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Jiddische und hebräische Folklore in freier Bearbeitung Lomir simgn dort un dort - Sopran, Chor, Klavier (Art. Friedb. Groß) Laßt uns singen da und dort, Moses, nimm die Fiedel und spiel das alte Lied vom Zicklein (Chad-gadjo). Dieses Lied steht am Ende der Haggada, des Berichtes, der am Seder- abend, dem zeremoniellen Teil des jüdischen Peßachfestes, das an den Auszug der Kinder Israel aus Ägypten erinnert, gelesen wird. Dajenu - Chor a cappella (Philipp Möddel) Aus der Haggada - Rabbi Akiba zählt viele Wohltaten auf, die der Ewige seinem Volk erwiesen hat. In diesem Lied werden nur zwei Dinge aufgeführt: wenn er uns nur von den Ägyptern befreit hätte, und wenn er uns nur die Thora gegeben hätte, dann wäre es genug gewesen. Itzikl - Bariton, Chor, Klavier (Art. Werner Sander) Mit Ironie wird Itzik vorgestellt. Er hatte zwar schon Hochzeit (Chaße- ne), aber die Taschen sind leer, noch ist kein Tisch, keine Bank vor handen, nur ein zerbrochenes Bett auf drei Füßen. Dafür besitzt er ein unterernährtes Frauchen, das er küssen kann, und das Vertrauen aufdie „Mamme“, die nur sorgen mag, wie das Leben weitergehen soll. A Semerl - Sopran, Chor, Klavier (Art. Werner Sander) Ein heiteres Ghettolied, das mit einem Schuß Bitternis vom Bedeu tungsunterschied der Speisen bei Reich und Arm erzählt. Brot ist hier feines Gebäck, dort eine verdorrte Kruste; Fleisch entweder Geflügel oder nur Lunge und andere Innereien; Fisch hier gefüllter Hecht, dort ein gewässerter Hering und Nachtisch feinste Leckereien oder „gehackte Zoreß" - Sorgen. Nigun - Chor a cappella (Werner Sander) Eigentlich bezeichnet man jede jüdische Melodie als Nigun, insbe sondere die liturgischen. Im engeren Sinn sind es jedoch Weisen, die textlos nur auf Vokalisen gesungen werden und typisch für das jüdi sche Melos sind. AsderRebbeElimelech-Bariton,Chor,KlavierfArr. Friedb. Groß) Der Rabbi Elimelech wird nach der Beendigung der Gottesdienste sehr fröhlich und läßt sich zwei Fiedler, zwei Zimbler (Spieler eines lautenartigen Instrumentes) und zwei Poikler (Paukenspieler) rufen, die ihm aufspielen sollen. Aber schließlich wird es ihm zuviel, er bleibt gar nicht mehr fröhlich und ruft schmerzvoll aus: mein Kopf, ach, mein Kopf! Horra banechar - Chor, Klavier (Art. Friedb. Groß) Seid nicht traurig, Freunde, der Rabbi befiehlt: seid fröhlich! Unser ganzes Leben ist Trübsal - vergeßt den Kummer! Trinkt Wein und Bier! Alte und Junge sollen die Horra im fremden Land tanzen.