15 Weiter wurden nach Möglichkeit die feststehenden Sonderwagenfahrten zur Bewältigung des verstärkten Verkehrs zu gewissen Tagesstunden in die Dienstpläne der Schaffner und Führer aus genommen, wodurch allerdings ein nicht unwesentlicher Prozentsatz von Hilfskräften benötigt worden ist. Um eine einheitliche Ausbildung des Fahrpersonals zu erreichen, wurden Unterrichtsstunden sowohl für Führer als auch für Schaffner mit gutem Erfolge abgehalten. Ferner wurden mit Genehmigung der Königlichen Polizeidirektion mehrere Signalposten durch optische Signaleinrichtungen ersetzt, was eine Herabsetzung der Anzahl der Signalposten von 9 auf 6 ergab. Die Einziehung weiterer Posten wird nach durchgängiger Einführung der Oberleitung im Laufe des Jahres 1907 erfolgen. Die Einziehung der Signalposten ist nicht nur wegen der damit verbundenen Ersparnis, sondern auch deswegen erfolgt, weil die allen Unbilden der Witterung und den Gefahren des Straßenbahnbetriebes sowie des öffentlichen Verkehrs ausgesetzten Signalwärter nach den Betriebserfahrungen nicht die zuverlässige Sicherheit bieten wie die optischen Signal einrichtungen. Zu i'. Zunächst wurden von der neugebildeten Werkstättenabteilung die auf den einzelnen Bahn höfen verteilten größeren und kleineren Werkstätten neu organisiert und derart zusammengezogen, daß für die Hauptrevisionen und die größeren Arbeiten die Werkstätten in Mickten und Neugruna ver blieben und die einzelnen Bahnhöfe nur Werkstätten für die notwendigen kleineren Reparaturen und Revisionen zur Aufrechterhaltung des Betriebes behielten. Für die sämtlichen Holz- und Lackierer arbeiten wurde durch Umänderung der vorhandenen Räumlichkeiten eine Werkstatt in dem Depot Trachenberger Straße eingerichtet. Die Einrichtung einer großen Zentralwerkstatt wurde ins Auge gefaßt und mit den Vorarbeiten begonnen. Ferner wurden eng damit zusammenhängend die auf den verschiedenen Bahnhöfen vor handenen Materialverwaltungen zusammengezogen und zwar unter Aufstellung besonderer Vorschriften für die Verwaltung der Materialien in eine solche in Neugruna und in Mickten, wobei die Ver einigung der beiden Verwaltungen in eine Hauptverwaltung für später bereits ins Auge gefaßt wurde. Wie die Zusammenlegung der Werkstätten ergab sich auch selbstverständlich die Zusammen legung der Montageplätze für die neueingerichtete Bauabteilung. Der nunmehrige alleinige Montage platz wurde auf dem Terrain des Depots in der Pfotenhauerstraße eingerichtet und wird damit in folge der Näherlegung an die Stadt eine große Ersparnis erzielt. Der weitere Ausbau wurde bei der Einrichtung bereits berücksichtigt. Sodann wurde, um rationell zu wirtschaften, damit begonnen, die Belegung der einzelnen Bahnhöfe zu regeln und dementsprechend das Ein- und Ausrücken verschiedener Linien auf andere Bahnhöfe verlegt. Die endgültige Regelung in dieser Beziehung kann jedoch erst nach Feststellung des neuen Liniennetzes vorgenommen werden. 5) Dem zunehmenden Verkehrsbedürfnisse, das sich im Jahre 1906 besonders während der Deutschen Kunstgewerbe-Ausstellung geltend machte, wurde möglichst Rechnung getragen. Auch Veranstaltungen, wie die Schaustellung von Buffalo Bill, die Anwesenheit des Zirkus Sarrasani, die Pferde-Ausstellung, die Pferde- und Radrennen, sowie besonders das an vielen Sonntagen herrschende gute Wetter waren auf das Betriebsergebnis von günstigem Einflüsse. 6) Betriebsverlängerungen haben im Jahre 1906 stattgefunden durch die Weiterführung der Linie Bühlau—Waldschlößchen über diese hinaus nach dem Neustädter Bahnhof,