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Der Leipziger Synagogalchor ist das einzige deutsche Ensemble, das sich ausschließlich auf jüdische Chormusik in all ihren Facetten spezialisiert hat. Er wurde 1962 von Oberkantor Werner Sander mit dem Ziel gegründet, die durch den Holocaust verstummte jüdische Musik wieder erklingen zu lassen. 1972 übernahm Helmut Klotz die künstlerische Leitung des nichtjüdischen Laienchores, seit 2012 hat Ludwig Böhme dieses Amt inne. In seinem langjährigen Bestehen hat sich der Leipziger Synagogalchor zu einem im In- und Ausland hoch angesehenen Konzertchor entwickelt. Er widmet sich der Aufführung synagogaler Musik insbesondere des aschkenasischen Raumes des 19. und frühen 20. Jahrhunderts. Auch Werke der Renaissance gehören zum umfangreichen Repertoire. Traditioneile jiddische und hebräische Lieder singt der Chor in konzertanten Bearbeitungen. Einige davon wurden 2016 beim Label „querstand" auf der CD „Lidl fun goldenem Land" veröffentlicht. Konzertreisen führten nach Polen, Tschechien, Spanien, Portugal, Schweden, Großbritannien, in die Ukraine, die USA, nach Brasilien, Südafrika und dreimal nach Israel. Außergewöhnliche Projekte entwickelte der Chor mit der Tänzerin Anna Natt, mit dem Klezmer-Ensemble Rozhinkes, dem Ensemble Sarband und dem Kammerchor Josquia des Prez. Das Wirken des Chores in Konzerten und Projekten, bei Festivals, Kulturtagen und Gedenkveranstaltungen in Zusammenarbeit mit vielfältigen jüdischen und nichtjüdischen Partnern erfüllt Aufgabe und Anliegen, an das verdrängte musikalische jüdische Erbe zu erinnern und es aktiv zu pflegen. 2017 erhielt der Chor den Ehrenpreis der Obermayer German Jewish History Awards. Das Ensemble ist Mitglied im Netzwerk „Tolerantes Sachsen". Anja Pöche wurde in Leipzig geboren. Mit sechs Jahren wurde sie Mitglied des MDR Kinderchores, dem sie bis zum Abitur angehörte. 2003 wurde sie Bundespreisträgerin beim Wettbewerb „Jugend musiziert".. An der Hochschule für Musik und Theater in Leipzig studierte sie Gesang und Gesangspädagogik. Seit dem erfolgreichen Studienabschluss 2010 ist sie auch unterrichtend tätig. Seit 2001 ist Anja Pöche die Sopranistin des renommierten und vielfach preisgekrönten Leipziger Vokalensembles Calmus. 2009 gewann sie mit Calmus einen ECHO Klassik in der Kategorie „Klassik ohne Grenzen". Neben Konzerten mit Calmus in Europa und Nord- und Südamerika singt sie regelmäßig als Solistin in Oratorien- und Kantatenkonzerten in Deutschland, den USA, Irland (u. a. Kilkenny Arts Festival, Camerata Kilkenny mit Maya Homburger), der Schweiz (u. a. Musikfestival Davos, Boswiier Sommer, Camerata Zürich) und Großbritannien (Huddersfield Contemporary Music Festival). Ein Schwerpunkt ihres Repertoires sind die Werke Johann Sebastian Bachs und seiner Zeitgenossen. Seit 2014 singt sie gelegentlich als Solistin mit dem Leipziger Synagogalchor. Der gebürtige Dresdner Falk Hoffmann war Mitglied des Dresdner Kreuzchores, wo er erste solistische Erfahrungen sammelte. An der Musikhochschule Dresden studierte er Gesang. Es folgte ein 2-jähriges Aufbaustudium, das er mit Auszeichnung beendete, sowie ein Meisterstudium. 2006 war Hoffmann Finalist bei dem Liedwettbewerb „La voce” in Bad Kissingen. Von 2003 bis 2010 war er an den Landesbühnen Sachsen in Radebeul engagiert, wo er zahlreiche Hauptpartien übernahm. Außerdem gastierte er an den Theatern Zwickau-Plauen, Nordhausen, Krefeld-Mönchengladbach sowie an der Staatsoperette Dresden. Seit September 2010 ist der Tenor Mitglied im renommierten MDR-Rundfunkchor, wo er auch solistisch zu erleben ist Als Konzertsänger war er u. a. in Düsseldorf, München, Hamburg, Berlin, bei den Dresdner Musikfestspielen oder dem Sächsischen Mozartfestes in Chemnitz zu hören. Im Juni 2015 sang er im Weihegottesdienst der neuen Leipziger Propsteikirche. Er ist gerngesehener Gast u. a. beim Leipziger Synagogalchor, der Dresdner Singakademie, dem Leipziger Thomanerchor und dem Dresdner Kreuzchor. Verschiedene Mitschnitte und Aufnahmen dokumentieren sein künstlerisches Schaffen.