- 5 • II Entwicklung des Verkehrs 1 Die Durchführung des Verkehrs stellte an die Verkehrsschaffenden große Anforderungen. Durch zahlreiche Personalabgänge, die durch Neu- oder Wiedereinstellungen nicht ausgeglichen werden konnten, entstanden bei der Besetzung der Wagen erhebliche Schwierigkeiten. Gute Unterstützung erhielt der Verkehr aus der Verwaltung durch Ableisten des Produktionstages im Verkehr. In den Sommermonaten konnte das Schaffnerpersonal durch den Einsatz von Oberschülern verstärkt in Urlaub geschickt werden. Nach wie vor bereitet der Fahrermangel die größten Schwierigkeiten. Obwohl intensiv für die Fahrerausbildung geworben wurde, konnten nur 82 Fahrer bei der Strab und 29 Fahrer beim KOM neu ausgebildet werden. Trotzdem ist am Jahresende das Fehl höher als am Jahresanfang. 1 .) Arbeitsablauf 1.1 Bedingt durch den Arbeitskräftemangel wurde nach neuen. Ab- fertigungsmnthoden im Strabbetrieb gesucht. Nachdem im Jahre 1958 das Zeitkartenwagensystem, das ist der Triebwagen ohne Schaffner, abgeschlossen wurde, ist das Zeitkartenzugsystem, das ist Triebwagen und I. Beiwagen ohne Schaffner, eingeführt worden. Die mit dem Generalbevollmächtigten für die Bahnauf sicht und der Hauptverwaltung für Kraftverkehr als notwendig erkannten technischen Einrichtungen bzw. Beschilderung wurden vorgenommen. Nach erfolgter Diskussion mit den Kollegen des Fahrdienstes und der örtlichen Presse wurde am 16. August auf den Linien 15, 16 und 1? an Werktagen das Zeitkartenzugsystem eingeführt. Durch zusätzliche Kontrollschaffner wurde das Publikum zur Durchführung dieses Systems "Vertrauen gegen Ver trauen" gewonnen. Es war sofort erkennbar, daß im Berufsver kehr so gut wie keine Schwierigkeiten auftraten. Da die Wagenbesetzung an Sonntagen .mindestens eben so schwie rig wie an Werktagen war, wurde gegen Ende des Jahres dazu übergegangen, dieses System auch an Sonntagen einzuführen. Durch zusätzl-ichen Einsatz von Kassierschaf fnern am Haupt bahnhof und an solchen Zusteigepunkten, an denen barzahlende Fahrgäste (von auswärts Kommende) stärker auftreten, konnten die größten Schwierigkeiten beseitigt werden. Leider konnten Fahrscheinautomaten infolge Herstellungsschwie rigkeiten nicht aufgestellt werden. Ah 1.12.59 wurden auch die Linien 6, 9 und 12 in dieses System mit Erfolg einbezogen. Bei den Linien 6 und 12, die nur auf einer Seite Gleisschleifen haben, ist durch Einsatz zusätz licher Rangierer dem Fahrpersonal eine Erleichtung gewährt worden. 1.2 Die im Jahre 1959 gelieferten Gotha- Wagen waren sehr Stör anfällig, so daß zeitweise, besonders hervorgerufen durch Ausfal der Türschließvorrichtung, erhebliche Störungen auftraten. 1.3 Die Wagen der Type MAN einschließlich Hänger wurden bei der Generalüberholung als Einrichtungswagen umgebaut und gelangten auf den Linien 9 und 16 zum Einsatz. Auch dieser Umbau hat sich bewährt. Besonders wurden vom Fahrpersonal der Einbau der Schienenbremse und der Schrank zur Aufbewahrung von persön lichen - und Fundgegenständen begrüßt.