Palästinenser, den Nachhall hebräischer Musik aus biblischer Zeit und stößt auf die judeo-arabische Musik der nach Arabien, Nordafrika und Spanien ausgewanderten sephardischen Juden. Dazu kommen die von der Tradition ihrer jeweiligen Herkunfts länder gefärbten Klänge der aus der Türkei und Persien, aus Indien und China Heimgekehrten. Gleichzeitig erkennt er in den mystischen Traditionen des Judaismus eine - neben dem Chassidismus seines osteuro päischen Familienerbes - zweite Grundlage seines Verständnis ses von dem, was Klezmersei: eine Aufforderung, in den Tönen, die man erzeugt, wahrhaftig zu sein, sich selbst zu erkennen und für andere erkennbar zu machen. In den fast zwei Jahrzehnten, die Feidman als Solist und Lehrer in Tel Aviv bleibt, entwickelt sich die Grundlage seines heutigen Verständnisses von Musik schlechthin als einer „Sprache der innersten Seele“, als universelles Mittel der Kommunikation zwischen Mensch und Mensch, zwischen Mensch und Gott. Anfang der siebziger Jahre verläßt Feidman die Philharmoniker und macht sich auf den Weg des Klezmer rund um die Welt: er spielt in New Yorks Carnegie Hall, in Moskau und London, Wilna und Zürich und initiiert die weltweite Renaissance des auch „jewish soul" genannten osteuropäischen Klezmer-Repertoires. Kaum ist das Revival etabliert, macht Feidman sich daran, es für sephardische Elemente zu öffnen und die Vielfalt jiddisch ge prägter Musikstile Nordamerikas einfließen zu lassen. Schließlich