Volltext Seite (XML)
Börsenblatt für den VeitrLgr für da» Börsenblatt find an die Deutschen Buchhandel und die mit ihm verwandten Geschäftszweige. de« »örsenverein- der Deutsche» »uchhiudler. M 152. —— Leipzig, Mittwoch den 3. Juli. 1872. Amtlicher Theil. Erschienene Neuigkeiten -cs deutschen Buchhandels. (Mitgetheilt von der I. C. HinrichS'schen Buchhandlung.) i* vor dem Titel --- Titelauflage, -j- --- wird nur baar gegeben.) 6412.1-Bazar f. Kinder-Garderobe. Jllustr. Zeitschrift f. Mütter. 2. Jahrg. 1872. 3. Quartal. Nr. 13. 4. Vierteljährlich ^ ^ 6413.1 Coiffure, die. Zeitschrift f. Kovf-Putz u. Frisur. Jahrg. 1872. 3. Quartal. Nr. 13. gr. 4. Vierteljährlich * N ^ 6414 Ergänzungen zu den in Bayern geltenden Strafgesetzbüchern. 2. Lfg. 8. * ^ ^ 6416. Scheurl,^A. V.^die verfassungsmäßige Stellung^de^evangelisch-lntheri- 6416.Contracte in Seenoth. Bergung od. Nothhülfe? Rechtsfall. gr. 8. 6417.1-Henze, A., das Buch der Goldmünzen. 1. Lfg. gr. 8. pro cplt. 1 ^ 6418. Kochbuch, neues rheinisches. 6. Aufl. 16. * Hß ^ 6419. Baur, W., Abschiedspredigt, gr. 8. * 3 N-l 6420. —Von der nimmer aufhörenden Liebe. Eine AbfchiedSgabe in 8 Pre, digten. gr. 8. * 18 N-t 6421. «ammlung v. Entscheiduilgen d. obersten Gerichtshofes f. Bayern in Gegenständen d. Strafrechtes u. Strafprozesses. 2. Bd. 2. Hft. qr. 8. ' 12 N^ Reimer in Berlin. 6422. Ovrpus iN8eriptionum lalinsrum. Voi. 5. psi-8 1. In3eription63 OAllla« o.i8.ilpin36 >3>ini,6 Lll. Ist. >lomni86n. ?sr8 1. ?o!. 6eb. * 16 6423. ' ''"kst brau V. jllilo. pür.» 5'tliel. Vnler8uckss. ^r. 4. Usl-t. ' 2Htz ^ Rohr in Koiser»laut«rn. 6424. Eeligmann, L., 4 Predigten in der Synagoge zu Kaiserslautern ge halten. 8. ^ Nichtamtlicher Theil Carl Ludwig Krebs. Geb. 10. April I8t0 zu Magdeburg. Gest. IS. Juni >872 zu Aschafsenburg. Am 14. Juni hat sich die Gruft über einem der Unsrigen ge schlossen, der zu den Besten seiner Zeit gehörte, dessen Haus lange Jahre als eine Pflanzschule aufstrebender frischer Kräfte galt — er selbst weniger hervorragend durch Stellung und Umfang geschäft licher Leistungen, als vielmehr durch Tüchtigkeit des Charakters und Geisteshöhe. Carl Ludwig Krebs hat am IO. April 1810 in Magdeburg das Licht der Welt erblickt als einziger Sohn des damaligen Regie rungs-Assessors Christian Ludwig Krebs und dessen Frau, Marina, geb. Hemmingsen, welche dem innig geeinten Familienkreise schon im neunten Jahre nach Geburt des einzigen Kindes während einer Reise nach Leipzig entrissen ward. Seitdem schlossen sich Vater und Sohn immer enger an einan der. Jener nannte den Letzteren seinen besten Freund, dem er alles anvertrauen durfte. Beide fanden ihr Genüge am vertrauten Um gang mit einander, dieser ersetzte ihnen alles Andere. Die Knabenjahre verbrachte Carl zum Theil auf dem väterlichen Gute Vehlitz in der Nähe von Magdeburg und es mag dieser Um stand mit dazu beigctragcn haben, wenn im kindlichen Gemüthe jene Liebe zur Natur feste Wurzeln faßte, die in späteren Jahren den i Mann mächtig hinauszog zu dem nördlichen Mceresrand und nach den südlichen Alpenhöhcn, um Land und Leute kennen zu lerne». Eine vorzügliche, auf dem Gymnasium zu Magdeburg erlangte Vorbildung kam dem aufgcwecktcnJüngling gar recht zu Statten, als er sich den Buchhandel zum Lebensberus erkor. Während der Lehrzeit stand ihm sein würdiger Prinzipal, „der alte Kretschmann", Besitzer der Creutz'schen Buchhandlung in Magdeburg, als treuer Führer und Berathcr zur Seite und die in diesem Ehrenhausc bestehenden Grund sätze dienten dem Zögling desselben sein Lebtag zur Richtschnur. Nach verbrachter einjähriger militärischer Dienstzeit trat Krebs im 22. Jahre als Commis in das damals zu hoher Blüthe heran- gcreifte Geschäft von C. W. Leske in Darmstadt, wo sich sein Herz einer der holden Töchter des Hauses zuwandte, die er wenige Jahre nachher im prangenden Lenze des Lebens heimführte. Seine außer ordentliche Befähigung, beim Umgänge mit dem Publicum aus den > verschiedensten Kreisen den rechten Ton anzuschlagen, konnte der ge wandte junge Mann darlhun, als ihn die Besitzer von Fr. Wilmans in Frankfurt a/M., damals eines der ersten Fremdengeschäfte Deutschlands, als Geschäftsführer heranzogen. Ein seltenes Sprach talent erleichterte die Beziehungen zu den damals auf dem Wege nach den benachbarten nassauischen und hessischen Badeorten oder den Rheinlanden Deutschland per Ertrapost durchfliegenden Eng ländern, Russen und andern Fremden, welche in der reizenden Main- 328