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Leipziger Synagogalchor Konzert am Samstag, den 11. November 1995 um 20.00 Uhr in der St. Paulus Kirche in Steinau an der Straße Synagogenmusik Ham’chabe eß haner - Tenor, Chor, Klavier (Samuel Aiman) Talmudische Bestimmungen über rituelle Bräuche am Sabbatabend, insbesondere beim Zünden der Sabbatkerzen: wer die Lichte löscht aus Angst vor Heiden, Räubern, bösen Geistern oder um einem Kranken den Schlaf zu ermöglichen, der wird freigesprochen. Wenn aber sein Ziel ist, Lampe, Öl oder Docht zu sparen, der ist eines Bruches der Sabbatgesetze schuldig. L’cho daudi - Alt, Chor a cappella (Charles Davidson) Kehrreimlied, mit dem am Freitagabend der Sabbat wie eine Braut festlich und gedankenvoll empfangen wird, in einer musikalisch-tanznahen Ausdeutung aus der Pantomime „Der chassidische Sabbat“. Haschkiwenu - Tenor, Bariton, Chor, Klavier (Samuel Aiman) Abendgebet um Geborgenheit in der Nacht und um Fernhaltung alles Bösen. W’schomru - Chor a cappella (David Nowakowski) Bibelzitat über die Würdigung des Sabbats, des Ruhetages nach der Arbeitswoche. Gott hat den Kindern Israels den Sabbat gegeben für alle Zeiten als einen ewigen Bund, denn in sechs Tagen hat er Himmel und Erde geschaffen, aber am siebenten Tage ruhte und feierte er. Kiddusch - Tenor, Chor, Klavier (Kurt Weill) Gelobt seist Du, Ewiger, unser Gott, König der Welt, der du die Frucht des Weinstockes erschaffen; der du uns geheiligt hast durch deine Gebote und uns erwählt hast, und deinen Sabbat in Liebe und Wohlgefallen uns zum Anteil gegeben hast als Gedenken des Schöpfungswerkes. Denn er ist der erste Tag der heiligen Feste, eine Erinnerung an den Auszug aus Ägypten, denn uns hast Du erwählt, uns geheiligt von allen Nationen. Gelobt seist du, Ewiger, der du den Sabbat geheiligt. Ssißu w’ßimchu - Sopran, Chor, Klavier (Hirsch Weintraub/Werner Sander) In den Überschwang der Freude am Thorafreudenfest werden vertraute biblische Gestalten mit einbezogen. Ez chajim - Chor a cappella (Samuel Naumbourg) Ein Baum des Lebens ist die Thora, die jüdische Lehre, allen, die an ihr festhalten. Wer sie erfaßt, ist gesegnet. Ihre Wege sind Wege der Anmut und all ihre Pfade Frieden. Laß auch uns heimkehren zu dir, Ewiger, denn wir wollen zu Dir zurückfinden. Erneuere unsere Tage wie ehedem. Pißchuli - Sopran, Alt, Chor, Klavier (Arr. Werner Sander) Aus Psalm 118 - Ausdruck des Wunsches um Einlaß in die heilbringenden Pforten und Dank für göttliche Hilfe: diesen Tag hat der Ewige geschaffen, jubeln wir und freuen wir uns an ihm. Naariz’cho - Tenor, Bariton, Chor, Klavier (Abraham Dunajewski) Verkündigung der Heiligkeit des Ewigen: heilig, heilig, heilig ist der Gott der Heerscharen. Soweit die Erde reicht, besteht seine Herrlichkeit. Das Gebet enthält auch das jüdische Glaubensbekenntnis: Sch’ma jißroel - Höre, Israel, der Ewige ist unser Gott, der Ewige ist einzig. 4