fort schritt beitragen. Der Spielmann (Klemser) will mit seiner Fidel Trübsinn in Fröhlichkeit verwandeln. Oif n Pripitschek - Sopran, Chor. Harmonium (Arr. Werner Sander) Dieses jiddische Volkslied, eines der bekanntesten, ist typisch für seine Gattung. Es führt in eine Stube innerhalb eines polnischen Ghettos, wo am wärmenden Herd (Pripitschek) Kinder um ihren Lehrer versammelt sind, der ihnen das hebräische Alphabet mit seinen Lautregeln beibringt. Er mahnt zum Fleiß, damit sie stets die Thora (Thoire), die jüdische Lehre, mit ihren Ratschlägen für die Lebensge staltung verwerten können. Jißm’chu addirim - Chor a cappella (Arr. Werner Sander) Am herbstlichen Thorafreudenfest wird die Lesung der Schriftrollen beendet und wieder neu be gonnen. Bei einem Umzug durch die Synagoge werden heitere Weisen gesungen, in denen Ausdrücke der Freude aneinandergereiht werden und sich zum Jubel steigern.