Bericht des Vorstandes für das Jahr 1899. Auch das abgelaufene Geschäftsjahr — das zehnte — hat befriedigende Ergebnisse gebracht und ist somit unsere am Anfang des letzten Geschäftsberichts ausgesprochene Hoffnung in Erfüllung gegangen. Eine weitere gedeihliche Entwickelung des Unternehmens ist aber mit Bestimmtheit zu erwarten, sobald die vollständige Umwandlung des Pferdebetriebes in elektrischen Betrieb erfolgt sein wird. Als Zeitpunkt hierfür ist der 1. Juli d. J. beziehungsweise sobald die Stadt den erforderlichen Strom liefern kann, in Aussicht genommen. Die Einrichtung der grossen Ring linie wird sich allerdings erst Ende 1901 nach Fertigstellung und Inbetriebnahme der umzubauenden Marienbrücke ermöglichen lassen. Im Berichtsjahre konnten, obwohl uns der erforderliche Strom für den 1. Juli bestimmt in Aussicht gestellt worden war, der restliche Tract der Linie Blasewitz — Friedrichstrasse vom Altmarkt an erst am 26. September, die Linien Wettiner Bahnhof—Bergkeller und Theater platz— Schnorrstrasse aber erst nach vielen Mühen am 25. November in elektrischen Betrieb umgewandelt werden. Der Betrieb zeigt ein weiteres Steigen der Frequenz von 2,89 auf 3,30 Personen pro Wagenkilometer und ein weiteres Steigen der Einnahmen von 32,21 auf 32,25 Pfennige. Das Ergebniss würde hier sehr viel günstiger sein, wenn nicht einzelne Linien durch Unterbrechungen in Folge tiefbauamtlicher Arbeiten so grossen Ausfall gehabt hätten. Am stärksten wurde die Linie Schlossplatz — Blasewitz — Loschwitz und zwar in Folge Kanalbaues betroffen. Die Gesammtzahl der beförderten Personen stieg von 16846 917 auf 20 715166 = ca. 23 °/o, wobei allerdings im Berichtsjahre, was früher nicht geschah, in Uebereinstimmung mit der Dresdner Strassenbahn, die umgestiegenen Fahrgäste doppelt gerechnet worden sind. Die dementsprechend gesteigerte Einnahme aus dem Personenverkehr betrug 2 025 753 M. 62 Pf. gegen 1877 232 M. 35 Pf. im Jahre 1898, demnach eine Steigerung von 13,2°, während im Betriebsjahre das vorhandene Bahnnetz in Folge Verkürzung beziehungsweise Wegfall einer Linie von 37,9 auf 37,7 sich verminderte und die Betriebsausgaben fast gleich blieben, indem sich dieselben nur von 1462 943 M. 73 Pf. auf 1469 394 M. 82 Pf. erhöhten, also nur nm 6451 M. 9 Pf. Der Grund für diese günstige Erscheinung liegt in dem Umstand, dass kost spielige Doppelfahrten der früheren Pferdebahnlinien wegfielen und der Strompreis sich ermässigte. Auch in diesem Jahre waren die an die Stadt zu leistenden Zahlungen bedeutend. Bis zum Ende des Jahres 1898 betrugen die Gesammtleistungen an die Stadt rund 2 716 892 M. Dazu kamen im Berichtsjahre: Berechnungsgeld für die Strassenbefestigung in der 69 300 „ „ „ Bergstrasse 12 900 „ in der Nicolaistrasse 11 910 „ Seitenbetrag: 2 811002 M.